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Das Echo aller Furcht

Das Echo aller Furcht

Titel: Das Echo aller Furcht
Autoren: Tom Clancy
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war massiv und unzweideutig und vermittelte die Botschaft: Bleibt uns aus dem Weg. Die Fahrzeuge drangen tief in das kleine, mißhandelte Land ein und erreichten schließlich eine Straße, die in ein Tal führte. Die Stelle war von dem Sterbenden, der den Rest seiner Seele retten wollte, auf der Karte angekreuzt worden. Pioniere fanden nach einer Stunde den Eingang und winkten die anderen erst heran, nachdem sie ihn auf Sprengfallen abgesucht hatten.
    »Allmächtiger Gott!« rief Dr. Lowell und leuchtete mit einem starken Scheinwerfer in die Runde. Pioniere durchkämmten den Raum, prüften die Zuleitungen der Maschinen und durchsuchten alle Schubladen, ehe der Rest sich der Tür nähern durfte. Dann ging Lowell an die Arbeit. Er fand Blaupausen, die er mit nach draußen nahm und bei Tageslicht betrachtete.
    »Erstaunlich«, sagte er nach einer langen Pause, »mir war nie so richtig klar, wie einfach das ist. Wir gaben uns der Illusion hin, daß man aufwendige Einrichtungen braucht –« Er hielt inne. »Illusion, das ist das richtige Wort.«
    »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Die Bombe war auf 500 Kilotonnen konzipiert.«
    »Hätte sie wie geplant funktioniert, wären als Urheber nur die Russen in Frage gekommen«, sagte Jack. »Niemand hätte die Katastrophe verhindern können. Wir stünden jetzt nicht hier.«
    »Ja, es sieht so aus, als müßten wir unsere Einschätzung der Bedrohung revidieren.«
    »Doc, ich glaube, wir haben etwas gefunden«, meldete ein Offizier der Army. Dr. Lowell ging in die Werkstatt und kam dann wieder heraus, um Schutzkleidung anzulegen.
    »So stark?« fragte Golowko und starrte auf die Baupläne.
    »Die Kerle waren teuflisch schlau. Wissen Sie, wie schwer es mir fiel, den Präsidenten zu überzeugen – Moment, Verzeihung, es gelang mir ja nicht. Wäre die Explosion so stark gewesen, hätte ich der Meldung Glauben geschenkt.«
    »Welcher Meldung?« fragte Golowko.
    »Können wir mal kurz zum Geschäft kommen?«
    »Wenn Sie wollen.«
    »Sie haben einen Mann inhaftiert, an dem wir interessiert sind«, sagte Jack.
    »Lyalin?«
    »Ja.«
    »Er hat sein Land verraten und wird dafür büßen müssen.«
    »Sergej, zuerst einmal lieferte er uns nichts, was wir gegen Sie einsetzen konnten. Das war seine Bedingung. Wir bekamen nur, was er über sein japanisches Netz DISTEL erfuhr. Zweitens: Wären er und sein Material nicht gewesen, stünden wir jetzt nicht hier. Bitte, lassen Sie ihn frei.«
    »Und die Gegenleistung?«
    »Wir haben einen Agenten, der uns meldete, Narmonow würde von Ihrem Militär erpreßt, das als Druckmittel fehlende taktische Kernwaffen benutzt. Aus diesem Grund hatten wir den Verdacht, daß die Bombe in Denver von Ihnen kam.«
    »Das ist eine Lüge!«
    »Er klang sehr überzeugend«, versetzte Ryan. »Fast hätte ich ihm geglaubt. Der Präsident und Dr. Elliot fanden, daß er die Wahrheit sagt, und deshalb ging bei uns alles schief. Ich werfe diesen Kerl gerne den Wölfen vor, aber damit bräche ich ein Versprechen... erinnern Sie sich noch an unser Gespräch in meinem Arbeitszimmer, Sergej? Umsonst bekommen Sie den Namen nicht.«
    »Dieser Mann wird erschossen«, versprach Golowko.
    »Nein, das dürfen Sie nicht.«
    »Wieso?«
    »Wir haben ihn kaltgestellt, und ich sage ja nur, daß er uns belogen hat. Wenn er uns falsches Material lieferte, ist selbst in Ihrem Land der Tatbestand der Spionage nicht erfüllt. Lassen Sie ihn lieber am Leben. Den Grund werden Sie schon verstehen, falls wir zu einer Übereinkunft kommen.«
    Darüber dachte der erste stellvertretende Vorsitzende einen Augenblick lang nach. »Gut, Sie können Lyalin haben«, sagte er dann. »In drei Tagen. Ich gebe Ihnen mein Wort, Jack.«
    »Unser Mann trägt den Codenamen SPINNAKER. Olcg Kirilowitsch -«
    »Kadischow? Kadischow !«
    »Sind Sie enttäuscht? Dann sehen Sie das einmal von unserer Warte.«
    »Und das ist wirklich die Wahrheit, Ryan? Kein Spiel?«
    »Sergej, Sie haben mein Ehrenwort. Meinetwegen können Sie ihn auch erschießen, aber er ist Politiker und hat im Grunde genommen überhaupt nicht spioniert. Lassen Sie sich etwas Kreatives einfallen. Machen Sie ihn irgendwo zum Hundefänger.«
    Golowko nickte. »So werden wir es halten.«
    »Angenehm, mit Ihnen Geschäfte zu machen, Sergej. Schade um Lyalin.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Ein Jammer, daß die Daten, die er uns – und Ihnen – lieferte, nun ausbleiben. Sie waren sehr wertvoll.«
    »So intensiv können wir leider nicht ins Geschäft
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