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Das Dschungelbuch - Erst ich ein Stück, dann du : Klassiker für Kinder

Das Dschungelbuch - Erst ich ein Stück, dann du : Klassiker für Kinder

Titel: Das Dschungelbuch - Erst ich ein Stück, dann du : Klassiker für Kinder
Autoren: Random House
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unbehaglich zumute.
    „Wo bringt ihr mich hin?“, fragte er.
    „In die Affenstadt! In die Affenstadt!“, grölten die Affen.
    „Und was soll ich dort?“, rief Mogli.
    „Unser König sein! Unser König sein!“
    Und wenn ich das gar nicht will?, dachte Mogli verzweifelt.

    Da tauchte hoch oben am Himmel ein Adler auf und Mogli erinnerte sich wieder an die Worte, die Balu ihm so sehr ans Herz gelegt hatte.
    „Du und ich, wir sind von gleichem Blut“, rief er dem Raubvogel in der Adlersprache zu.
    Der Vogel streckte seine Flügel aus und ließ sich langsam zu den Baumkronen hinuntersinken. „Mein Name ist Tschil“, kreischte er. „Was kann ich für dich tun?“
    „Ich bin Mogli, das Wolfskind“, antwortete der Junge. „Diese frechen Kreaturen hier haben mich entführt. Sie wollen mich in die Affenstadt verschleppen. Könntest du bitte Balu, den Bären, und den Panther Baghira um Hilfe rufen?“

     
    „Das will ich gerne tun“, rief Tschil.
    Er schlug mit den Flügeln,
    stieß wieder hoch in den Himmel hinauf
    und verschwand zwischen den Wolken.
    „Ich danke dir“, murmelte Mogli.
     
    Mit einem Mal war er sehr froh, dass Balu ihm diese Zauberworte beigebracht hatte. Hoffentlich würde Tschil seine Freunde bald finden!
    Tatsächlich hatten Balu und Baghira inzwischen gemerkt, dass Mogli verschwunden war.
     
    „Du hast nicht gut auf ihn geachtet“,
    warf der Panther dem Bären vor.
    „Und du hast faul auf deinem Ast gelegen
    und geschlafen“, erwiderte Balu zornig.
     
    „Hört auf zu streiten“, rief da eine Stimme zu ihnen herunter. „Das bringt euch den Jungen auch nicht zurück.“
    Baghira hob den Kopf und erblickte den Adler, der über den Bäumen kreiste. „Tschil hat recht“, brummte er. „Wir sollten ihn lieber suchen.“

    „Da bin ich ganz deiner Meinung“, sagte Balu. Der Bär sah sich um und kratzte sich hilflos den Bauch. „Bloß wo? Dort, wo Mogli sonst immer war, ist er nämlich nicht.“
    „Scharf beobachtet“, knurrte der Panther. „Der Junge ist mutig und unerschrocken. Womöglich ist er tief in den Dschungel hineingelaufen.“
    „Oh nein!“, rief Balu erschrocken. „Hoffentlich ist ihm nichts zugestoßen!“
    „Vielleicht ist er aber auch in die Menschensiedlung gegangen und hat seine richtigen Eltern wiedergefunden“, überlegte der Panther weiter. „Ich an eurer Stelle würde ja lieber in der Affenstadt nachsehen“, rief Tschil ihnen zu.
     
    „Niemals!“, stieß Balu entsetzt hervor.
    „Dann ist Mogli wohl verloren“,
    sagte der Adler traurig.
     
    „Die Affen haben ihn nämlich verschleppt. Und euer kleiner Frosch hat mich gebeten, euch um Hilfe zu rufen.“
    „Ja, warum sagst du das denn nicht gleich?“, fauchte der Panther und wollte schon losstürzen.

    Doch Balu hielt ihn zurück. „Das schaffen wir nicht allein“, keuchte er.
    „Na hör mal!“, sagte Baghira empört. „Mit diesen kleinen verlausten Flegeln werden ein Bär und ein Panther ja wohl fertigwerden.“
    „Denk bitte nicht, dass ich feige bin“, erwiderte Balu. „Aber die Affen haben keinen Respekt vor uns. Wir brauchen einen Verbündeten … jemanden, vor dem sie Angst haben.“
     
    Der Panther schüttelte den Kopf.
    „Da fällt mir leider nur einer ein“,
    brummte er missmutig.
    „Die Schlange Kaa.“
    Balu nickte eifrig.
    „Los, komm!“, rief der Bär.

    „Wir wollen sofort zu ihm gehen und ihn fragen.“
    „Ich glaube nicht, dass Kaa uns helfen wird“, erwiderte Baghira. „Die Schlange denkt doch bloß an ihren eigenen Vorteil. Am Ende stimmt er nur deshalb zu, weil er auf eine feine Froschmahlzeit hofft. Nein, nein“, fuhr er abermals kopfschüttelnd fort, „wir würden Mogli dadurch in Gefahr bringen.“
    „In Gefahr ist er bereits“, knurrte der Bär. „Wenn wir uns nicht beeilen, ist es um den kleinen Frosch geschehen. Und solange dir nichts Besseres einfällt …“
    „Also gut“, fiel der Panther ihm ins Wort. „Lass es uns versuchen.“
     
    Balu und Baghira liefen sofort los.
    Sie fanden die Schlange
    auf einem kleinen Felshügel.
    Kaa hatte sich zusammengerollt
    und döste in der Sonne.
     
    Er war eine riesige Pythonschlange, der seine Opfer mit seinem kräftigen Körper umschlang und langsam erwürgte. Als Balu und Baghira sich näherten, hob er sofort den Kopf.

    „Ssss“, zischte er. „Wer issst denn da?“
    „Wir sind’s, Balu und Baghira“, antwortete der Panther. „Wir machen Jagd auf die hinterlistigen Affen. Sie haben unseren
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