Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Duell der Hexen

Das Duell der Hexen

Titel: Das Duell der Hexen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
als ein gläsernes Meer, mit dem darüber wallenden und zitternden Nebelwolken. Die Faszination hielt uns beide umfangen. Wenn plötzlich uralte Druidenpriester erschienen wären, hätte mich dies auch nicht gewundert. Das blieb aus.
    Statt dessen stieg der Stein.
    Er war in der Tiefe versunken, und er wurde zu einem magischen Magneten, als er immer weiter in die Höhe stieg, angezogen von meinem aktivierten Kreuz.
    Näher und näher kam er. Wir sahen ihn größer werden und konnten ihn mittlerweile auch erkennen. Ein Geheimnis umgab ihn. Er sollte aus einer längst vergangenen Zeit stammen und von einem mächtigen Magier angefertigt sein. Auf Hexen wirkte er besonders, hatte zahlreiche von ihnen vernichtet, dennoch trachteten Hexen danach, ihn zu bekommen, um ihn ebenfalls zu zerstören. Sogar das Volk der Kelten sollte diesen Stein schon gekannt haben.
    Kelten und Druiden, das paßte zusammen.
    Dabei sah der Stein im Prinzip harmlos aus. Nur Hexen konnten ihn nicht anfassen. Seine Form war oval, die Oberfläche glatt, und seine Leuchtkraft holte er aus dem Innern und den wie Adern durcheinanderfließenden Einschlüssen, die zitterten und vibrierten, als wären sie mit Flüssigkeit gefüllt.
    Von außen leuchtete der Stein in einem düsteren, gefährlich anmutenden Rot. Das aber war nicht seine eigentliche Farbe. Die grüne Kraft in den Einschlüssen überwog. Dies bekamen wir auch mit unseren eigenen Augen zu sehen.
    Kreuz und Stein bildeten eine Brücke. Sie war auf magische Art und Weise errichtet worden und blieb auch weiterhin bestehen, damit der Hexenstein seinen Weg fortsetzen konnte.
    Auch mich nahm das Geschehen mit. Es passierte nicht viel, nur eben dieses allmähliche Steigen, doch in meinem Innern spürte ich die Spannung, die sich immer mehr verdichtete.
    Was würde geschehen, wenn er die Oberfläche erreicht hatte? Diese drängende Frage stellte ich mir immer wieder, mußte aber noch abwarten.
    Und der Stein legte auch die letzten Yards zurück. Unter ihm befand sich jetzt die Tiefe des Sumpfs, über ihm nur mehr eine knappe Handbreit dieser gläsern wirkenden Masse, die allein durch eine magische Kraft entstanden war.
    Im Laufe der Jahrhunderte hatte das Moor vieles geschluckt. Es hatte bei unserem ersten Besuch sogar seine Opfer ausgespien und sie als Zombies in die normale Welt zurückgeschickt. Jetzt allerdings sahen wir in der Tiefe keine Gestalten mehr. Was wir erkannten, waren tote Sträucher, auch Bäume und sogar Gegenstände des modernen, täglichen Lebens, die jemand in das Moor geschleudert hatte.
    »Gleich hat er es hinter sich!« hauchte Suko.
    Tatsächlich durchbrach der Stein wenige Augenblicke später die Oberfläche des Sumpfs.
    Jetzt war ich gespannt!
    Es tat sich nichts. Keine Explosion, kein grelles Aufstrahlen, überhaupt nichts. Der Stein lag völlig harmlos auf der harten Moorfläche und schien darauf zu warten, von uns angefaßt zu werden. Wir wunderten uns.
    »Was soll das?« fragte Suko. »Verstehst du es?«
    »Nein.«
    »Ich meine, du solltest es versuchen, John.«
    »Und was?« Obwohl ich Sukos Antwort schon kannte, hatte ich noch einmal nachgefragt.
    »Ganz einfach. Du hast dafür gesorgt, daß er aus der Tiefe hochsteigen konnte, jetzt kannst du zu ihm gehen und ihn an dich nehmen. Er gehört dir, John Sinclair.«
    Ich atmete tief aus. Gehörte er tatsächlich mir? War es nicht der Rest eines fernen Landes, einer fremden Kultur? Durfte ich so vermessen sein, und mich durch ihn bereichern?
    Suko bemerkte meine Zweifel. »Wenn du es nicht machst, werden es die beiden Hexen tun. Denk daran, es gibt sie noch.«
    »Ich weiß.«
    »Also, geh schon!«
    »Aber die Hexen werden vernichtet, wenn sie den Stein an sich nehmen«, widersprach ich. »Bist du dir dessen sicher?«
    Ich schaute Suko von der Seite an. »Was meinst du? Glaubst du daran, daß mit dem Stein etwas geschehen ist?«
    »Ja, das glaube ich. Leider kann ich dir nicht sagen, was los ist. Mir gibt allein die Reaktion der Hexen zu denken. Sie wollten, daß du den Stein durch die Kraft deines Kreuzes aus dem Sumpf holst. Und das muß seinen Grund haben. Vielleicht hast du den Hexenstein schon längst neutralisiert und den beiden Furien geholfen.«
    Da konnte er recht haben.
    »Keinen Widerspruch, John?«
    »Nein.«
    »Dann habe ich dich überzeugt?«
    Ich lachte leise. »Noch nicht ganz, aber du sollst deinen Willen haben, Suko. Ich gehe hin und hole ihn mir.«
    »Okay, Alter«, er schlug mir auf die Schulter. »Ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher