Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Erbe der Jedi-Ritter 03 - Das Verderben

Das Erbe der Jedi-Ritter 03 - Das Verderben

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 03 - Das Verderben
Autoren: Michael Stackpole
Vom Netzwerk:
seine Augen ersetzten, vermochte das Leben, das Corran einst in diesen Augen gesehen hatte, jedoch nicht mal annähernd zu vermitteln. Elegos’ Skelett blickte auf ihn herab, und Corran wünschte sich inbrünstig, dort wenigstens die Spur eines Lächelns zu erkennen.
    Der Jedi setzte sich auf die Fersen und blickte in die durch Edelsteine ersetzten Augen seines ehemaligen Freundes. Dann zog er die Maske, die Shedao Shai getragen hatte, unter seinem Gewand hervor. Er rieb mit dem Ärmel über die schwarze Oberfläche, entfernte einen Fleck und platzierte die Maske schließlich ehrfürchtig in Elegos’ Schoß.
    »Ihr Mörder ist tot.«
    Corran hätte gern mehr gesagt, doch etwas schnürte ihm die Kehle zu. Er bedeckte die Augen mit einer Hand, verschmierte die Tränen über die Wangen und schluckte hart. Endlich wischte er sich die restlichen Tränen aus dem Gesicht, atmete tief durch und straffte die Schultern.
    »Sein Tod sollte Ithor retten. Aber das hat nicht funktioniert. Ich weiß, Sie wären entsetzt, wenn Sie jetzt denken müssten, ich hätte ihn Ihretwegen umgebracht. Das habe ich auch nicht. Ich habe es für Ithor getan.«
    Das goldene Skelett starrte weiter stumm auf ihn herab. Die Edelsteine in den Augenhöhlen funkelten kalt und gnadenlos.
    Sie haben sich noch nie zum Narren halten lassen, nicht wahr, mein Freund? Corran kniff die Augen zusammen, um neue Tränen zurückzudrängen, öffnete sie jedoch sogleich wieder. Doch er schaute weg, da er Elegos’ toten Blick nicht länger zu ertragen vermochte.
    »Ich habe mir eingeredet, dass es für Ithor war. Und das habe ich auch allen anderen weisgemacht. Einige konnte ich damit auch an der Nase herumführen. Wahrscheinlich die meisten. Aber nicht Meister Skywalker. Ich glaube, er hat die Wahrheit erkannt. Trotzdem musste die Chance, Ithor zu retten, unbedingt ergriffen werden.«
    Er blickte auf seine rechte Hand und konnte abermals das Gewicht seines Lichtschwerts darin spüren. »Ich hatte sogar mich selbst davon überzeugt, bis… Es gab einen Moment in jenem Zweikampf. Ich hatte mein Lichtschwert deaktiviert, und Shedao Shai verlor das Gleichgewicht. Sein Amphistab steckte tief in der Erde. Da stieß ich ihm das Lichtschwert in den Bauch.«
    Corran durchlief ein Beben. »Dann kam dieser eine Augenblick. Es dauerte nur eine Nanosekunde. Ich zögerte. Nicht weil ich wie Sie, mein Freund, dachte, dass jedes Leben heilig und dass es furchtbar ist, jemandem das Leben zu nehmen. Nein… nein, ich zögerte, weil ich Shedao Shai wissen lassen wollte, dass er so gut wie tot war. Ich wollte ihm begreiflich machen, dass ich das auch wusste. Ich wollte, dass er genau hinsieht, während sich sein ganzes Leben vor seinen Augen abspult. Ich wollte ihm einen schönen langen Blick auf sein Leben gewähren. Ich wollte ihn wissen lassen, dass alles darin sinnlos war.«
    Corrans rechte Hand verkrampfte sich zur Faust, und er schlug sie immer wieder gegen sein Bein, damit sie sich öffnete. Schließlich spreizte er, so weit er konnte, die Finger.
    »In dem Moment habe ich Ihr Opfer entehrt, Elegos. Ich habe Sie verraten. Ich habe die Jedi verraten. Und ich habe mich selbst verraten.« Corran seufzte. »In dem Moment habe ich die rote Linie überschritten und mich auf die Dunkle Seite begeben.«
    Er hob den Kopf und begegnete Elegos’ Edelsteinblick. »Die Caamasi haben ein Sprichwort. Wenn dich der Wind nicht mehr ruft, ist es Zeit herauszufinden, ob du deinen Namen vergessen hast. Mein Problem, mein Freund, ist, dass ich den Ruf der Dunklen Seite vernommen habe. Und ohne Ihre Hilfe, ohne Ihren Rat, weiß ich nicht, wie ich damit umgehen soll.«
     
    Jacen Solo musterte Corran Horn genau, nachdem sich der ältere Jedi in dem Sessel gegenüber zusammengekauert hatte. Das Bacta hatte die körperlichen Wunden, die der Corellianer davongetragen hatte, längst geheilt, doch immer noch ging ein nicht unbeträchtlicher innerer Schmerz von ihm aus. Soweit Jacen es beurteilen konnte, hatte Corran alles richtig gemacht. Er hatte weder die Kontrolle verloren, noch hatte er sich wie ein abtrünniger Jedi verhalten, trotzdem wurde er in den Nachrichtensendungen über Ithor so dargestellt.
    Ganner ging unterdessen ungeduldig auf und ab. »Ich kann das einfach nicht glauben. Corran setzt sein Leben aufs Spiel, kommt bei dem Versuch, Ithor zu retten, fast um und wird dafür zu einem neuen Planeten-Killer-Jedi gemacht. Erst Vader, dann Kyp und jetzt Corran. Ich bin bloß überrascht, dass
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher