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Das Echo Labyrinth 04 - Volontäre der Ewigkeit

Das Echo Labyrinth 04 - Volontäre der Ewigkeit

Titel: Das Echo Labyrinth 04 - Volontäre der Ewigkeit
Autoren: Max Frei
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entzückt, wenn er den Grund deiner heutigen Abwesenheit erfährt. Er glaubt nämlich, das Essen und die Liebe seien die wichtigsten Dinge des Lebens. Denk bitte ein wenig über die Reihenfolge nach.«
    »Vielen Dank«, sagte ich lächelnd. »Nachdem es mir gelungen ist, Techi dazu zu bringen, ihr Gasthaus einen Abend in der Woche zu schließen, überkommen mich - offen gesagt - merkwürdige Ahnungen. Was passiert wohl, wenn so ein Narr ins Wirtshaus geht und beschließt, mittels Magie 5861. Grades unsere schöne Welt in Schutt und Asche zu legen?«
    »Das droht dir nicht«, lächelte Juffin tröstend. »Die menschlichen Möglichkeiten sind auf Magie 234. Grades beschränkt, und man kann nicht annehmen, dass sich irgendwer so viel Mühe gibt, bloß um dir den Abend zu verderben.«
    »Sie kennen die Menschen nicht gut genug«, seufzte ich. »Um dieses Zieles willen sind sie zu fast allem bereit - da habe ich meine Erfahrungen.«
    »Jetzt hab ich schon fast Mitleid mit dir«, gab mein Chef zu. »Aber keine Sorge - sollte heute wirklich jemand ganz Echo zum Teufel schicken wollen, versuche ich, die Stadt ohne deine Hilfe zu retten.«
    Rasch sprang ich in den Saal der allgemeinen Arbeit und konnte mein Glück kaum fassen. Das Wort von Sir Juffin Halli ist viel wert, denn man kann sich immer darauf verlassen.
    Bevor es mir aber gelang, nach Hause zu gehen, musste ich noch eine Tasse Kamra mit meinen Kollegen trinken, die nacheinander auftauchten. Schließlich rief mich die erstaunte Techi per Stumme Rede: »Max, ist etwas passiert?«, fragte sie. »Ich bin wieder bei dir zu Hause und möchte den Zustand deiner Möbel prüfen. Eigentlich hatte ich dich bei dieser Gelegenheit wecken wollen. Weißt du, frühmorgens machen solche Gemeinheiten besonders viel Spaß.«
    »Es ist nichts passiert. Ich habe durchschlafen können. Und jetzt gehe ich nach Hause. Bleib also tapfer und hüte dich vor meinen Möbeln.«
    »Ich werde mein Möglichstes tun, aber beeil dich bitte, denn deine Möbel sind verhext, und ich bin schutzlos.«
    Ich sprang von Melifaros Sessel. Die Schlafmütze kam als Letzter zum Dienst, und ich blieb bis kurz vor Mittag in seinem Büro. Das Tagesantlitz von Sir Juffin lebte in meiner Gegenwart geradezu auf und meinte: »Du denkst wohl, solange du nicht auf die Straße gehst, bleibt die Zeit stehen, was?«
    »Beinahe. Ich fürchte, ich habe die Gesellschaft einer wunderbaren Lady dem Anblick deiner Fratze geopfert. Das war dumm von mir - findest du nicht?«
    »Meine Fratze ist gar nicht so unansehnlich«, sagte Melifaro beleidigt.
    »Stimmt eigentlich«, pflichtete ich ihm bei. »Aber ich bevorzuge Abwechslung.«
    Techi saß in meinem Wohnzimmer und las den Trubel von Echo. Ihre herrlichen Silberlocken sahen nur gerade eben hinter der Zeitung hervor. Meine wunderbare Lady hatte sich auf dem Stuhl ausgestreckt, als wäre er ein Sofa.
    »Ach deshalb«, seufzte ich vorwurfsvoll.
    Die Zeitung flatterte zu Boden, und ich erblickte eines der schönsten Frauengesichter von Echo.
    »Was redest du da, Max?«
    »Nichts Besonderes«, meinte ich lächelnd. »Es ist nur so, dass es in Echo nun ein Geheimnis weniger gibt. Jetzt ist mir klar, warum meine Stühle immer kaputtgehen.
    Ich hoffe, deine Kunden wissen, dass dein Lokal heute geschlossen ist.«
    Techi nickte und fragte dann vorsichtig: »Max, hättest du etwas dagegen, wenn ich mir für den Abend ein anderes Gesicht zulegen würde?«
    »Warum sollte ich? Dein Gesicht versetzt mich zwar in Euphorie, aber mach, was du willst. Was ist? Hast du Angst vor Klatschmäulern?«
    Techi zuckte kühn die Achseln. »Unsinn. Ich werde nur nicht gern angestarrt. Weißt du, mein Leben lang bin ich aus den verschiedensten Gründen angeglotzt worden. Lojso Pondochwas Tochter zu sein, ist eben kein Zuckerschlecken. Und wenn ich auch dich bäte, dir ein neues Gesicht zuzulegen - wäre das zu viel verlangt?«
    »Mach mit mir, was du willst. Aber in Juffins Dutzend essen nur nette Leute - die starren niemanden an.«
    »Gut möglich. Ich würde mich aber trotzdem freuen, wenn du meine Bitte erfüllst«, meinte Techi.
    »Na schön. Das wird wirklich spaßig, wenn statt uns zwei andere Gestalten dort essen. Ich werde Kofa Joch bitten, aus mir einen Schönling zu machen. Hast du besondere Ansprüche an deinen Begleiter?«
    »Du brauchst Sir Kofa wegen dieser Kleinigkeit nicht zu bemühen. Ich kann auch einiges.«
    »Wirklich?«, fragte ich erstaunt. »Das ist ja eine Neuigkeit. Umso besser! Dann
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