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Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt

Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt

Titel: Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt
Autoren: Peter F. Hamilton
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weil es in so einem Tempo geschieht. Inzwischen sind schon eine ganze Menge von denen hier, genau genommen Millionen.«
    »Ich könnte mir vorstellen, dass du von dem Ansturm auf Wohnraum ebenso profitierst wie ich, vielleicht sogar mehr.«
    »Finanziell gesehen ja«, entgegnete der Blonde, einen Grillspieß mit gewürztem Torkai und Schwein, mariniert in rotem Honig, in die Höhe haltend. »Aber Multiples passen nun mal nicht in die Ethik von Living Dream.« Er biss in das Fleisch und begann zu kauen. »Es gibt uns nicht in Makkathran«, fügte das orientalische Ich erklärend hinzu.
    »Aber diese Leute können doch bestimmt nichts gegen deine Art zu leben haben, oder?« Gleichzeitig drängte sich ihr das Bild von Mareble und Danal auf – wie treu ergeben sie ihrer Ideologie folgten, wie kategorisch sie alles andere, was von ihrer Lebenseinstellung abwich, ablehnten. Das machte sie indes noch nicht zu Feinden, nur zu intoleranten Zeitgenossen.
    »Sie würden vermutlich nicht gegen uns aktiv werden. Hoffentlich. Ihr kostbarer Waterwalker wollte ja schließlich, dass alle friedlich zusammenleben und gut miteinander auskommen. Aber sag mir: Wie haben deine Käufer reagiert, als sie erfuhren, dass du an all der Herrlichkeit, die es nur im Gaiafield gibt, nicht teilhast?«
    »Überrascht«, gab Araminta zu. »Und dann wollten sie mich, glaube ich, bekehren.«
    »Darauf möchte ich wetten.«
    »Dieser Run wird nicht lange anhalten«, versicherte sie ihm. »Sobald die Pilgerfahrt beginnt, werden sie in Scharen wieder davonströmen, um an ihr teilzunehmen. Jedenfalls haben mir meine beiden Turteltäubchen das gesagt. Sie sind bloß hier, weil sie glauben, dass sich der Zweite Träumer hier verbirgt.«
    »Was nicht minder beunruhigend ist.«
    »Wieso?«, fragte sie, während sie sich von dem ausgezeichneten Rosé nachschenkte.
    »Naja, wenn man der nächste Auserwählte ist, warum sich dann verbergen? Und warum fortwährend Träume freisetzen, die jeden wissen lassen, dass man existiert, während man sich gleichzeitig versteckt?«
    »Ich versteh nicht viel von Living Dream. Die ganze Sache erscheint mir einfach nur dumm.«
    »Das Wort, das du meinst, ist ›gefährlich‹«, sagte der Kleine. »Zu viele unmögliche Versprechen; zu viele Leute, die blind daran glauben. Eine unheilvolle Kombination.«
    »Du alter Zyniker.«
    Alle drei seiner Ichs erhoben ihre Weingläser. »Schuldig im Sinne der Anklage und stolz darauf.«
    »Du hast Gaiamotes«, sagte Araminta. »Sind diese zweiten Träume real?«
    »Ist ein Traum real?«, erwiderten drei grinsende Münder unisono. »Die Träume existieren. Alles andere ist eine Sache der persönlichen Perspektive. Wenn man daran glauben möchte, so befindet sich der Zweite Träumer irgendwo da draußen und empfängt Träume von einem Skylord irgendwo in der Leere. Wenn nicht …«
    »Ich hab keine Ahnung, was ich glauben soll. Ich bin beinahe versucht, mir Gaiamotes zuzulegen, einfach nur, um es herauszufinden.«
    »Lass dir gesagt sein«, erwiderte der Blonde, »es lohnt sich nicht. Das Gaiafield ist nur eine weitere Modeerscheinung, die von einem Haufen Fanatikern vereinnahmt wurde.«
    »Warum hat Ozzie es sich dann ausgedacht?«
    »Seiner Behauptung nach, damit die Menschen einander besser verstehen. Wenn wir mehr Einfühlungsvermögen besäßen, würden wir wesentlich friedlicher miteinander umgehen. So weit die Theorie. Ich habe allerdings noch nicht bemerkt, dass es in letzter Zeit viel Einfluss auf die menschliche Natur gehabt hätte.«
    »Trotzdem würde es dich ohne das Gaiafield in dieser Form gar nicht geben. Und du glaubst immerhin, du seist die Zukunft.«
    Der orientalische Mr Bovey sah Araminta mit einem angedeuteten Lächeln an. »Allerdings. Und ich bezweifle stark, dass Ozzie sich uns vorstellen kann.«
    Sie hob ihr Weinglas dicht an ihr Gesicht und senkte sittsam den Blick. »Ich hab mir dich auch niemals vorstellen können.«
    »Es gibt viele Dinge, von denen wir nichts wissen, bis wir ihnen begegnen.« Der orientalische Mr Bovey lehnte sich dicht an sie und pflückte ihr das Glas aus der Hand. Sie mochte das Gefühl seiner Wärme an ihrem Körper. An ihrer anderen Seite streichelte der Blonde ihre Wange und drehte ihren rastlosen Kopf sanft herum zu einem Kuss.
    Sie schloss die Augen. Hände strichen über ihren Rücken. Hände strichen über ihre Beine. Der Kuss dauerte an.
    »Komm mit«, forderte eines seiner Ichs sie auf.
    Der Kuss endete, und sie sah, wie alle drei
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