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Das Echo Labyrinth 04 - Volontäre der Ewigkeit

Das Echo Labyrinth 04 - Volontäre der Ewigkeit

Titel: Das Echo Labyrinth 04 - Volontäre der Ewigkeit
Autoren: Max Frei
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ist Nanka Jok dann zum Haus an der Brücke gekommen und hat Sir Kofa alles erklärt.«
    »Wie das denn? Mit seiner Spezialbeschichtung konnte er doch schlecht durch Echo spazieren! Das muss ein furchtbarer Anblick gewesen sein - schade, dass ich ihn verpasst habe.«
    »So schlimm war es auch wieder nicht«, sagte Juffin lächelnd. »Nanka floh, als nur die Polizei auf dem Friedhof Streife ging. Tschekta Schach ließ ihn entkommen und hat jetzt Angst, dir das zu beichten.«
    »So ein Schlawiner.«
    »Ich hoffe, du willst dich nicht an ihm rächen«, redete mein Chef mir ins Gewissen. »Sir Nanka Jok ist übrigens ein wirklich seltsamer Mensch - ein echter alter Magister. Er hat es geschafft, sich vor den Polizisten in Sicherheit zu bringen und sich in einem Gebüsch zu verstecken. Dort hat er ein paar Tage ausgeharrt, und als er sich fit genug fühlte, ist er zu uns ins Haus an der Brücke gekommen.«
    »Woher hat er überhaupt von uns gewusst? Zu seiner Zeit hat es unsere Behörde doch noch gar nicht gegeben.«
    »Du bist ganz schön helle, Max. Aber dieser Magister kann Gedanken lesen und hat so von uns erfahren.«
    »Donnerwetter! Ich bin wirklich nicht in Form - das hat Machi auch schon gesagt.«
    ••Hast du ihn etwa gesehen?«, fragte Juffin und zog die Brauen so hoch, dass sie unter seinem Turban verschwanden.
    »Nein, ich hab nur mit ihm gesprochen - ganz am Anfang meines Abenteuers und als ich in der anderen Welt schon fast fertig war. Das zweite Mal hat sich Machi sogar selbst bei mir gemeldet und mir verraten, wie ich nach Echo zurückfinde. Vielleicht hätte ich den Weg selbst rausbekommen - vielleicht auch nicht. Jedenfalls stehe ich ewig in seiner Schuld.«
    »Nicht schlecht«, meinte Juffin und pfiff anerkennend durch die Zähne. »Der alte Schwerenöter Machi Ainti hat dir also tatsächlich geholfen! Herzlichen Glückwunsch, Max - so freundlich ist er selten zu jemandem. Er ist sonst eher der Meinung, man solle jeden seinem Schicksal überlassen.«
    »Ich hatte wahrscheinlich Glück«, sagte ich und lächelte bescheiden. Nach kurzem Überlegen ergänzte ich: »Wissen Sie, Juffin, ich war in einer so seltsamen Lage, dass Machi es offenbar interessant fand, mit mir Verbindung aufzunehmen.«
    »Das verstehe ich. Schließlich warte auch ich ungeduldig darauf, dass du einschläfst, damit ich dich untersuchen kann und alle Details deines langen Ausflugs erfahre.«
    »Ich gehöre ins Bett«, sagte ich gähnend. »Aber vorher melde ich mich noch kurz bei Techi. Ich habe das seltsame Gefühl, schon seit Jahren nicht mehr geschlafen zu haben. Vielleicht können Sie das klären.«
    »Hast du es wirklich so lange ohne Schlaf ausgehalten?«
    »Wer weiß, womit ich meine Zeit verbracht habe. Auf alle Fälle habe ich das Gefühl, sehr lange nicht mehr hier gewesen zu sein - viel länger als sechsunddreißig Tage jedenfalls.«
    »Auch das klären wir«, versprach Juffin und klopfte mir auf die Schulter. »Wir sind schon da, Max. Erinnerst du dich nicht mehr?«
    »Natürlich erinnere ich mich«, rief ich lachend und öffnete schwungvoll die Tür zum Armstrong und Ella.
    Techi lächelte mir von der Theke zu. »Wer hat dich warum so lange in der anderen Welt aufgehalten?«, wollte sie wissen. »Sündige Magister, du hast ja Begleitschutz dabei. Sir Juffin, bringen Sie ihn etwa ins Cholomi-Gefängnis? Das ist wirklich nett von Ihnen.«
    »Diesmal nicht«, meinte Juffin. »Und wenn er nächstes Mal vorbeikommt, hat er sicher mehr Zeit für Sie -das verspreche ich Ihnen.«
    »Ihr seid offenbar wieder ein Herz und eine Seele«, rief sie begeistert. »Du riechst nach anderen Welten, Max, aber zum Glück nicht nach fremdem Parfüm.«
    Dann stand sie auf, lächelte breit und sagte: »Ich weiß, warum du gekommen bist. Du brauchst weder Koseworte noch Umarmungen oder Küsse, sondern nur meine Kamra.«
    »Die wird mir sicher nicht schaden«, pflichtete ich ihr bei, »aber auch gegen Zuwendung habe ich nicht das Geringste.«
    »Das glaube ich dir gern«, meinte Techi, lächelte mich an und warf mir einen flammenden Blick zu.
    Die Leidenschaft in ihren Augen ließ meinen Atem stocken. Einen Moment lang schien mir ihr Gesicht etwas gealtert, und sie ähnelte der Frau, die sich in Nürnberg so nett mit mir unterhalten hatte.
    »Techi, warst du das damals auf der Maxbrücke? Hast du mich dort angesprochen und mir deinen Spiegel gegeben?«
    Sie zuckte nur die Achseln, stellte Sir Juffin und mir schweigend Kamra vor die Nase und
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