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Das Duell der Hexen

Das Duell der Hexen

Titel: Das Duell der Hexen
Autoren: Jason Dark
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wünsche dir viel Glück und halte hier die Stellung.«
    Noch einmal schaute ich auf mein grün leuchtendes Kreuz, mußte mich trotzdem allem überwinden und ging den ersten Schritt, der mich auf die Sumpffläche brachte…
    ***
    Ich hatte doch ein wenig Angst davor gehabt, einzusinken. Die Furcht verflog rasch, obwohl ich nicht über eine normale gläserne Fläche schritt, da ich sehr deutlich das Vibrieren spürte, das durch den gesamten Sumpf lief und sich auch auf mich übertrug. Ich gewöhnte mich daran. Damals hatte ich den Stein durch das Fenster der Ruine in den Sumpf geschleudert. Zum Glück nicht sehr weit. Es waren meiner Schätzung nach höchstens 50 Yards, die ich zurücklegen mußte, um den Hexenstein zu erreichen. Unter mir befanden sich zwar keine Eier, dennoch ging ich so, als würden sie an meinen Füßen kleben. So wie ich mußte sich jemand vorkommen, der zum ersten Mal in seinem Leben eine Eisfläche betrat. Zwar brannte ich jetzt darauf, den Stein an mich zu nehmen, dennoch blieb ich vorsichtig. Nichts wollte ich überstürzen und möglicherweise durch eine unbedachte Handlung meinen Erfolg noch in Frage stellen. Auch schaute ich mich nach den Hexen um. Innerhalb der grünen Umgebung sah ich die beiden Gestalten nicht. Nur mehr die langen Schatten und die dünnen Nebelstreifen, die hin und wieder mein Gesicht berührten, so daß ich das Gefühl hatte, von kalten Fingerspitzen gestreift zu werden. Es war nicht mehr weit.
    Vier, fünf Schritte mußte ich noch zurücklegen, um endlich das Ziel zu erreichen. Wieder sah ich mein Kreuz an.
    Es hatte sich nicht verändert. Nach wie vor hielt die als grünes Licht sichtbare Magie der Druiden diesen wertvollen Talisman umfangen. Mittlerweile glaubte auch ich an einen Erfolg.
    Der letzte Schritt.
    Ich brauchte mich nur mehr zu bücken, den Arm auszustrecken und den Stein an mich zu nehmen. Das tat ich.
    Als ich ihn jedoch berührte, blieb ich in der Haltung. Ich genoß die Verbindung zwischen Mensch und Stein in den nächsten Sekunden und spürte auch die angenehme Wärme, die der Hexenstein ausstrahlte. Dabei kam es mir vor, als würde mich ein Kraftstrom durcheilen und von meinem ganzen Körper Besitz ergreifen.
    So etwas hatte ich beim damaligen ersten Kontakt mit dem Stein nicht gespürt.
    Die Kreuzmagie hatte ihn tatsächlich verändert.
    Es war für mich ein spannender Augenblick, als ich mich in die Höhe drückte und den Stein dabei festhielt. Ich hatte ihn. Endlich war es mir gelungen, den Hexenstein an mich zu nehmen. In der rechten Hand hielt ich ihn, aber meine Finger schafften es nicht, ihn völlig zu umschließen. Ich dachte an die verdammten Hexen. Sie hatten alles eingesetzt, um ihn zu bekommen.
    Nun hatte ich ihn.
    Durch die Nase atmete ich ein. Es war nicht klar, wie lange sich der Sumpf noch so verändert zeigen und mich halten würde. Deshalb wollte ich zusehen, so rasch wie möglich seinen Rand zu erreichen, wo mein Freund Suko auf mich wartete.
    Seine Stimme hörte ich.
    »John, schau mal hoch!«
    Ich tat ihm den Gefallen und erschrak.
    Bisher hatte ich von den beiden Hexen nichts gesehen. Nun sah ich sie zur gleichen Zeit. Sie schwebten über mir, und ich erkannte sogar das höhnische Grinsen auf dem Gesicht der Urwaldhexe Jirica…
    ***
    Sie hatten den Weg also doch gefunden, und sie waren nicht allein gekommen, denn sie hockten auf dem Rücken ihres schwarzen Raubtieres, dessen gelbe Augen mit einem gnadenlosen, teuflischen Ausdruck nach unten und mir entgegenstarrten.
    Plötzlich kam ich mir klein vor. Mit meinem ausgestreckten rechten Arm. Auf der offenen Handfläche lag der Stein, der auch für die beiden Hexen so wichtig war.
    »Danke sehr, John Sinclair!« vernahm ich die Stimme der dunkelhaarigen Jirica. »Ich danke dir aufrichtig, daß du uns den Gefallen getan und den Stein hervorgeholt hast. Ich wußte schon immer, daß man sich auf dich verlassen kann.«
    »Sicher«, erwiderte ich. »Den Stein habe ich. Nur gehört er mir und nicht euch.«
    »Noch gehört er dir«, konterte sie und blieb nicht mehr in der Luft. Der Panther schnellte aus seinem schwebenden Stand vor und sprang mit einem gewaltigen Satz zu Boden, wo er weich und wie auf Samtpfoten landete.
    Etwa zehn kleine Schritte vor mir war er zur Ruhe gekommen. Zur gleichen Zeit verließen die Hexen den Rücken des Tieres und bauten sich zu beiden Seiten des Raubtiers auf.
    Sie grinsten mich kalt und siegessicher an. In ihren Augen stand kein Funken von Gefühl. Es
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