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Das Echo Labyrinth 04 - Volontäre der Ewigkeit

Das Echo Labyrinth 04 - Volontäre der Ewigkeit

Titel: Das Echo Labyrinth 04 - Volontäre der Ewigkeit
Autoren: Max Frei
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erwartet?«
    »Genau. Als der alte Machi noch jung und hübsch war, geriet er auch mal in eine heikle Situation.«
    »Sie schmeicheln mir«, sagte ich ohne rechte Überzeugung.
    »Wie kommst du denn darauf? Aber jetzt sei bitte so nett und erfülle deine hiesigen Verpflichtungen.«
    »Mit dem größten Vergnügen«, antwortete ich, nahm einen Schluck Kamra und schob mir Gebäck in den Mund. »Und jetzt sagen Sie mir bitte, wie lange ich weg gewesen bin. Das interessiert mich sehr.«
    »Du fragst immer nach den unwichtigen Dingen«, antwortete mein Chef achselzuckend. »Dort, wo du dich rumgetrieben hast, sind neun Jahre vergangen. Aber das bedeutet nicht, dass auch du neun Jahre gealtert bist. Deine Haare zum Beispiel sind gar nicht länger geworden, obwohl du - wie ich stark annehme - kein einziges Mal beim Frisör warst.«
    »Auch da haben Sie Recht«, meinte ich. »Nicht schlecht - neun Jahre«, seufzte ich dann und sah gedankenverloren aus dem Fenster. »Mein inneres Zeitgefühl sagt mir, dass es höchstens ein Jahr gewesen sein kann.«
    »Dann stimmt etwas mit deinem Zeitgefühl nicht. Wir haben alle unsere Schwächen. Zum Glück hat ein Jahr in jeder Welt eine andere Bedeutung.«
    »Und was haben Sie noch über mich erfahren?«
    »Alles, was du mir zu erzählen vergessen hast. Wenn es dir recht ist, werde ich dir diese Informationen peu a` peu vermitteln. Aber ich habe nicht vor, damit schon heute zu beginnen. Du solltest einfach ein paar Monate nicht an deine Abenteuer denken. Es gibt hier schließlich genug interessante Dinge. Du brauchst einfach Zeit, deine Macht zu akzeptieren.«
    »Meine Macht?«, fragte ich skeptisch.
    »Ja. Ich glaube zu wissen, was du denkst, aber diese Sache verträgt keine Eile. Doch wenn du einen eigenen Orden gründen willst, wäre jetzt die beste Gelegenheit dazu.«
    »Das habe ich wirklich nicht vor«, sagte ich lächelnd. »Außerdem wissen Sie doch, dass es mir dafür an Ehrgeiz fehlt. Juffin, sagen Sie mir bitte, ob mit mir alles in Ordnung ist. Danach lasse ich Sie in Ruhe. Und bitte geben Sie mir keine ausweichende Antwort.«
    »Mit dir ist alles in Ordnung, Max. Die Welt, in die du hineingeboren wurdest, erhebt keine Ansprüche mehr auf dich. Du wirst solche Abenteuer bestimmt nicht mehr erleben - aber vielleicht andere aufregende Dinge. Das lässt sich im Voraus nie ausschließen. Jetzt versuch, an andere Sachen zu denken.«
    »Gut«, sagte ich und erinnerte mich an die Überraschung in meiner linken Handfläche. Ich freute mich riesig darauf.
    »Welchen Glanz sehe ich da in deinen Augen aufblitzen?«, fragte Sir Juffin. »Ach, du hast ja vorhin etwas von einer Überraschung erzählt, die du für uns alle in petto hast.«
    »Eben«, meinte ich und lächelte verträumt. »Ich überlege mir bis heute Abend, wie ich sie Ihnen am besten präsentiere. Sie haben Ihre Geheimnisse - da darf ich auch meine haben.«
    »Bis heute Abend hältst du sowieso nicht durch«, meinte Juffin gespielt gleichgültig. »Spätestens am Nachmittag platzt du damit heraus.«
    »Bis Sonnenuntergang halte ich sicher durch!«, rief ich. »Sie werden schon sehen!«
    »Auf alle Fälle glaube ich nicht, dass ich bis heute Abend auch nur eine freie Minute für dich habe. Der Rummel um deine Person hat all meine Pläne durcheinandergebracht. Jetzt setz dich ans Steuer meines A-Mobils, Max. Ich hab das schon mit Kimpa abgesprochen.«
    »Wie haben Sie Ihren treuen Diener denn davon überzeugen können, mir seinen Platz am Lenkrad abzutreten?«
    »Ganz einfach - ich habe ihm gesagt, die Interessen des Vereinigten Königreichs würden dein Chauffieren gebieten. Und diese Interessen hat Kimpa schon immer respektiert.«
    Im A-Mobil verließen mich alle metaphysischen Probleme. Ich genoss das Leben im Allgemeinen und das schnelle Fahren im Besonderen. Ich glaube, auch meinem Chef hat mein Rasen gefallen, denn auf seinem Gesicht stand ein schwaches Lächeln.
    »Jetzt bin ich mir sicher, dass Echo die schönste Stadt aller Welten ist«, meinte ich und hielt vor dem Haus an der Brücke. »Selbst die wunderbare kleine Welt, die ich außerhalb von Kettari erschaffen habe, reicht nicht an diese Herrlichkeit heran.«
    »Abwarten«, meinte Juffin lächelnd. »Du hast Tscherchawla noch nicht gesehen.«
    »Tscherchawla?«
    »Eine verzauberte Stadt mitten in der roten Wüste Chmiro auf dem Kontinent Uanduk. Du würdest sie sehr mögen. Na, bist du bereit, dir zur Begrüßung um den Hals fallen zu lassen?«
    »Von Lady
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