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Das Erbe des Blutes - Roman

Titel: Das Erbe des Blutes - Roman
Autoren: PeP eBooks
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sich fahle Fleischstümpfe mit herausragendem bloßem Knochen.
    »Nur sehr wenig Blut am Tatort«, meinte Carlisle.

    »Also ist er nicht hier umgebracht worden?«
    »Ich würde sagen: nein. Die Körpertemperatur der Leiche ist um zirka zwölf Grad gesunken; bei anderthalb Grad pro Stunde deutet das darauf hin, dass er gestern gegen neun Uhr abends getötet wurde.«
    »Wann hat man ihn gefunden?«, wollte Foster an Andy gerichtet wissen.
    »So um Viertel vor drei heute Morgen.«
    »Was ist mit den Händen, Edward? Wurden die nachträglich abgetrennt, nachdem er tot war?«
    Carlisle rümpfte die Nase. »Schwer zu sagen. Da müssen Sie auf das Ergebnis der Autopsie warten.«
    »Todesursache?«
    »Wahrscheinlich der Stich ins Herz. Der Brustkorb ist ebenfalls mit mehreren oberflächlichen Schnittwunden übersät, einige davon ziemlich tief.«
    »Warum sind die Hände weg?«, fragte Foster.
    »Trophäen«, meinte Drinkwater selbstsicher.
    Hört sich nach einer vernünftigen Theorie an, dachte Foster. Zunächst hatte er denselben Eindruck gehabt, aber irgendwie klang das nicht glaubhaft.
    Heather, die bis jetzt geschwiegen hatte, machte nun den Mund auf. »Vielleicht hat es ein Gerangel gegeben, Sir«, sagte sie. »Das Opfer könnte Textilfasern oder Haut unter den Nägeln haben. Vielleicht dachte der Mörder, wenn er die Hände abtrennt, läuft er nicht so schnell Gefahr, eingebuchtet zu werden.«
    Noch eine stimmige Theorie.
    »Wissen wir, wer der Mann ist?«, fragte Foster laut in die Runde.
    »Kreditkarten und Führerschein zufolge James Darbyshire«, las Drinkwater aus seinem Notizbuch vor. »Es gibt
auch ein Handy, aber die Spurensicherung hat es eingesackt.«
    »Gut«, murmelte Foster. Handys waren für die Ermittlungen der Mordkommission ein Segen. »Ich sehe Sie dann in ein paar Stunden, wenn das okay ist, Edward.«
    Carlisle nickte mit hochgezogenen Augenbrauen, um seinen Bedenken angesichts des engen Zeitplans, den Foster in seiner gewohnt nüchternen Art damit andeutete, Ausdruck zu verleihen. Aber er wusste, dass der DCI gern einen Blick auf die Leiche warf, bevor sie aufgemacht und zerlegt wurde.
    Die drei ließen Carlisle mit seiner Arbeit fortfahren und gingen wieder nach draußen. Die Morgendämmerung hatte eingesetzt. Bei Tageslicht würde die Spurensicherung gleich den gesamten Kirchplatz durchkämmen. Alle atmeten einmal tief durch, Foster etwas zurückhaltender als die anderen. Er war froh, frische Luft schnappen zu können und die Leiche nicht mehr sehen zu müssen. Nachdem sich alle eine Weile den eigenen Gedanken hingegeben hatten, unterbrach Foster die Stille.
    »Ich gehe davon aus, dass wir jemanden herumgeschickt haben, der nach den fehlenden Händen gesucht hat?«, fragte er Drinkwater, der nickte.
    »Keine Spur davon«, erwiderte er.
    »Dann stellen Sie sicher, dass wir ein Team herbekommen, das alle Gärten und jeden Winkel in der Umgebung überprüft. Vielleicht sind sie woanders weggeworfen worden. Wir sollten auch eine Hundestaffel hier rausschaffen. Mal sehen, ob Fido sie ausgraben kann. Und sobald es ganz hell ist, lassen Sie ein paar Leute an den Türen sämtlicher Häuser mit Blick auf den Kirchplatz klingeln.Vielleicht hat ja jemand etwas beobachtet. Wo haben die Kids denn geraucht?
«, wollte er wissen und blickte sich auf dem kleinen Kirchplatz um.
    »Drüben auf der anderen Seite. Ich zeige Ihnen die Stelle.«
    Sie gingen zum hinteren Teil des Kirchplatzes. Drinkwater wies auf ein paar Steinstufen, die hinunter zu einer Tür führten.
    »Da unten, beim Eingang zur Krypta.«
    Foster schaute ihn sich kurz an. »Dann konnten sie von hier aus also nicht sehen, wie die Leiche abgelegt wurde?«, fragte er rhetorisch. »Haben sie denn was gehört?«
    Drinkwater schüttelte den Kopf. »Zu windig. Sie haben die Leiche gefunden, weil sie mehr Schutz suchten, um sich einen Joint zu drehen. Deshalb sind sie auf die andere Seite gegangen, raus aus dem Wind.«
    Foster nickte langsam. Er war sich ziemlich sicher, dass sie es nicht gewesen waren. Die meisten Teenager sind vermutlich gesetzlose, respektlose Säcke, dachte er, aber sie schlachten nur selten ausgewachsene Männer ab, verstümmeln sie und gehen dann seelenruhig zur Polizei, um das Verbrechen zu melden.
    »Was ist überhaupt eine Krypta?«
    »Eine Gruft. Glaube ich zumindest«, gab Drinkwater ihm zur Antwort.
    »Nicht mehr«, sagte Heather. »Eine Freundin von mir ging hier immer zur Yogastunde für Schwangere und nach der Geburt zu
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