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Das Erbe der Azteken

Das Erbe der Azteken

Titel: Das Erbe der Azteken
Autoren: Clive Cussler
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legte die Ikarus in eine weite Kurve und nahm Tempo weg, um die Landung einzuleiten. Rechts unter ihm tauchte aus dem Dunst die Rollbahn auf. Sam richtete die Maschine danach aus, dann sank er durch die Wolkendecke, nahm einige geringfügige Kurskorrekturen vor und setzte auf. Er rollte zu einer Gruppe von drei Wellblechbaracken am Rand des Flugfeldes und folgte den Handzeichen eines Angehörigen des Bodenpersonals zu einer Tankstation. Er unterbrach die Zündung des Motors und stieg aus. Da Selma bereits alle notwendigen Formalitäten erledigt hatte, brauchte er nur ein einziges Formblatt zu unterschreiben. Das erledigte er und entfernte sich dann ein Stück von der Baracke. Er wählte Stern-sechs-neun.
    »Sie lassen es wirklich darauf ankommen«, sagte Rivera.
    »Ich habe nur noch eine Minute Gesprächszeit auf dem Telefon. Sind Sie schon am Treffpunkt?«
    »Wir sind zehn Minuten entfernt.«
    »Lassen Sie mich mit meiner Frau reden.«
    »Nennen Sie mir die Position von Chicomoztoc, und ich erlaube es Ihnen.«
    »Nicht, bis ich vor ihr stehe.«
    »Sie fordern Ihr Glück heraus«, warnte Rivera.
    »Und Sie haben sich bereits verraten. Sie haben es selbst gesagt: Sie lassen uns nicht am Leben. Wenn Sie nach Chicomoztoc wollen, dann sind das meine Bedingungen. Geben Sie ihr das Telefon.«
    Remis Stimme erklang. »Sam?«
    »Bist du okay?«
    »Mir geht es gut. Wo bist du?«
    »Ganz in der Nähe. Halte durch.«
    Rivera meldete sich wieder. »Wir warten.«
    Dann war die Verbindung tot.

    Zehn Minuten später war er wieder in der Luft und nahm Kurs auf Selayar Island. Nach weiteren zwanzig Minuten sank er abermals durch die Wolken. Unter ihm war das Meer blassblau. Er stabilisierte die Maschine bei zweitausend Fuß und folgte der Küstenlinie, bis die südliche Spitze der Insel in Sicht kam. Er brachte das Flugzeug ein paar hundert Meter vom Ufer entfernt aufs Wasser und lenkte es an Land. Am Rand einer Schotterstraße standen zwei Isuzu-Gelände­wagen. Als die Landekufen der Ikarus über den Sand scharrten, öffneten sich die Türen der SUVs, und Rivera, Remi und die drei Männer von Pulau Legundi stiegen aus.
    Sam schaltete den Motor aus, kletterte auf einen der Schwimmer hinaus und watete an Land.
    »Durchsuch ihn«, befahl Rivera. Einer der Männer tastete Sam ab, dann trat er zurück und schüttelte den Kopf. »Durchsuch auch die Maschine.«
    Sam sagte: »Ich würde gerne meine Frau begrüßen.«
    »Nur zu.«
    Sam ließ Remi auf sich zukommen – in der Hoffnung, Rivera würde zulassen, dass sie sich außer Hörweite entfernte. Das sollte jedoch nicht sein. »Das ist weit genug«, rief er.
    Sam und Remi umarmten sich. Er flüsterte: »Nimm den Sitz Nummer drei. Schnapp dir den Schlafsack und halte dich bereit.«
    Obgleich die Botschaft ein einziges Rätsel war, erwiderte Remi nur: »Okay.«
    Sie wichen auseinander. Sam lächelte sie beruhigend an dann kehrte sie zu Rivera zurück. Der Mann, den Rivera zum Flugzeug geschickt hatte, watete an den Strand. »Da ist nichts an Bord. Keine Waffen. Nur ein paar Schlafsäcke, Decken und Campingausrüstung.«
    Sam sagte: »Für den Fall, dass wir dort übernachten müssen.«
    »Das ist ein fliegender Schrotthaufen«, stellte Rivera fest. »Meinen Sie, dass uns diese Kiste überhaupt ans Ziel bringt?«
    »Sicher bin ich nicht«, erwiderte Sam, »aber es war das einzige Flugzeug, was innerhalb einer Vierundzwanzig-Stunden-Frist zu bekommen war. Wir können unseren Ausflug auch gerne verschieben.«
    »Nein, wir fliegen.«
    »Ich kann nur drei Personen mitnehmen.«
    »Prima. Und was ist unser Ziel?«
    »Eine Bucht an der Ostküste. Soweit ich feststellen konnte, hat sie noch nicht einmal einen Namen. Wir werden wohl zweieinhalb Stunden brauchen.«
    »Falls wir dort erwartet werden, erschieße ich Sie beide.«
    »Und kommen bei dem anschließenden Absturz ebenfalls um«, erwiderte Sam trocken. »Ich muss zugeben, diese Vorstellung entbehrt nicht eines gewissen Reizes.«
    »Ich kann ein Flugzeug mindestens ebenso gut fliegen wie Sie einen Helikopter. Starten wir endlich.«
    Sam hätte bei seiner Prognose das Alter der Ikarus berücksichtigen sollen. Es dauerte beinahe drei Stunden, ehe die Küstenlinie unter der Maschine erschien. Sam nahm einen verkürzten Gerätecheck vor und leitete dann den Landeanflug ein. Er schwenkte leicht nach Norden und richtete die Nase des Flugzeugs auf die Einfahrt der halbmondförmigen Bucht aus. Remi saß auf der Rückbank, wie angewiesen auf dem Platz
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