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Das Dornenhaus

Das Dornenhaus

Titel: Das Dornenhaus
Autoren: Di Morrissey
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Spitze wurde von einem Kranz winziger Rosenknospen gehalten. Im Arm trug sie einen Strauß aus cremefarbenen und weißen Blumen.
    »Du siehst hinreißend aus, kleiner Vogel. Viel Glück wartet auf dich. Aber zuerst möchte ich, dass du mit mir kommst.«
    Zac nahm sie an der Hand, und Odette reichte Elaine den Strauß. »Bis gleich, Elaine. Geh nur voraus. Nun sag schon, warum tust du so geheimnisvoll, Zac?«
    »Stell einem Zigeuner niemals Fragen, wenn er sagt, er besäße alle Antworten«, erwiderte er und führte sie durch die Gärten hinter der Villa. »Ich hatte dieses Bild, diese Vision, nenn es, wie du willst. Ich kann nicht sagen, was es bedeutet, aber ich weiß, dass wir das hier tun müssen.«
    »Und ich weiß, wohin wir gehen«, sagte Odette leise, ohne Zac weitere Fragen zu stellen. Sie verstand es nicht, hatte aber gelernt, der Gabe zu vertrauen, die er besaß.
    Das indische Haus tauchte vor ihnen auf, und sie gingen die Stufen hinauf. Odette schlüpfte aus ihren Satinschuhen und folgte Zac hinein. Der süße, vertraute Duft nach Sandelholz, die farbigen Lichterspiele auf dem Marmorboden und die kühle Ruhe dieses besonderen Ortes umgaben sie.
    »Ich war noch nie hier, aber es ist genauso, wie ich es vor mir gesehen habe«, sagte er leise. Er schaute sich um, entdeckte das Gesuchte, ging auf das Baldachinbett zu und hob die kleine Fußbank hoch.
    Er wandte sich an Odette. »Erinnerst du dich an die hier?« Ohne ihre Antwort abzuwarten, drückte er auf die große Perle, und der Deckel sprang auf.
    Vorsichtig nahm Zac das blaue Fläschchen heraus und reichte es Odette. Sie schraubte den Silberstöpsel ab und roch daran. »Rosenparfüm.«
    »Aber dies hier ist es, was du an dich nehmen musst«, sagte Zac und griff nach dem kleinen Samtbeutel.
    Verwundert öffnete Odette den Beutel und ließ den eiförmigen grauen Stein herausgleiten. Sobald sich ihre Finger darum schlossen, wusste sie genau, was es war. »Das ist der Stein, den der Guru Catherine in Indien gegeben hat. Er sieht genauso aus, wie ihn Mrs. Butterworth in ihrem Tagebuch beschreibt.«
    »Ich glaube, Catherine wollte, dass du ihn bekommst«, erwiderte Zac. »Komm, es wird Zeit.«
    Sie folgte ihm hinaus in den strahlenden Sonnenschein, aber als sie in ihre Schuhe schlüpfen wollte, sagte sie: »O Zac, geh du schon. Ich habe das Parfümfläschchen auf dem Bett liegen lassen.«
    Odette lief zurück in das Dämmerlicht des indischen Hauses, um das Fläschchen zu holen. Sie blieb stehen, presste den Beutel mit dem kostbaren
lingam
an sich und schaute erschrocken auf das Bett.
    Auf dem hölzernen Podium lag das Parfümfläschchen noch genau da, wo sie es einen Augenblick zuvor abgelegt hatte. Aber jetzt lag daneben eine einzelne weiße Rose.
    Langsam nahm Odette die frisch gepflückte und duftende Rose, lächelte sanft und schaute sich um. Alles war still. Sie wusste, dass das indische Haus nun endlich leer war – und seine Ruhe gefunden hatte.
    Eden drehte sich um, als das Trio zu spielen begann und Odettes Ankunft ankündigte. Sein Blick fand den ihren, und er sah Odette entgegen, die über den langen roten Läufer auf ihn zuschritt.
    An Zacs Arm kam sie lächelnd auf ihn zu. Der Spitzenschleier fiel wie eine Schleppe über ihren Rücken.
    Und in der Hand trug sie eine einzelne weiße Rose – die letzte Rose des Sommers.

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    Danksagung
    An meine wunderbaren Kinder und besten Freunde Gabrielle und Nicolas, für ihre Liebe und Ermutigung.
    An meine Mutter Kay (Roberts) Warbrook, die immer für mich da ist.
    An Dorothy und Bill Morrissey in Liebe und Dankbarkeit.
    An den Hutchinson-Clan: Annette, Julie, John Luke, Kim, Christine und Taylor. Und im Gedenken an Big John, Professor Emeritus John Hutchinson, UCLA .
    An Nick und Hazel Tate für ihre Liebe und Unterstützung.
    An gute Freunde – Brenda und Jim Anderson in Bryron Bay, Clarissa Mason in Sydney.
    An meine Agentin Selwa Anthony.
    An meine Freunde in Byron Bay und der Ballina-Bibliothek für ihre Geduld, Antworten auf obskure Fragen zu finden.
     
    Und vor allem an meinen Engel, dessen Liebe süßer ist als alle Rosen.

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Über Di Morrissey
    Di Morrissey ist die erfolgreichste Autorin Australiens. Als Journalistin arbeitete sie für Frauenmagazine, Radio und Fernsehen, schrieb Drehbücher und Theaterstücke und wirkte an zahlreichen TV -Produktionen mit. Sie lebt heute auf einer Farm in Byron Bay, New South Wales.

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Über dieses Buch
    Im Jahre 1898 läßt Robert MacIntyre in
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