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Das Duell der Hexen

Das Duell der Hexen

Titel: Das Duell der Hexen
Autoren: Jason Dark
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sicherer.
    Allerdings hatten es Wikka und Jane Collins damals geschafft, mit einem Auto bis dicht vor die Ruine zu fahren, um nach den Hexenstein zu suchen. Damals war ihnen das gleiche Schicksal widerfahren wie uns, denn diesem Mason Cordtland gelang es, die Zeiten zu mischen. Aus der Gegenwart wurde plötzlich die Vergangenheit, aus der Vergangenheit die Gegenwart.
    Ein teuflisches Spiel, in dem auch die Hexen mitgemischt und die Grausamkeit eines Folterkellers kennengelernt hatten. Blackmoor war schon nicht mehr zu sehen, als Suko seinen Schritt stoppte.
    »Was ist denn?«
    »John, ich weiß nicht so recht, ob wir uns tatsächlich richtig verhalten.«
    »Wie meinst du das?«
    »Ganz einfach. Ich wäre dafür, nicht weiterzugehen, sondern uns der Ruine zuzuwenden.«
    Ich hob die Schultern. »Was willst du da?«
    »Nahe an den Stein heran.«
    »Weißt du, daß er dort liegt?«
    »Du hast ihn doch aus dem Fenster geworfen.«
    Ich hatte tatsächlich ein kleines Brett vorm Kopf. Wenn ich über Sukos Worte nachdachte, gestand ich mir ein, daß er recht hatte. In der Tat mußte der Hexenstein nicht weit von der Ruine entfernt liegen.
    »Du kennst den Weg?«
    Suko nickte. »Den finde ich schon.«
    Wir hätten jemand aus dem Dorf mitnehmen sollen, das genau wollten wir nicht, weil es auch zu gefährlich werden konnte. Beide überlegten und diskutierten wir.
    Dabei horchten wir plötzlich auf, als wir Schritte vernahmen. Auf dem weichen Untergrund klangen sie wie ein dumpfes Trommeln. Jemand kam herbei. »Mr. Sinclair?«
    Das war die Stimme von Spiker, und wir entdeckten auch schon seinen Schatten. »Hier sind wir.«
    Keuchend blieb er stehen, denn er war gerannt. »Verdammt, ich hatte schon gedacht, Sie nicht mehr zu erwischen.«
    »Was ist denn passiert?« fragte Suko.
    »Nichts, gar nicht.« Er holte unregelmäßig Luft. »Ich wollte Sie nur nicht ohne Lampe in den Sumpf gehen lassen. Ich habe Ihnen auch eine Signalpistole mitgebracht. Wenn etwas ist, müssen Sie schießen. Einer aus dem Dorf sitzt im Kirchturm und hält dort Wache.«
    »Das ist nett von Ihnen, Rod«, sagte ich und nahm die Lampe entgegen.
    »Aber sagen Sie uns lieber, wie wir zur Ruine kommen.«
    Seine Augen wurden starr. »Da wollen Sie auf einmal hin?«
    »Wir haben eingesehen, daß wir dort mehr erreichen können als hier.«
    »Was soll ich Ihnen da sagen?« Er schaute zu Boden, dann auf uns.
    »Haben Sie etwas dagegen, wenn ich mitgehe?«
    »Im Prinzip schon«, sagte ich. »Es kann gefährlich werden.«
    Spiker nickte. »Klar, verstehe ich. Aber ich kenne den Weg zur Ruine. Ohne mich sind Sie zwar nicht gerade verloren, aber Sie würden eine Menge Zeit verlieren.«
    Das hatte etwas für sich. Ich blickte meinen Freund an. Der Chinese nickte unmerklich und meinte dabei: »Es ist aber deine Entscheidung, John.«
    Das war sie natürlich. Da sich Spiker selbst angeboten hatte, uns zu begleiten, sah ich die ganze Sache auch nicht mehr so eng, nickte und war einverstanden.
    »Ich gehe dann vor!«
    Wir verließen uns auf den Mann aus Blackmoor, und er schlug zu unserem Erstaunen eine völlig andere Richtung ein als die, die wir genommen hätten.
    Wir stießen quer in den Sumpf.
    Nach den ersten Schritten hatte ich das Gefühl bekommen, daß man uns in eine Falle locken wollte. Der Untergrund war weich, fast schwammig. Ich rechnete jeden Moment damit, einzusinken. Suko, der vor mir herlief, erging es nicht anders, aber auch Spiker bewegte sich wie ein Seiltänzer.
    Man spricht immer von einem schweigenden Moor. Das mag hin und wieder zutreffen. Wir aber hörten verschiedene Geräusche: Ein Schmatzen, das Blubbern der Blasen, manchmal ein Knistern und auch Laute, die an das tiefe Stöhnen einer gepeinigten Kreatur erinnerten. Über allem lag der Dunst.
    Da kaum Wind herrschte, bewegte sich der Nebel so gut wie nicht, er lag nur einfach da. Eine grauweiße Welt, kaum durchsichtig und die in ihr wogenden Dinge zu Spukbildern verzerrend.
    Meine Befürchtung, es bei Spiker mit einem Verräter zu tun zu haben, verschwand, denn der Weg besserte sich. Die Anfangsschwierigkeiten lagen hinter uns.
    Einmal drehte er sich um. »Das ist natürlich eine Sache«, erklärte er, »die wir nicht immer machen können…«
    »Wie meinen Sie das?« fragte Suko.
    »Wenn es stark geregnet hat, ist der Weg hier überschwemmt. Dann rutscht man ab, dann schlägt der Sumpf zu. Haben Sie nicht bemerkt, wie schwer es zu Beginn gewesen ist?«
    »Das ja.«
    Es war vorerst das letzte
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