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Das Echo der Vergangenheit

Das Echo der Vergangenheit

Titel: Das Echo der Vergangenheit
Autoren: Kristen Heitzmann
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wahrscheinlich Vivian Price, erschien in der anderen Tür zur Küche und warf ihrem Mann einen bösen Blick zu, während sie mehrere Papiertaschentücher auf ihre Wange presste. Das Zittern ihrer Hände konnte viele Gründe haben: Angst, Drogen oder auch Delirium Tremens.
    Matt bat sie zu bleiben, wo sie war. Er hatte es lieber mit einem Betrunkenen zu tun als mit einem Junkie.
    Sie war dürr und verbiestert und hatte wohl ein Facelifting hinter sich. »Was ist los?«
    »Halts Maul«, knurrte Price und wandte sich dann wieder Matt zu. »Steck deine Nase woanders rein.«
    »Ich muss mit den Kindern sprechen.«
    Price hob die Flasche und sah damit eher wie ein Schläger aus als wie ein erfolgreicher Immobilienmakler. »Ich habe gesagt, du sollst verschwinden. Lass meine Familie in Ruhe.«
    »Legen Sie die Waffe weg, Price.«
    »Waffe?« Er betrachtete die scharfe Kante. »Die hab ich fallen lassen. Wir räumen nur auf.« Er funkelte seine Frau an. »Stimmt doch, Viv, oder?«
    Ihr verkrampftes Nicken erzählte eine andere Geschichte.
    Matt runzelte die Stirn. »Was ist mit Ihrer Wange passiert?«
    Sie warf ihm einen düsteren Blick zu. »Hab mich geschnitten.«
    »Sie haben sich selbst eine Schnittwunde zugefügt?«
    Ihr Zittern wurde heftiger.
    »Das hat sie gesagt«, bellte Price. »Und jetzt verschwinden Sie!«
    »Ich muss mich davon überzeugen, dass es den Kindern gut geht.« Matt sah sich in der Küche um. »Wie lange ist es her, dass sie etwas gegessen haben?«
    Price knurrte. »Wovon reden Sie?«
    Matt sah die Kinder an. »Habt ihr Hunger, Kids?«
    Zwei von ihnen waren noch so klein, dass sie nickten. Das dritte Kind blickte ängstlich zu seinem Vater hinüber.
    »Die Nachbarn haben gesehen, wie die Kinder im Müll gekramt haben.«
    Ein Jaulen entstieg Vivians Kehle.
    »Das ist eine Lüge.« Price hob drohend die Flasche.
    »Er gibt mir das Geld nicht«, jammerte Vivian. »Wovon soll ich sie denn ernähren?«
    Price verzog spöttisch die Lippen. »Ich habe ihr Geld dagelassen, als ich zu der Tagung gefahren bin. Fragen Sie sie mal, was sie damit gemacht hat.«
    Mit einem Aufschrei stürzte Vivian sich auf ihn. Price ließ einen Ellbogen auf ihre Schulter niedersausen, während Matt die Hand, in der er die Flasche hielt, am Gelenk packte, damit er nicht noch einmal damit zuschlug. Es war ein Fehler gewesen, als Erster hier zu sein. Wo war nur die Polizei?
    Price schleuderte seine Frau zu Boden und Matt schlug das Handgelenk des Mannes gegen die Küchenzeile. Die Flasche flog ihm aus der Hand und zerbarst auf dem gefliesten Boden. Price verlor das Gleichgewicht und stürzte.
    Matt hockte sich zwischen den wütenden Mann und dessen verängstigte Kinder. »Hören Sie zu, Price. Sie und Ihre Frau können das unter sich ausmachen, aber nicht vor den Kindern. Die bringe ich an einen sicheren Ort.«
    »Siehst du, was du angerichtet hast?« Vivian zerrte ein flachsblondes Kleinkind unter dem Tisch hervor und schüttelte es vor Price’ Nase.
    »Es reicht!« Matt packte das schreiende Mädchen und setzte es auf den Tisch.
    Einer der Jungen krabbelte weinend heraus und zog ihn am Bein. Der beißende Geruch von Urin gesellte sich zu dem Gestank von kaltem Rauch und abgestandenem Bier. Das älteste Kind – vielleicht sechs Jahre alt – blieb keuchend unter dem Tisch sitzen. Hatte es Asthma?
    »Lassen Sie sofort das Kind in Ruhe.« Matt hielt Vivian auf Armlänge und schob sie von dem Tisch weg. Jetzt war nicht mehr ihr Mann, sondern sie der Aggressor. Der blaue Fleck am Oberschenkel des Kleinkindes war Grund genug, das kleine Mädchen mitzunehmen. Es sah aus, als wäre es fest angepackt worden, vielleicht musste es schon öfter als Puffer zwischen den beiden herhalten.
    Jemand hatte beim Jugendamt angerufen und gesagt, die Kinder würden im Müll der Nachbarn wühlen und zum Himmel stinken. In dieser Wohngegend der gehobenen Mittelschicht fand man das ungewöhnlich. Er hatte der Sache nachgehen wollen und die eskalierende Situation entdeckt. Jetzt musste er die Kinder hier herausbringen.
    »Bleiben Sie dort stehen, Mrs. Price.« Er nahm die beiden Jüngsten auf den Arm.
    »Er ist schuld!«, kreischte sie. »Er hat mir nicht genug gegeben. Wovon soll ich ihnen denn was zu essen machen?«
    »Du hast es alles geschnupft!« Price rappelte sich auf. »Du hast dein Meth geschnupft und die Kinder hungern lassen. Fragen Sie sie. Mit dem Zeug im Blut kriegt sie keinen Hunger.«
    Endlich kam der erste Polizeibeamte herein und
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