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Das Erwachen

Das Erwachen

Titel: Das Erwachen
Autoren: Shannon Drake
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näherten.

Epilog
    Lass deinen Einsatz sehen und rede nicht so viel!«, forderte Sean Canady Finn auf.
    »Und ob. Und auf deinen Quarter lege ich gleich noch fünfzig Cents drauf!«
    »Moment mal, ja?« ging Jade dazwischen. »Ich spiele hier schließlich auch noch mit.«
    »Und ich auch!«, erklärte Megan entschlossen.
    »Na klar«, sagte Sean, den Blick noch immer auf Finn gerichtet. Keiner der beiden Männer beachtete die anderen am Tisch; sie waren darauf aus, einander zu übertrumpfen.
    Jade legte ihren Einsatz auf den Tisch. »Spielen. Für Männer wird es gleich immer zum Kraftakt!«
    »Schau dir dieses Blatt an, und dann kannst du losheulen«, meinte Sean und legte seine Karten auf den Tisch. »Full House.«
    Finn grinste, die Erregung stand ihm ins Gesicht geschrieben. »Vier mal die Zehn!«
    Sean fluchte und warf seine Karten hin. Finn wollte seinen Gewinn einstreichen.
    »Wann werdet ihr Typen es bloß jemals lernen!«, stöhnte Jade. »Ich habe ganz zufällig vier Damen.« Sie wollte nach dem Geld greifen.
    Megan lachte. »Na gut, ihr habt mich alle geschlagen. Ich habe auch nur geblufft. Jade, nimm es dir.«
    »Einen Moment mal, wenn ich bitten darf«, protestierte Morwenna. »Ich habe ein hundertprozentiges Siegerblatt. Die Asse – alle viere, meine Freunde.«
    Alle lehnten sich zurück und starrten auf Morwenna. Dann blickte Sean zu Lucian, der schon früh aufgegeben hatte, und wieder zu Finn.
    »Kannst du dir das vorstellen? Vier Damen im einen Blatt und vier Asse im anderen, in einem einzigen Spiel? Wie zum Teufel hast du das fertiggebracht, Morwenna?«
    »Hexerei«, erklärte sie beschwingt und kassierte.
    Megan stand lachend auf und winkte Finn zu sich. Sie waren draußen auf Maggies Plantage, nahe genug bei ihrem Zuhause, aber …
    Sie wollten ungefähr eine Woche bei den Canadys verbringen. Es war im Moment gut, mit Freunden zusammen zu sein, denen man vertraute. Vor allem in so einer tollen Umgebung mit so viel Platz.
    Morwenna hatte wirklich etwas Abstand von ihrem Zuhause gebraucht.
    »Wir schnappen ein bisschen frische Luft auf dem Balkon«, erklärte Megan den anderen. »Finn, äh, möchte eine rauchen.«
    Er legte ihr einen Arm um die Schultern. »Ich dachte, du willst, dass ich ganz aufhöre«, sagte er.
    »Will ich auch. Aber …«
    Sie gingen hinaus. Ein Monat war vergangen. Für sie beide war es eine gute Zeit gewesen. Doch Megan sorgte sich um Morwenna, die ihr irgendwann danach erzählt hatte, sie habe nicht im Traum daran gedacht, dass Joseph sie wegen ihrer vorrangigen Stellung in ihrem Zirkel und in der Stadt hassen könnte.
    Ihr Mann hatte sie nicht nur mit den Frauen des Zirkels betrogen, von dem sie gar nichts gewusst hatte; er hatte sie auch verlassen, um in Boston einen Mord zu begehen, und war mit blutbesudelten Händen zurückgekommen. Und von all dem hatte sie keine Ahnung gehabt. Und dann hatte er sie natürlich auch noch mit einem Trick dazu gebracht herauszufinden, wo Megan und Finn waren.
    Nicht zu vergessen, dass er auch noch vorgehabt hatte, sie zu einem Blutopfer für diesen Dämon Bac-Dal zu machen.
    Aber hier in New Orleans blühte Morwenna wieder auf. Sie hatte beschlossen, nicht mehr nach Massachusetts zurückzugehen. Zumindest wollte sie dort nicht mehr leben.
    »Also … weshalb sind wir hier draußen?«, fragte er sie und zog sie an sich.
    »Nur um die nächtliche Brise zu spüren.«
    »Aha.«
    »Und … ich habe nachgedacht.«
    »Ja?«
    »Niemand begreift wirklich, was geschehen ist. Durch Father Brindisis Zeugenaussage kam heraus, dass Joseph und Martha Satanisten waren und einen Zirkel gebildet hatten, um andere zu zwingen, sich ihnen zu unterwerfen. Und jetzt ist Martha tot«, sagte sie in bitterem Ton. Anstatt ihre Niederlage einzugestehen, hatte sich Martha noch vor dem Ende des Tages in ihrer Gefängniszelle erhängt.
    Sie hatte sich wohl vorgenommen, ihre irdische Mühsal an jenem Tag ein für alle Mal zu beenden, egal wie.
    Joseph war von der Polizei zu einem Psychopathen und Geisteskranken erklärt worden.
    Und die anderen …
    Alle würden sich wegen versuchten Mordes und Mittäterschaft zu verantworten haben und sahen langen Gefängnisstrafen entgegen. Die Berichterstattung über den »Kult« war sensationell gewesen; deshalb musste über den Gerichtsstand erst noch entschieden werden, aber sehr wahrscheinlich würde die Verhandlung an einem anderen Ort in Massachusetts stattfinden.
    Sie wussten, dass sie als Zeugen auftreten mussten, aber noch
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