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Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Titel: Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit
Autoren: Peter F. Hamilton
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herabschießen. Weiter.
    Es war ungeheuer schwierig, und ohne die Unterstützung durch das Konfluenznest wäre sie niemals imstande gewesen, den Fokus zu halten. Sie konnte nicht glauben, dass der Waterwalker das hier jemals ohne fremde Hilfe geschafft haben sollte.
    Es gab einen einzelnen, ganz besonderen Moment in ihrem Leben, den sie erreichen wollte. Ihr Geist hielt ihn empor, stimmte ihn instinktiv ab mit dem Moment, den die Erinnerung der Leere an jedes ihrer Diesjetzts barg. Dann brauchte sie nur noch sich selbst dorthin voranzutreiben. Irgendwo in der physikalischen Welt gellte ein Schrei der Verzweiflung auf, als sie versuchte, ihre Gedanken in ein Muster zu zwingen, für das sie niemals bestimmt gewesen waren. Dabei zog sie alles aus dem Konfluenznest heraus, was es ihr an Unterstützung zu geben vermochte. Dann war der kostbare Augenblick da, verband das Heute mit Gestern. Justine packte zu . Die Leere resettete sich –

 
Inigos dreizehnter Traum
     
    Die Archivkammer befand sich drei Stockwerke unterhalb des Spiralturms, in dem der Hauptsitz von Makkathrans Waffengilde untergebracht war. Insgesamt besaß das dritte Untergeschoss zwanzig Kammern, die kreisförmig angeordnet und über einen einzelnen Ringkorridor zu erreichen waren. Sie wurden als Tresore für die geheimsten Waffen und Munitionskomponenten benutzt, die dem Gildenmeister bekannt waren. Die dreifachen Eisentüren hatten die Schnellfeuerwaffen über Jahrhunderte hinweg sicher bewahrt, zusammen mit langläufigen Pistolen und anderen Schießeisen, die im restlichen Querencia in Vergessenheit geraten waren. Und auch die Vorrichtungen für ihre Herstellung lagerten in den Tresoren, ebenso wie die rohen Barren spezieller Metalle, die für sie erforderlich waren.
    Allein schon sich Zutritt zum Spiralturm zu verschaffen war schwierig genug; es gab nur einen einzigen Eingang, und der wurde strengstens bewacht. Sämtliche Besucher durften nur in Begleitung eines Meisters hinein. Darüber hinaus hielten Posten im ersten und zweiten Untergeschoss rund um die Uhr Wacht. Und es gab entlang der Korridore und Treppen etliche trickreiche Schlingen und Fallen, um jeden, der Verstohlenheit benutzte, zu ertappen.
    Demzufolge war es verständlich, dass jene, die sich, zwei Tage nachdem Topars kleine Expedition von Makkathran aufgebrochen war, in der Archivkammer versammelten, ein gewisses Maß an Sorglosigkeit ausstrahlten. Herzlich begrüßte Großmeister Owain seine elf handverlesenen Gäste. Keiner von ihnen machte auch nur den Versuch, seine nervöse Erwartung und Aufregung zu verbergen, als sie sich in die große Kreuzgewölbekammer begaben. Ein einfacher Holztisch stand in der Mitte, dreizehn Stühle um ihn herum gruppiert. Hohe Regalschränke waren entlang der bleigrauen Wände aufgestellt. Sie enthielten Hunderte von Ledermappen mit allen erdenklichen Pistolen- und Geschossplänen, welche die Gilde während der zweitausend Jahre ihres Bestehens angefertigt hatte. Lange, tropfenförmige Lichtmuster streckten sich über die geschwungene Decke und glommen ruhig vor sich hin.
    Bise war der Letzte, der hereingeführt wurde. Lächelnd schaute er in die Runde, während sich die dicke, schwere Eisentür hinter ihm schloss. Komplizierte Schlösser rotierten, schoben Stahlbolzen vor und sicherten sie. Kombinationsverschlüsse wurden gedreht.
    »Mein armer Junge«, sagte Mistress Florrel und umarmte den Exmeister von Sampalok. »Willkommen zu Hause.«
    »Danke, Großmama.«
    »Hast du das Essen bekommen, das ich dir rausgeschickt hab? Ich hab den Bäckerladen auf der Jodseil Street extra diese Himbeerküchlein machen lassen. Ich weiß doch, wie gern du die als kleiner Junge gegessen hast.«
    »Aber ja, das war ungeheuer lieb.«
    »War das Exil so schrecklich?«
    »Es hatte seine Momente.«
    »Es hatte vor allem seine Kosten«, sagte Tannarl. »Deine halbe Familie hat in meinem Landhaus gewohnt.«
    »Wofür du in vollem Umfang entschädigt werden wirst«, erwiderte Owain ruhig. »Aber wir sind doch nicht hier, um über Kleingeld zu streiten. Unser Augenblick ist gekommen.«
    »Er ist schon vor fast zwei Jahren gekommen«, sagte Bise. »Da traf er nämlich hier ein.«
    »Nun, der Waterwalker schlägt sich gerade irgendwo durch die Provinzen und versucht die Banditen zu finden«, sagte Buate. »Und wenn er es tut, wird er nie wieder zurückkommen.«
    »Sei dir da mal nicht zu sicher«, entgegnete Owain. »Seine telekinetischen Kräfte sind unglaublich stark. So
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