Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Erbe des Atoms

Das Erbe des Atoms

Titel: Das Erbe des Atoms
Autoren: A. E. van Vogt
Vom Netzwerk:
eingelassen.
    Er hielt vor dem Kücheneingang und fand zwei Frauen, die Kartoffeln schälten und Töpfe reinigten. Er nickte ihnen zu und sagte: »Ich habe das Gemüse gebracht. Wer hat heute den Befehl?«
    »Gleedon.«
    »Wo ist er?« fragte Clane.
    »In seinem Büro, natürlich – dort entlang.« Die ältere Frau zeigte zum Hauptkorridor, von dem er in das Laboratorium gelangen konnte, wo die meisten der wertvollen Maschinen und Geräte aufgestellt waren.
    Als er den Raum betrat, sah er, daß ein Dutzend Barbarensoldaten an den Türen postiert waren. Er sah auch, daß der Behälter mit dem leuchtenden Ball in der Mitte des Raumes aufgestellt war. Er konnte vorbeigehen und ihn unauffällig berühren.
    Er tat es ohne Eile, wie jemand, der sich aus müßiger Neugierde für einen Gegenstand interessiert, dann ging er weiter zum Büro.
    Er war an diesem Punkt versucht, keine weiteren Risiken einzugehen. Wenn er sofort handelte, würde er den Behälter mit dem Lichtball unter seine Kontrolle bringen können, und durch ihn das ganze Haus.
    Aber er beschloß, bei seinem ursprünglichen Plan zu bleiben. Czinczars Botschaft hatte ihn beeindruckt. Der Führer der Barbaren hatte wichtige Informationen zu geben. Irgendwie, irgendwo war er in den Besitz eines so wertvollen Objekts gelangt, daß er, selbst auf die Gefahr einer demütigenden Antwort hin, Kontakt aufgenommen hatte.
    Wenn er, Clane, zu hastig handelte, könnte dieses Wissen verlorengehen.
    Er betrat das Büro und erklärte dem Barbarenoffizier dort, daß er ein Tempelgelehrter sei und gekommen wäre, sich der Reliquien der Atomgötter anzunehmen.
    Der hünenhafte Mann erhob sich und blinzelte auf ihn herab, ein Schmunzeln im bärtigen Gesicht. Er schien im Begriff, ihm zu sagen, daß er sich zum Teufel scheren solle, als plötzlich eine Erleuchtung über ihn kam. Er fuhr in naiv anmutendem Erschrecken zusammen, dann faßte er sich und rief zwei Soldaten herein.
    Und dann sagte er: »Exzellenz Clane Linn, Sie sind verhaftet.«
     

 
23.
     
    »Bringt ihn hierher«, sagte Czinczar, nachdem er von Clanes Gefangennahme unterrichtet worden war. »Wir dürfen nichts riskieren. Es ist möglich, daß er über irgendwelche Dinge in seinem Haus eine Kontrolle ausübt. Wir wissen zu wenig und er zuviel.«
    Während er wartete, untersuchte er das Energierohr – das eines der wenigen funktionsfähigen Instrumente war, die in Clane Linns Laboratorium gefunden worden war. Czinczar war nicht ein Mann, der vergangene Wahrheiten als endgültig akzeptierte. Die Tatsache, daß dieses Ding vor einer Woche funktioniert hatte, bedeutete nicht, daß es auch jetzt funktionieren würde. Er probierte es aus, indem er den Stab aus einem der großen Fenster hielt und auf die Steinplastik irgendeines vergangenen Herrschers unten auf dem Hof zielte. Kein Geräusch wurde laut, kein sichtbares Licht kam aus dem Rohr – aber der obere Teil der Plastik neigte sich plötzlich, stürzte auf die Steinplatten und zerbarst. Czinczar fühlte die Befriedigung eines Mannes, dessen Logik sich als richtig erwiesen hat. Seit den frühen Tagen, da er ein Dorfschreiber gewesen war, bis zu seinem Aufstieg zur Macht hatte er notwendige Risiken auf sich genommen, nicht mehr und nicht weniger. Auch dies hier war ein solches Risiko. Selbst jetzt, wo Clane freiwillig oder unfreiwillig in die Falle getappt war, konnte er nicht sicher sein, daß der Mutant ihn nicht durch irgendeine entscheidende List schlagen würde. Mehrere Minuten dachte er darüber nach, und dann befahl er, daß eine Kiste aus dem Eiskeller des Palasts heraufgebracht werde. Der Inhalt der Kiste hatte, in Eis verpackt, die ganze Reise von Europa zur Erde gemacht. Czinczar zeigte den Leuten, wo sie den Kasten hinstellen sollten, als ein Offizier atemlos hereingestürzt kam.
    »Herr«, rief er. »Dutzende von Schiffen. Es ist eine Luftlandung.«
    Czinczar ging zum Fenster und sah die zylindrischen dunklen Rümpfe der Schiffe auf die Stadt niedergehen. Sein vager Verdacht hatte sich bewahrheitet. Das Auftauchen Clanes in der Stadt war Teil eines geplanten Manövers, das nun ablaufen würde. Es war eine Erleichterung, zu wissen, daß Clane Linn inzwischen in der Falle saß.
    Er vergeudete keine Zeit mit der Beobachtung eines Kampfes, dessen wichtige Einzelheiten er vom Palast aus nicht sehen konnte. Er gab Befehl, daß die eisgefüllte Kiste ihm nachgeschickt werde, und schrieb eine Notiz für Meewan. Dann fuhr er mit einer starken Eskorte zum
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher