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Das Erbe des Atoms

Das Erbe des Atoms

Titel: Das Erbe des Atoms
Autoren: A. E. van Vogt
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erklärte Clane, »sehen Sie Sterne. Es ist wie ein Fenster in den Weltraum – nur ist es kein Fenster, es ist das Universum selbst.«
    Czinczar schaute verwirrt. »Dieses Universum?« fragte er.
    Clane nickte, gab aber keinen Kommentar. Es war nicht einfach gewesen, eine so ungeheure Idee zu erfassen, auch nicht mit den geschriebenen Erläuterungen, die er gefunden hatte.
    Czinczar schüttelte den Kopf. »Sie meinen, die Erde sei hier drinnen?« Er zeigte auf die glühende Kugel.
    »Es ist eine vierdimensionale Vorstellung«, erklärte Clane geduldig. Der andere starrte nachdenklich auf die Kugel und sagte schließlich: »Wie können Sie ein großes Objekt in ein kleineres hineinbringen? Und wenn diese Lichtkugel unser Universum ist, dann muß es zwei Universen geben, denn wir und die Welt um uns existieren außerhalb weiter, nicht wahr?« Sein Ton bat um eine logische Erklärung.
    Clane hob seine Hände in einer matten Gebärde. »Wenn Größe oder Kleinheit Illusionen von Gesichtspunkten sind, existiert das Problem nicht.«
    Czinczars Miene verdüsterte sich, und er richtete sich auf. »Ich hatte angenommen«, erwiderte er, »daß Sie an diesem Punkt in unseren Beziehungen nichts als die Wahrheit sagen würden. Offensichtlich sind Sie nicht bereit, mir irgend etwas Gültiges über Ihren Feuerball zu sagen. Oder Sie sind dazu nicht in der Lage, weil Sie selbst nur eine abergläubische Erklärung haben. Natürlich weise ich diese Phantasiegeschichte zurück.«
    Clane schüttelte nur den Kopf. Er hatte die einzige Erklärung gegeben, die er wußte, und sie war an Czinczars großartigem Realismus zerschellt. Nicht, daß er dem anderen einen Vorwurf daraus machte. Auch er selbst hatte nur allmählich die Vorstellung akzeptieren können, daß Materie und Energie anders waren, als sie den Sinneswahrnehmungen des Körpers erschienen. Aber nun war Zeit, zu handeln, zu überzeugen. Er war immer noch ein gebundener Gefangener, und wenn Czinczar auf die Idee käme, seine Unverwundbarkeit mit einer Schußwaffe zu testen, konnte sein Plan noch immer ein schlimmes Ende nehmen. Czinczars Reaktion auf den Energieball war enttäuschend nüchtern gewesen.
    Clane sagte mit fester Stimme: »Die Götter verlangen bedingungslose Kapitulation.«
    »Sie Dummkopf!« fuhr Czinczar wütend auf. »Hat dieses Ungeheuer in der Kiste Ihre Meinung nicht im geringsten geändert?«
    »Das hat es.«
    »Aber dann ...«
    »Ich glaube nicht an Arrangements«, sagte Clane, »bei denen zwei sich in die Herrschaft teilen.«
    Nach einer Pause erklärte Czinczar: »Die wirkliche Bedrohung des Sonnensystems ist dort in der Kiste. Wenn meine Truppen das Feuer einstellen und innerhalb einer angemessenen Frist die besetzten Gebiete der Erde wieder räumten, würden Sie dann versprechen, sich um den Thron von Linn zu bemühen und gemeinsam mit uns die Erforschung der Atomenergie und die Verteidigung des Sonnensystems zu organisieren?«
    »Ich«, sagte Clane, »bin nicht in der Lage, Versprechungen zu machen.«
    Sie sahen einander an, zwei Männer, die sich beinahe verstanden. Nach einem langen Moment trat Czinczar vor, zog ein Messer und durchschnitt eigenhändig Clanes Fesseln. Dann half er ihm aus dem Sessel. »Ich wiederhole meinen Vorschlag«, sagte er mit einem Seufzen. »Ich mache ihn Ihnen allein – in dem Glauben, daß Sie den Mut und die Vernunft haben, sich Ihren neuen Pflichten als Beschützer des Sonnensystems zu stellen. Es war eine Rolle, die ich ursprünglich mir selbst zugedacht hatte, doch unsere Kräfte sind zu schwach. Wir brauchen Sie, und Sie uns.«
     
    In einem stark bewachten Raum einer Villa am westlichen Stadtrand rollte ein Energiekern gemessen in einer engen Röhre hin und zurück. Im ganzen Sonnensystem gab es nichts Vergleichbares. Es sah klein aus, aber das war eine Illusion der menschlichen Sinne. Die Bücher, die es beschrieben, und die Männer, die die Bücher geschrieben hatten, kannten nur einen Teil seiner Geheimnisse.
    Sie wußten, daß das Mikrouniversum im Innern des Energiekerns mit einer Vielfalt von Minuskräften pulsierte. Es reagierte auf kosmische Strahlen und auf Atomenergie wie ein unersättlicher Schwamm. Keine submolekulare Energie, die in seiner Nähe freigesetzt wurde, konnte ihm entkommen. Und in dem Moment, da es seine eigene seltsame Variation von kritischer Masse erreichte, konnte es in allem, das es berührte, eine Kettenreaktion von Mesonen in Gang setzen.
    Eine Schwäche hatte es, und die Menschen in
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