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Das Drachentor ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Das Drachentor ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Drachentor ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)
Autoren: Ulrike Schweikert
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Kopf.
    Rolana, Tochter des Mondes, ich kann dich hören. Ich habe die Erschütterung der Macht mit Sorge gespürt. Die Kräfte des Bösen erstarken wieder. Sie machen sich auf, die freien Drachen erneut zu versklaven.
    Rolana hörte ihn ganz deutlich. Seine tiefe Stimme rollte wie Donner durch ihren Geist und Körper.
    Du Weiser unter den Drachen, was können wir tun, um das zu verhindern? Wir müssen Astorin aufhalten!
    Alleine können wir Drachen den Teilen der Krone nichts anhaben. Aber ihr könnt sie finden und dann mit unserer Hilfe zerstören.
    Ihr Herz begann schneller zu schlagen. Sag uns, was wir tun sollen! Wir folgen deinem Wort. Hat Astorin bereits alle Teile beisammen?
    Nein. Ich fühle, dass sich drei der alten Drachen in seiner Aura befinden – und der neue, den er mit Hilfe der alten Kräfte geschmiedet hat.
    Rolana überlegte. Du weiser Drache, kannst du uns einen Hinweis geben, wo wir mit unserer Suche nach den verlorenen Teilen beginnen können? Weißt du, wo sie einst verborgen wurden?
    Als der große Feuersturm sich legte, zerbrach die Krone in sechs Teile, und die Drachen waren wieder frei, ihrem eigenen Willen zu folgen. Doch mit der Freiheit ihres Geistes kehrte auch die alte Feindschaft zwischen den farbigen und den glänzenden Drachen zurück. Jede Gruppe erhob Anspruch auf die Teile, die keiner von uns ohne fremden Befehl zerstören konnte. Schließlich einigten wir uns, dass jeder die Figuren seiner eigenen Art verwahren und so verstecken sollte, dass sie nicht mehr zu unserem Schaden wiedergefunden werden konnten. Rolana hörte den Drachen tief seufzen. Ich weiß nicht, wo die letzte der farbigen Figuren ruht. Ich kann nur eine starke, böse Kraft um sie herum fühlen.
    Und die silberne und die goldene Figur? Wo sind sie?, drängte die Priesterin.
    Die goldene Figur bewacht das Drachentor zwischen den Welten, weit im Osten, wo sich einst die prächtige Magierstadt Xanomee erhob. Den silbernen Drachen haben wir den Magiern der aufstrebenden Akademie von Ehniport übergeben.
    Ein Prickeln überlief Rolanas Rücken. Ehniport! Nur ein paar Tagesreisen entfernt. Hatten die Magier die Figur noch immer in ihrer Obhut? Wie sollten sie die mächtige Gilde überzeugen, ihnen diesen Schatz auszuliefern? Nun, darüber würden sie nachdenken müssen, wenn sie die Figur ausfindig gemacht hatten.
    Ist die Figur noch dort?, stieß sie aufgeregt hervor.
    Ich kann ihre Aura spüren, doch ich weiß nicht, ob sie noch in Händen der Gilde ist. Es war mir vor einigen Jahren, als fiele ein Schatten über sie.
    Rolana wurde das Herz schwer. Dann werden wir sie suchen müssen. Ich danke dir, goldener Drache.
    Ruf mich wieder, wenn ihr die Figur in Händen haltet. Dann werde ich euch den Weg zum Tor weisen, denn nur dort kann die Krone vereint oder zerstört werden.
    Die Verbindung brach ab. Rolana kniete noch einige Augenblicke auf dem Teppich. Sie fühlte sich erschöpft und ausgelaugt. Wieder einmal lag eine große Aufgabe vor ihnen, von deren Gelingen das Schicksal der Länder rund um das Thyrinnische Meer abhing, ja vielleicht sogar das Schicksal der Welten.

3
Der Moradorden
    In den tiefen Sümpfen südlich des Adasees erhob sich auf einem Hügel ein düsteres, quadratisches Gebäude. Es war groß. Vier Flügel, von einer unüberwindlichen Mauer umgeben, umschlossen einen Hof. Eine der Mauern war von einem Tor durchbrochen, das jedoch stets mit starken, eisernen Türflügeln verschlossen war und von zwei Türmen bewacht wurde. Ringsum gluckste und schwappte das trübe, stinkende Wasser des Moores. Verwesungsgeruch drang durch jede Ritze und tränkte das Mauerwerk. Nur selten erleuchtete die Sonne diesen verfluchten Ort. Meist verhüllte Nebel den Blick zum Himmel, grünlich und schleimig wie das Wasser ringsumher. Vielleicht wollten die Götter gar nicht sehen, welch frevelhaftes Treiben dort herrschte. Der Moradorden hatte sich diesen Platz mit Bedacht gewählt, weitab von allen Menschen und ihren Siedlungen. Ungestört widmete er sich hier in der Einsamkeit den bösen Mächten, huldigte Dämonen und Teufeln und trieb seine zerstörerischen Experimente.
    Eine Gestalt huschte den Gang entlang, der von den spartanischen Zellen der Schwestern zu der kleinen, überwölbten Halle führte, in der die Mutter Oberin meist auf ihrem thronartigen Sessel saß, Aufgaben verteilte und sich Berichte über Experimente anhörte. Hier empfing sie auch Besucher, von denen es allerdings nicht viele gab. Ja, in manchen
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