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Das Erbe der Jedi-Ritter 04 - Der Untergang

Das Erbe der Jedi-Ritter 04 - Der Untergang

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 04 - Der Untergang
Autoren: James Luceno
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zusammen als der Mensch und der Wookiee.
    R2-D2 beobachtete Master Han offensichtlich ebenfalls, denn der Astromechdroide drehte seinen Monokularrezeptor plötzlich zu C-3PO und wimmerte zittrig, gerade so, als hätte ihn das gleiche rätselhafte Gefühl befallen.
    C-3PO veränderte den Neigungswinkel seines Kopfes.
    In den vergangenen Monaten hatte er ausreichend Gelegenheit gehabt, das Trauerverhalten der Menschen zu studieren, doch trotz aller Beobachtungen war er dem Verständnis dieses Prozesses nicht näher gekommen als vor Chewbaccas Tod auf dieser grässlichen Welt. Alle Lebewesen starben irgendwann, wenn nicht altersbedingt, dann als Ergebnis von Unfällen oder als Folge einer der vielen Krankheiten, die niemand vollständig aufzulisten vermochte. Der Tod schien in gewisser Hinsicht mit der Deaktivierung oder Speicherlöschung vergleichbar zu sein, tatsächlich indes unterschied er sich vollkommen davon und stellte das totale Ende des Seins dar – mit dem auch alle Abenteuer endeten. Angesichts dieser Enthüllung fühlte sich C-3PO genötigt, sich zu fragen, ob er sich bislang immer über die Bestimmung seines Lebens getäuscht hatte. Falls Droiden, wie er so oft verkündete, zum Leiden erschaffen waren, wie verhielt es sich dann bei diesen Wesen aus Fleisch und Blut?
    Vielleicht war es besser, in diese Richtung nicht allzu weit zu forschen.
    Aufgrund seiner Konstruktionsweise besaß C-3PO keine Fähigkeit, Tränen zu vergießen oder Herzeleid zu empfinden, wie man es nannte, trotzdem gestattete ihm seine Programmierung ein wenig Trauer, wenn auch nicht bis zu jenem Grad, den man bei Menschen und anderen Lebewesen feststellen konnte. Und plötzlich wurde ihm klar, dass Trauer hinter diesem seltsamen Gefühl steckte, das ihn immer noch plagte. So sehr er sich auch Mühe gab, er brachte keinen vernünftigen Gedanken zustande, und mit jedem Blick auf Master Han wuchs seine Bestürzung.
    Als derjenige, der Chewbacca am nächsten gestanden hatte – und vielleicht auch, weil er ein so menschliches Wesen war –, schien Master Han am meisten zu leiden; er schwankte zwischen Schmerz und Wut, Verzweiflung und Erschütterung. Der Mann, den C-3PO einst als unmöglich bezeichnet hatte, war nun wie von Sinnen und so unansprechbar, als wäre er in Karbonid eingefroren, und offensichtlich konnte C-3PO nichts tun, um ihn aufzumuntern. Die Fähigkeit, Millionen von Kommunikationsformen flüssig zu beherrschen, garantierte keineswegs das Verständnis menschlichen Verhaltens, geschweige denn menschlicher Emotionen. C-3PO war schließlich nur ein Droide und kannte sich in diesen Angelegenheiten nicht besonders gut aus.
    Als Master Han Prinzessin Leia den Hof gemacht hatte, war er einmal an C-3PO herangetreten, hatte ihm die Hand auf den Arm gelegt und gesagt: »Du bist ein guter Droide, C-3PO. Es gibt nicht viele Droiden, die ich so gern mag wie dich.« Und daraufhin hatte er C-3PO um einen Rat in einer Herzensangelegenheit gebeten, und C-3PO hatte ihm hocherfreut ein Gedicht rezitiert, um ihn in dem Wettstreit mit Prinz Isolder um die Hand der Prinzessin zu unterstützen.
    Aber verflucht sei mein Metallkörper, sagte C-3PO zu sich. Warum hatte ihn sein Schöpfer nicht mit einem Programm ausgestattet, damit er Master Han jetzt helfen konnte? Stattdessen konnte er nur sinnlose Philosophie anbieten.
    [Das Abenteuer ist ebenso verlockend und gefährlich wie das Herz der Syren-Pflanze], brüllte Ralrra klagend. [Aber noch in seiner letzten Tat opferte Chewbacca sich auf und gab sein Leben, um jemanden zu retten, der ihm lieb und teuerr war.] Der betagte Wookiee schaute den jungen Anakin an, dann Master Han und Mistress Leia. [Und wie immer zog er seine Klauen in der Schlacht nicht ein. Jetzt wird Chewbaccas Geist sich mit dem unseren vereinen, so wie die Zweige des Wroshyr einander suchen und stützen, und uns beistehen und stärrken fürr die Herausforderungen, die uns noch bevorstehen.]
    In C-3POs Existenz hatte es so viele Kriege gegeben, dass ihn die neuerliche Invasion nicht hätte überraschen sollen. Aber irgendetwas war anders an den Yuuzhan Vong und diesem Krieg von galaktischem Ausmaß, den sie führten. Das lag weniger daran, dass sie weder einen Unterschied zwischen verschiedenen Spezies oder Welten machten – Neue Republik, Imperiale Restwelten oder bündnisfreie –, und auch nicht daran, dass ihre organischen Raumschiffe und Waffen solch schreckliche Zerstörungskraft besaßen. Dagegen erfüllte es C-3PO mit
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