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Das Erbe der Jedi-Ritter 15 - Die Ruinen von Corusant

Das Erbe der Jedi-Ritter 15 - Die Ruinen von Corusant

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 15 - Die Ruinen von Corusant
Autoren: Sean Williams & Shane Dix
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hochgezogen, um seinen rechten Arm zu stützen, dessen Hand wiederum sein Kinn stützte. Die unnatürliche Kälte der künstlichen Haut seiner Hand half ihm ein wenig, einen kühlen Kopf zu bewahren. Kel blickte stirnrunzelnd zu ihm auf. »Muss ich das wirklich?«, fragte er mit einer Mischung aus Gereiztheit und Überraschung. Dann wandte er sich wieder dem Rest der Jedi zu und sagte: »Man hat uns quer durch die Galaxis verleumdet, gejagt und niedergemetzelt. Wir sind zum Sündenbock für alles geworden, das sich die Neue Republik durch ihre Selbstgefälligkeit und Unfähigkeit zu reagieren selbst eingehandelt hat. Wir haben ihnen Dinge gesagt, die sie nicht hören wollten, und worin bestand unsere Belohnung? Man hat uns verteufelt! Aber nun wird klar, dass wir die ganze Zeit Recht hatten. Die Falle auf Ebaq 9 und die Niederlage der Yuuzhan Vong haben gezeigt, dass man mit uns rechnen muss. Vergeres Opfer wird nicht vergeblich sein!«
    »Mir war nicht klar, dass wir gegen die Überlebenden der Neuen Republik kämpfen«, warf Kyp Durron ein, der eine Pilotenuniform trug und sich an eine der gerillten Wände des Raums gelehnt hatte, die Arme vor der Brust verschränkt. »Ich dachte, wir kämpfen gegen die Yuuzhan Vong.«
    »So ist es auch.« Kel betrachtete Kyp verärgert. »Die Yuuzhan Vong sind unser Feind − nicht nur der eines jeden friedlichen Bürgers der Galaxis, sondern vor allem der der Jedi. Das war das Frustrierende an diesem Krieg. Die Neue Republik hat selbst unsere Versuche vereitelt, uns zu verteidigen. Selbst wenn wir gerade nicht von Friedensbrigadisten in Fallen gelockt und an den Feind verkauft wurden, gab es immer noch Idioten wie Borsk Fey’lya, die uns zurückhielten. Aber jetzt sind wir frei zu handeln, und wir können ihnen zeigen, wozu wir imstande sind!«
    »Ich nehme an, du hast etwas Bestimmtes im Sinn.« Kyps Miene war neutral, aber Luke spürte vorsichtiges Interesse dahinter − das Interesse von jemandem, der mit einem Stock in ein Insektennest stochert, um zu sehen, was herauskommen wird.
    »Selbstverständlich«, sagte Kel. »Wir schlagen zu, und zwar mit aller Kraft.«
    »Gegen die Yuuzhan Vong?«
    »Selbstverständlich gegen die Yuuzhan Vong!« Kels Augen blitzten zornig. »Wir müssen handeln, um dafür zu sorgen, dass sich die öffentliche Meinung nicht wieder gegen uns wendet.«
    »Wieso sollte es dazu kommen, Waxarn?«, fragte Luke.
    Kel schaute wieder zu Luke hinauf. Der Meister konnte spüren, wie der junge Jedi-Ritter mit den vielen Narben seine Gefühle bewusst wieder unter Kontrolle brachte.
    »Ich fürchte, es könnte nur zu leicht geschehen, Meister«, sagte er und deutete eine Verbeugung an. »Solange wir nicht handeln, um unsere Nützlichkeit und unsere Verständigungsbereitschaft zu demonstrieren und zu beweisen, dass der Krieg nur mit unserer Hilfe gewonnen werden kann, laufen wir Gefahr, schwach zu wirken. Oder noch schlimmer: Es wird so aussehen, als sei unsere Loyalität gegenüber der Galaktischen Allianz geschwunden.«
    Luke lächelte weise. »Unsere Loyalität gilt doch sicher dem Frieden.«
    »Das zuallererst, ja, Meister«, sagte Kel rasch. »Aber man muss stark sein, um den Frieden vor denen schützen zu können, die ihn zerstören wollen. Manchmal ist es notwendig zu kämpfen, um dem Kämpfen ein Ende zu machen. Ist das nicht der Weg der Jedi?«
    Ist es der Weg der Jedi? Luke dachte über die Worte des jungen Mannes nach, der da vor ihm stand. Er selbst hatte mehr als einmal entsprechend der Philosophie gehandelt, die Waxarn Kel und andere nun vertraten. Diese Haltung hatten während des Krieges gegen die Yuuzhan Vong viele eingenommen, vor allem jene, die versucht waren, eher den scheinbar leichten Weg zur Dunklen Seite zu nehmen, als die Vieldeutigkeit der Macht zu ertragen.
    Luke glaubte jedoch nicht, dass Kel zur Dunklen Seite übergegangen war. Der junge Mann hatte nichts von dem Zorn und dem Hass in sich, die Luke in einer Hand voll anderer spüren konnte, die ihn im Augenblick umgaben. Diese Jedi hielten sich zurück und gestatteten Kel für sie zu sprechen. Aber es fiel Luke nicht schwer, ihre Gefühle zu deuten. So viele waren von den Yuuzhan Vong und der Friedensbrigade verwundet worden, dass der Wunsch nach Vergeltung vielleicht nur natürlich war. Natürlich bedeutete aber nicht unbedingt richtig, und ein Teil von Lukes Arbeit bestand darin, dafür zu sorgen, dass seine Schutzbefohlenen nicht fehlgeleitet wurden.
    Noch war keiner der Jedi in
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