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Das Erbe der Jedi-Ritter 08 - Die Verheissung

Das Erbe der Jedi-Ritter 08 - Die Verheissung

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 08 - Die Verheissung
Autoren: Greg Keyes
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sagte Mirax. »Seht nur, wen ich mitgebracht habe.«
    »Anakin!«, entfuhr es Luke. »Du bist wohlauf! Sind Corran und Tahiri bei dir?«
    »Ja«, erwiderte Anakin geistesabwesend. Seine Aufmerksamkeit galt dem kleinen Bündel in Maras Armbeuge. Er trat näher. Kleine dunkle Augen blickten vage in seine Richtung, und ihr Blick glitt so über ihn hinweg, als existierte er überhaupt nicht.
    »Meine Güte«, hauchte er.
    »Hallo, Anakin«, sagte Mara leise. »Ich wusste, dass du hier sein würdest.«
    »Ich dachte, du… Kann ich näher kommen?«
    »Natürlich.«
    Anakin starrte auf das Kind hinab. »Sind alle Neugeborenen so hässlich?«, platzte es aus ihm heraus.
    »Nach all dem, was ich hinter mir habe, solltest du das neu formulieren«, sagte Mara.
    »Ich meine, er ist…«
    »Sein Name lautet Ben«, sagte Luke.
    »Er ist wunderschön. In der Macht, und… Aber er ist auch ganz faltig und zerknittert.«
    »Genauso hast du ausgesehen«, sagte Mara.
    »Und es ist wirklich alles in Ordnung mit dir?«
    »Ich habe mich nie besser gefühlt«, erwiderte Mara. »Alles ist perfekt.« Sie sah auf ihren Sohn hinab. »Perfekt.« Und so müde sie auch sein mochte: Ihr Lächeln war strahlend genug, um ganz Coruscant zu erhellen.

47
     
    Mit geneigtem Kopf ging Nen Yim durch die labyrinthischen Korridore des großen Schiffes. Behauene Säulen aus uralten, aber immer noch lebenden Knochen trugen hohe Decken, und Chöre aus regenbogenfarbenem Qaana summten durch ihre chitinösen Mandibeln Hymnen für die Götter. Seltener Paaloc-Duftrauch – allen bis auf die Höchsten der Hohen verboten – erinnerten selbst die fernsten Winkel von Nen Yims Bewusstsein an die alte Heimatwelt der Yuuzhan Vong.
    Neben ihr schlich Kae Kwaad seltsam still dahin.
    Im Zentrum eines großen Raums traten sie vor ein Podium aus pulsierenden, faserigen Hau-Polypen, und darauf, von Dunkelheit und durchscheinender Lamina umhüllt, ruhte eine enorme Gestalt. Nur die Augen waren deutlich zu erkennen: glühende Maa’it-Implantate, deren Farben ständig wechselten. Abgesehen davon sah Nen Yim nur einen unregelmäßigen Schatten, der schmerzhafte Verehrungsschauer durch ihren Körper jagte. Für einen schrecklichen Moment glaubte sie, vor Yun-Yuuzhan selbst zu stehen.
    Kae Kwaad warf sich zu Boden. »Ich habe sie gebracht, Schrecklicher Shimrra.«
    Der Blick jener Augen brannte sich in Nen Yim, aber einige bebende Momente verstrichen, bevor die Gestalt sprach.
    »Sind Sie bereit, mich anzusehen, Adeptin?«, fragte er. Sein Flüstern war so erhaben und grässlich wie das des Gottes, dem er ähnelte. »Sind Sie bereit, mich anzusehen und zu sterben?«
    »Das bin ich, wenn es Ihrem Wunsch entspricht, Schrecklicher Herr.«
    »Sie sind eine Häretikerin, Nen Yim. Das Produkt von Häresie.«
    »Ich habe für die Yuuzhan Vong getan, was ich für erforderlich hielt. Ich bin bereit, für meine Vergehen zu sterben.«
    Shimrra gab ein sonderbares Geräusch von sich, ein dumpfes, nebelhaftes Rauschen, das Nen Yim nur nach und nach als ein Lachen erkannte.
    »Sie haben den achten Kortex gesehen.«
    »Ich habe hineingeblickt, Herr.«
    »Und was haben Sie dort bemerkt? Heraus damit.«
    »Ich habe… das Ende gesehen. Das Ende der Protokolle. Das Ende der Geheimnisse. Abgesehen von den wenigen Wundern, die uns die Götter seit unserer Ankunft in der Galaxis der Ungläubigen geschenkt haben, ist der Vorrat unseres Wissens fast verbraucht.«
    »Das stimmt«, bestätigte Shimrra. »Und Sie allein von allen Gestaltern haben Kenntnis davon.« Etwas, das keine natürliche Hand war, deutete aus den Schatten auf Kae Kwaad. »Onimi. Zeig dich.«
    »Ja, Schrecklicher Herr.« Kae Kwaad – nein, Onimi – kam schnell wieder auf die Beine und zog die toten Gestalterhände von den Armen, woraufhin gewöhnliche Yuuzhan-Vong-Finger zum Vorschein kamen. Er streifte die Maske ab, und Nen Yim schmeckte Galle, als sie sein wahres Gesicht sah.
    Der Mann, den sie für einen Meistergestalter gehalten hatte, war entstellt. Nicht zernarbt oder durch Opferungen für die Götter verändert, sondern verunstaltet wie jemand, der als von ihnen verflucht geboren worden war. Ein Auge saß tiefer als das andere, und ein Teil des Schädels wirkte wie aufgebläht. Der Mund kam einem schiefen Riss gleich. Die langen, dünnen Gliedmaßen zuckten in einer Art verrücktem Entzücken.
    »Onimi ist mein Narr und Spaßmacher«, murmelte Shimrra. »Er amüsiert mich. Manchmal ist er nützlich. Ich habe ihn geschickt,
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