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Das Dunkel der Seele: Die Erleuchtete 1 - Roman (German Edition)

Das Dunkel der Seele: Die Erleuchtete 1 - Roman (German Edition)

Titel: Das Dunkel der Seele: Die Erleuchtete 1 - Roman (German Edition)
Autoren: Aimee Agresti
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klickte mit der Maus, woraufhin die untere Bildschirmhälfte Alcatraz zeigte. Dante wehrte sich und trat um sich, wurde aber trotzdem von Etan und seinen Kumpanen über den Steg gezerrt, der zum Käfig in der Mitte des Raumes führte.
    »Er wird niemals unterschreiben.« Aus dem Augenwinkel entdeckte ich Lance, der den dreien folgte.
    »Glaub mir, wir haben da so unsere Methoden«, versicherte mir Aurelia. Sie drückte auf eine Taste, und die Szene füllte jetzt den ganzen Monitor aus: Inzwischen war Dante in der Zelle eingesperrt, und Etan saß ihm gegenüber. »Ja, sieh mal!« Meine Chefin wurde richtig aufgeregt. »Da kannst du das Fläschchen mit dem Blut erkennen und die schöne alte Feder, mit der dein kleiner Freund gleich unterschreibt. Obwohl das mit gefesselten Händen gar nicht so einfach wird.« Sie hatten Dante irgendwie an den Tisch gekettet. Lance schlich derweil um die Gitterstäbe herum und war in den dunklen Schatten noch nicht bemerkt worden, das Verhältnis von Teufeln zu Engeln in der Ausbildung passte mir aber gar nicht. Ich konnte die Befürchtung nicht abschütteln, dass wir aus diesem Kampf vielleicht nicht siegreich hervorgehen würden. »Aber es wird schon klappen, und zwar hoffentlich bald, sonst blasen wir die ganze Sache einfach ab, wenn du verstehst, was ich meine.« Aurelia klickte wieder, und die Hälfte des Bildschirms zeigte erneut den Abschlussball.
    Ich brauchte jetzt einen klaren Kopf: Lance würde Dante schon helfen, ich musste ihm vertrauen. Ich hingegen musste mich nun darauf konzentrieren, was hier noch zu tun war. Es würde Aurelia nur in die Hände spielen, wenn ich nicht bei der Sache war. Konzentrier dich, Haven, konzentrier dich. Lass dich nicht ablenken.
    » Ich will jetzt nicht mehr fernsehen«, erklärte ich mit fester Stimme. »Das ist sowieso egal. Selbst mit Dante als Neuzugang lichten sich Ihre Reihen.«
    »Ach, tatsächlich? Ich lasse dich nur noch am Leben, weil die anderen gleich eintreffen. Keine Ahnung, wie du es an Beckett vorbei geschafft hast, aber er ist ein Meister darin, seine Truppen schnell und unauffällig zu formieren.« Aurelia war von den Geschehnissen im Ballsaal wohl so gebannt, dass sie sich die Aufnahmen aus dem Tresor gar nicht angeschaut hatte. Ich drückte die Schultern durch.
    »Allerdings. Ich fürchte nur, das hat er heute längst getan, und jetzt sind er und die ganze Truppe … fort.« Langsam stieg Panik in ihr auf und ließ ihre Züge viel weicher wirken.
    »Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst.« Sie schob ihren Stuhl millimeterweise zurück.
    »Na, Sie wissen schon, die sind weg.«
    »Ah, dann hat dein heiß geliebter Lucian also um deine Ehre gekämpft. Wirklich jammerschade, das wird er mir büßen.«
    »Nein, Lucian«, es tat mir weh, seinen Namen auszusprechen, »Lucian ist auch fort.«
    Jetzt ergriff Entsetzen von ihr Besitz. »Oh« war alles, was sie hervorbrachte.
    »Also bleiben eigentlich nur noch Sie und ich.«
    Langsam schritt ich vor ihr auf und ab, zeigte mich so beherrscht wie möglich und überlegte, wann und wie ich am besten zuschlagen sollte. Zunächst einmal ließ ich den Blick über den Schreibtisch wandern. Sie würde ahnen, dass ich nach dem Schlüssel zum Versteck Ausschau hielt. Leider war der nirgendwo zu sehen, genau wie Lance und ich vermutet und befürchtet hatten. Er hatte auch nicht wie sonst an Lucians Schlüsselbund gebaumelt und schien jetzt komplett verschwunden zu sein. Dann eben Plan B.
    »Tja, es steht dir weiterhin frei, für ihn einzuspringen. Du weißt ja, dass ich immer noch deine Antwort auf mein großzügiges Angebot erwarte. Du könntest dem Syndikat beitreten und direkt eine führende Position übernehmen.«
    Als ich näher an das Bücherregal herantrat, fuhr sie mit dem Stuhl herum, um mich im Auge zu behalten.
    »Sehen Sie das als meine Absage an, und zwar ohne jedes Bedauern.«
    »Ich dachte, nach unserer Abschlussbesprechung und meinem nächtlichen Besuch wäre meine Botschaft klar und deutlich gewesen. Erzähl, wie gefällt dir denn deine neue Frisur? Ich hoffe, dass diese Veränderung ebenso traumatisch wie dramatisch war. Muss ich dich etwa schon wieder daran erinnern, dass Schönheit die mächtigste Waffe von allen ist?«
    »Komisch«, erklärte ich eiskalt. »Und ich dachte immer, das wäre Köpfchen.« Ich sah sie an und fuhr dann mit der Hand über den Teil des Bücherregals, hinter dem sich mein Foto verbarg. Damit war ich zu weit gegangen. Jetzt sprang Aurelia auf, und
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