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Das Erbe der Jedi-Ritter 08 - Die Verheissung

Das Erbe der Jedi-Ritter 08 - Die Verheissung

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 08 - Die Verheissung
Autoren: Greg Keyes
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veränderlichen Komponenten zu zerschmettern, aus denen sie bestand. Die elektrisierende Stärke der Qual trieb ihn, und es bedeutete nichts, dass er Unmögliches versuchte. Er ballte die Fäuste, bis die Adern an den Armen hervortraten, griff etwas an, das er nicht sah.
    Das gar nicht da war, dass er es hätte sehen können.
    Nein, Luke, nein. So nicht.
    Luke wich zitternd zurück. »Wie dann?«, erwiderte er laut. Vielleicht galt sein Ruf Mara, vielleicht dem Universum.
    »Luke!« Cilghal stand in der Tür. »Ich habe etwas gespürt…«
    »Mara erwartet etwas von mir, Cilghal«, stieß Luke hervor. »Sie hat einen Teil ihrer Kraft genutzt, um mich zu wecken, und noch etwas mehr, um mich aufzuhalten… Was weiß sie, Cilghal?«
    »Keine Ahnung, Luke«, sagte Cilghal. »Aber du weist deine Schüler immer wieder daraufhin, dass Angriff nicht die richtige Antwort ist. Vertraue dir selbst – du hast Recht. Beruhige dich.«
    Eine scharfe Antwort lag Luke auf der Zunge. Wie konnte Cilghal verstehen?
    Aber sie hatte natürlich Recht. Es war leicht, die Ruhe zu bewahren, wenn nichts Beunruhigendes geschah.
    »Ich weiß«, sagte er und atmete ruhiger. »Und ich weiß auch, dass ich etwas unternehmen muss. Jetzt sofort, oder Mara stirbt.«
    »Lass es mich versuchen«, erwiderte Cilghal. »Vielleicht kann ich verstehen, was sie will.«
    »Nein. Ich muss es sein. So viel ist klar.«
    Luke beruhigte sich weiter, schob die dunklen Emotionen beiseite, reinigte sich mit langsamen, tiefen Atemzügen von ihnen. Erst als er ganz in sich ruhte, streckte er sich erneut Mara entgegen und berührte sie sanft in der Macht, anstatt die Krankheit zu attackieren.
    Angriff ist nicht die Antwort.
    Aber Mara war so weit fort. Es gab nichts mehr zu verteidigen, außer…
    Und plötzlich glaubte Luke zu verstehen. Einem Teil von Mara ging es gut – jener Teil war völlig frei von der Krankheit. Dort wurde er gebraucht, nicht um zu kämpfen, sondern um zu stärken und von der einen Bastion aus zu verteidigen, die noch existierte.
    Er streckte sich weiter aus, so sanft wie eine von Maras Liebkosungen, erreichte den Ort, wo ihr Kind ruhte, und dort fand er seine Frau, wie eine Barriere aus Durastahl um das Ungeborene geschlungen.
    »Lass mich herein, Mara«, sagte Luke laut. »Du musst mich hereinlassen.« Er legte ihr die Hand auf den Arm und drückte vorsichtig zu. »Lass mich herein.«
    Skywalker?
    »Ich bin’s. Ich glaube, ich verstehe jetzt. Ich werde tun, was ich kann. Aber du musst mich hereinlassen.«
    Die Barriere erbebte, hielt jedoch stand. Hatte er falsch vermutet? Hatte sich Mara bereits verloren? Waren ihre Erinnerungen von der Pein ausradiert worden?
    »Ich liebe dich, Mara. Bitte.«
    Luke zitterte und berührte noch immer Maras Arm. Er konnte sie nicht zwingen, und er hätte sie auch nicht gezwungen, selbst wenn er dazu imstande gewesen wäre.
    Komm, Luke.
    Ein Tor öffnete sich, und er fühlte einen anderen Puls, ein anderes Leben. Er tastete nach seinem Sohn.
    Das Kind bewegte sich, schien die Berührung seines Vaters zu erkennen. Es wandte sich ihm zu, und Luke fühlte kitzelnde kleine Gedanken, wie leises Lachen und Staunen. Es war eine sowohl vertraute als auch unendlich seltsame Stimme. Es war eine Stimme, die real wurde.
    »Ich liebe dich, ich liebe euch beide«, hauchte Luke. »Nehmt meine Kraft.«
    Mara und er vereinten sich wie Finger, die ineinander hakten, und wie mit einer winzigen dritten Hand gesellte sich ihnen das ungeborene Kind hinzu. Ein menschliches Kind. Sein Kind. Maras Kind.
    Der gemeinsame Griff wurde stärker, aber es war nicht die verzweifelte Stärke des Kampfes oder die wütende Kraft eines Sturms. Es war eine ruhige und beständige, gleichzeitig aber auch fehlbare und sterbliche Umarmung – die Umarmung von Familienmitgliedern, die lange Zeit voneinander getrennt gewesen waren.
    Sie verschmolzen, jeder ein Teil des anderen, bis Luke spürte, wie sich seine Identität auflöste, und daraufhin begann er zu träumen.
    Er sah einen kleinen Jungen mit hellem, rotgoldenem Haar, der Linien in den Sand malte. Er sah einen älteren Jungen, der an einem Fluss kniete, einen glatten, runden Stein abwusch und lächelte. Der gleiche Junge, vielleicht zehn Jahre alt, rang mit einem jungen Wookiee.
    Er sah sich selbst, wie er den Jungen hielt und glühende Linien des Verkehrs am Himmel einer sonderbaren Welt beobachtete – wie Coruscant, und doch anders.
    Mara sah er nicht, obwohl er nach ihr suchte, und das
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