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Das Dschungelbuch - Erst ich ein Stück, dann du : Klassiker für Kinder

Das Dschungelbuch - Erst ich ein Stück, dann du : Klassiker für Kinder

Titel: Das Dschungelbuch - Erst ich ein Stück, dann du : Klassiker für Kinder
Autoren: Random House
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warfen sich einen betretenen Blick zu und schüttelten den Kopf.
    „Dann macht es mir bitte nicht so schwer“, sagte Mogli.
    Der Panther und der Bär nickten. Für den Rest des Weges gaben sich beide sehr viel Mühe, möglichst fröhlich auszusehen.
    Schon bald kam die Menschensiedlung in Sicht. Mogli umarmte zuerst Baghira und dann Balu. Er umklammerte den Henkel des Feuertopfs. „Macht’s gut“, murmelte er. „Vielleicht sehen wir uns ja irgendwann wieder. “
     
    Rasch drehte er sich um und huschte
    zwischen den Bäumen hindurch
    auf den Dorfplatz.
    Dort waren viele Menschen versammelt.
    Sie starrten Mogli an
    und zeigten mit dem Finger auf ihn.
     
    Mogli erkannte den Jungen, dem er den Feuertopf entwendet hatte, und trat beherzt auf ihn zu. Der Junge zog eine finstere Grimasse, knurrte etwas, das Mogli
nicht verstand, ergriff den Topf und verschwand in einer Lehmhütte. Die Menschen riefen aufgeregte Wörter. Sie klangen wütend und ängstlich. Schließlich lösten sich einige Frauen aus der Gruppe. Sie sahen Mogli in die Augen, betasteten seine Haut und seine Haare und redeten schließlich besänftigend auf die anderen Dorfbewohner ein.
    Die Aufregung legte sich allmählich und plötzlich richteten alle ihren Blick auf einen älteren Mann, der sich Mogli nun langsam näherte. Der Mann ging leicht gebeugt und hatte ein faltiges Gesicht, aber wache, freundliche Augen.

    Er schlich einige Male um Mogli herum
    und musterte ihn von allen Seiten.
    Plötzlich lächelte er.
    Er hatte mehr Lücken im Mund als Zähne.
     
    Der Mann sagte etwas, das sich freundlich anhörte, dann ergriff er Mogli am Handgelenk und zog ihn sanft mit sich fort. Er brachte den Jungen zu einer kleinen Hütte am Rande des Dorfes. Dort richtete er Mogli ein Lager her und reichte ihm etwas getrocknetes Fleisch und ein paar Früchte.
    Mogli aß alles auf und streckte sich anschließend auf seinem Lager aus. Dies war nun also sein neues Zuhause. Noch wusste Mogli nicht so recht, was er davon halten sollte, aber schon bald gewöhnte er sich an das Leben im Dorf.

    Er lernte die Sprache der Menschen,
    wie man Feuer machte
    und noch vieles mehr.
     
    Der Mann, der Mogli bei sich aufgenommen hatte, war ein Bauer. Er besaß eine Büffelherde, die Mogli jeden Morgen vom Dorf auf die Weide trieb und abends wieder zurück. Diese Arbeit gefiel ihm. Der Junge mochte die Büffel und Rama, das Leittier, gehorchte ihm aufs Wort. Außerdem konnte Mogli den ganzen Tag an der frischen Luft sein und unter freiem Himmel vom Dschungel und seinen alten Freunden träumen. Baghira, Balu und seine Wolfsfamilie fehlten ihm sehr.
    Als Mogli eines Abends kurz vor Sonnenuntergang auf der weichen Weide lag und der Büffelherde beim Grasen zusah, stupste ihn plötzlich eine kalte, feuchte Nase an.
     
    Mogli schreckte hoch.
    Mit einem Satz war er auf den Füßen.
    Vor ihm stand Grauwolf.

Jagd auf Schir Khan
    Mogli war außer sich vor Freude, seinen Lieblingsbruder zu sehen.
    „Wie schön, dass du mich besuchen kommst“, rief er und kraulte ihn zärtlich hinter den Ohren. „Aber wir müssen aufpassen, dass die Büffel dich nicht bemerken, sonst geraten sie in Panik und laufen mir in alle Himmelsrichtungen davon.“ „Keine Sorge“, erwiderte der Graue. „Ich habe darauf geachtet, dass der Wind meinen Geruch nicht zu ihnen hinüberträgt. Allerdings droht dir und deinen Tieren noch eine viel größere Gefahr.“

    „Was meinst du damit?“, fragte Mogli erschrocken. „Schir Khan lauert schon seit Tagen in der großen Schlucht hinter der Weide“, berichtete Grauwolf atemlos. „Er wartet auf eine günstige Gelegenheit, um über dich herzufallen.“
    Mogli presste die Lippen zusammen. „Er hat mich also auch nicht vergessen.“
    „Nein“, brummte sein Wolfsbruder. „In der Hinsicht verhält sich dieser lahme Tiger wie ein Elefant. Die vergessen nämlich auch nichts.“
    Mogli sah den Grauen mit großen Augen an. Elefanten waren die einzigen Tiere, vor denen ein Tiger sich fürchtete. Eine ganze Horde von ihnen hätte ihnen jetzt sehr nützlich sein können.

     
    Moglis Blick glitt über die Büffel hinweg.
    Die Tiere lagen satt auf der Weide
    und käuten wieder.
    Plötzlich hatte Mogli eine Idee!
     
    „Grauwolf!“, rief er. „Ich weiß jetzt, wie wir Schir Khan besiegen können. Willst du mir helfen?“
    „Aber natürlich“, sagte sein Wolfsbruder. „Ich habe sogar Verstärkung mitgebracht.“
    Er hatte es kaum ausgesprochen, da tauchte hinter ihm
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