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Das Erbe des Blutes - Roman

Titel: Das Erbe des Blutes - Roman
Autoren: PeP eBooks
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angenommene und verpasste Anrufe. Die meisten stammten von Freunden, Angehörigen oder aus dem beruflichen Umfeld. Der einzige Anruf nach neunzehn Uhr, als man Darbyshire zuletzt im Pub gesehen hatte, war zur Nummer 1879, um 23.45 Uhr.
    »Haben Sie schon mit der Rechtsmedizin gesprochen?«, fragte Foster.
    »Carlisle schätzt, dass er zu dem Zeitpunkt bereits tot war.«
    »Gibt es Vermutungen hinsichtlich dieser Telefonnummer?« Für ihn hörte es sich so an, als wäre es eine Nummer, um Nachrichten abzurufen, oder eine Netzvorwahl.
    »Wir haben sie aus verschiedenen Netzen angerufen, aber es gab nirgends einen Anschluss«, sagte Drinkwater.
    Es schien, als würden daraufhin alle im Raum nach ihrem Handy greifen und aufs Tastenfeld starren.
    »Was für ein Handy war es noch gleich?«, fragte Foster.
    »Eins dieser schmalen, zierlichen Klapphandys. Was für Frauen. Khan hat auch so eins«, fügte Drinkwater grinsend hinzu.
    Foster auch. Ein amüsiertes Gemurmel ging durch den Raum.

    »Die sieben, acht und neun befinden sich in der gleichen Reihe«, verkündete Khan. Er hatte auf sein Tastenfeld geschaut. »Die könnten ganz leicht aus Versehen gedrückt worden sein. Wo hat man das Handy denn gefunden?«
    Drinkwater stierte nachdenklich vor sich hin; mit der Linken klopfte er gegen die linke Jacketttasche, während die andere Hand leicht die rechte Brust abtastete.
    »In der Brusttasche rechts«, sagte er schließlich. »Falls die Tastensperre nicht aktiviert war, könnten die Tasten beim Kampf gedrückt worden sein, das heißt wenn es überhaupt dazu gekommen ist, oder nach dem Mord, als die Leiche weggeschafft wurde. Auch die Wähltaste.«
    »Das hört sich am wahrscheinlichsten an«, stimmte Foster ihm zu. »Hängen Sie die Nummer doch ans Whiteboard. Setzen Sie sich noch mal mit der Ehefrau und seiner Bank in Verbindung. Vielleicht sagt die Nummer denen ja was. Möglicherweise ist es der Anfang einer Kontonummer oder einer PIN. Das müssen wir wissen.« Foster fuhr sich mit der rechten Hand übers Gesicht, dann ließ er sie über den Kopf gleiten. »Darbyshire hatte nur vier Pints getrunken. Er hatte sicherlich einen im Kahn, war aber nicht abgefüllt. Wie also hat der Killer ihn überhaupt von der Straße wegbekommen? Einen Einunddreißigjährigen lockt man doch nicht so mir nichts dir nichts in ein Auto. Es sei denn, es ist’ne Mitfahrgelegenheit. Wir müssen uns an den Gedanken gewöhnen, dass der Killer vielleicht einen Helfer hatte. Wie viele Treffer gab’s, Andy?«
    Am Nachmittag hatten sie die Details des Mordfalls in den Computer eingegeben, um Verdächtige zu sichten, die man wegen Messerstechereien verwarnt, angeklagt oder verurteilt hatte und die sich auf freiem Fuß befanden.
    »Um die zweitausend«, antwortete Drinkwater.

    Jeder Einzelne würde in den kommenden Tagen und Wochen überprüft werden. Die Ermittlungen in einem Mordfall umgab immer etwas Geheimnisvolles, aber der Großteil bestand einfach aus endloser systematischer Schinderei.
    »Finden Sie heraus, wie viele eine Taxilizenz hatten oder immer noch haben«, befahl Foster. Er klatschte in die Hände. »Der Rest von Ihnen weiß, was als Nächstes kommt«, fügte er abschließend noch hinzu. »Wir müssen alles über James Darbyshire herausfinden: Wo er sich aufhielt, alles über Gewohnheiten und Tagesablauf. Durchforsten Sie seine Kreditkarten- und Kontoabrechnungen; vernehmen Sie sämtliche Freunde, Angehörigen, Geliebten - auch die vom anderen Ufer - und Kollegen; überprüfen Sie seine E-Mails. Finden Sie heraus, auf welchen Internetseiten er gesurft hat. Wenn es da Pornos oder irgendwas Windiges gibt, will ich es wissen.«
    Alle standen auf, einige reckten sich, andere unterhielten sich oder nahmen ihr Handy zur Hand.
    »Kann ich noch etwas sagen, Sir?«
    Der Lärm legte sich. Heather hatte die Frage gestellt. Ihr Gesicht war noch immer rot vor Wut. Als Erstes schoss Foster durch den Kopf, sie würde ihn vor allen herausfordern wollen, weil er ihr wegen der Verspätung eins auf den Deckel gegeben hatte. Aber er wusste, dass sie nicht so töricht war.
    »Schießen Sie los«, sagte er.
    Alle drehten sich zu ihr um.
    »Ich muss die Diskussion über die Buchstaben und Zahlen, die auf dem Brustkorb des Opfers eingeritzt sind, verpasst haben«, erklärte sie, »aber ich habe dazu eine Idee. Das hat mich seit der Obduktion schon die ganze Zeit umgetrieben.«

    Foster bemerkte, dass nicht Wut, sondern Aufregung für die roten Wangen gesorgt
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