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Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps
Autoren: Ron Goulart
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für die Zeit­schrift TV-Gui­de. Har­lan El­li­son war auch da­bei und zei­tig­te ge­ra­de ers­te Fern­se­her­fol­ge, und er bot uns Hil­fe an. Et­wa ein Jahr lang be­müh­ten wir uns, einen Auf­trag als Fern­se­h­au­to­ren zu er­hal­ten. Wir hat­ten die üb­li­chen Vor­spra­chen und Ar­beitses­sen mit Leu­ten, und man sag­te uns: „Na, wir im Stu­dio drü­ben mö­gen euch al­le, und wenn über­haupt ei­ner einen Auf­trag kriegt, dann seid ihr die nächs­ten!“ Und am Jah­res­en­de hat­ten wir noch im­mer nichts ver­kauft. Al­so zog ich mich da­von zu­rück. Das ist kei­nes mei­ner vor­ran­gi­gen Zie­le. Ich wür­de lie­ber ein Buch schrei­ben und es von ei­nem an­de­ren kau­fen und ver­fil­men las­sen.
     
    Schweit­zer: Der Vor­teil beim Buch ist, daß kein Aus­schuß sich in den Schaf­fen­spro­zeß ein­mischt.
     
    Gou­lart: Ein Buch wie Cow­boy Hea­ven ist wirk­lich, als dre­he man sei­nen ei­ge­nen Film im Kopf. Kei­ner kann mir hin­ein­re­den, wen ich ein­set­zen, wie ich die Sze­ne dre­hen, wo die Ka­me­ra auf­stel­len, wel­che Art von Dia­log ich auf­bau­en muß und ob die Haupt­dar­stel­ler bum­sen müs­sen oder nicht. Wenn es ein mo­der­ner Film ist, müs­sen sie na­tür­lich bum­sen. Das ist ja auch das Heim­tücki­sche am Film­ge­schäft. Es macht einen Hau­fen Spaß, ein sol­ches Buch zu schrei­ben, und dar­auf möch­te ich nicht ver­zich­ten, selbst wenn ich in einen an­de­ren Be­reich über­wech­seln wür­de, wo man nicht so viel Spaß hat. Die zwei Din­ge, die ich an­stre­be, sind, einen Hau­fen Geld zu ver­die­nen und ei­ne Men­ge Spaß zu ha­ben.
     
    Schweit­zer: Schleicht sich die glei­che Heim­tücke nicht auch in die SF, wenn sie zum Best­sel­ler-Stoff wird?
     
    Gou­lart: Mei­ne Vor­stel­lung ist die, sich ge­ra­de so am Ran­de sa­gen­haf­ten Reich­tums zu be­we­gen, so daß ich knapp am Bom­ben­er­folg vor­bei­schlit­te­re. Ich hän­ge nicht mehr in der Gru­be, aber ich sit­ze auch nicht an­der­wei­tig in der Fal­le. Je­der Frei­be­ruf­ler ver­sucht ein Gleich­ge­wicht zwi­schen dem, was er gern tun möch­te, und dem Ver­dienst sei­nes Le­bens­un­ter­hal­tes zu fin­den.
     
    Schweit­zer: Ich mei­ne, vie­le ver­su­chen, so po­pu­lär zu wer­den, daß sie al­les ma­chen kön­nen, wo­zu sie Lust ha­ben. Wenn sie das ge­schafft ha­ben, wer­den ei­ni­ge Au­to­ren sehr gut, an­de­re sehr selbst­ge­fäl­lig.
     
    Gou­lart: Ich bin bis jetzt sehr gut ge­wor­den. Ich er­zäh­le von mir und mei­ner Ar­beit stets so, als hand­le es sich da­bei um einen Pro­zeß, et­was Fort­lau­fen­des. In zwei Jah­ren se­he ich das Gan­ze viel­leicht aus ei­ner völ­lig an­de­ren Per­spek­ti­ve. Der Schwer­punkt liegt dann viel­leicht auf ganz an­de­ren Din­gen. Das ist wie beim Kör­per. Man stößt die al­ten Zel­len ab und be­kommt neue, so daß sich der Kör­per in­ner­halb von zehn Jah­ren völ­lig er­neu­ert. Ge­nau­so ver­hält es sich mit mei­ner Kar­rie­re. Wer weiß, was in zehn Jah­ren sein wird? Ich las­se mich nicht ger­ne zu lang­fris­ti­gen Plä­nen hin­rei­ßen, was ich in ei­nem an­de­ren Jahr­zehnt oder auch nur in fünf Jah­ren oder so vor­ha­be. Dies ist viel­leicht wie­der­um ein ne­ga­ti­ver Aspekt, aber es ist die Art und Wei­se, wie ich of­fen­sicht­lich nun mal an die Din­ge her­an­ge­he.

 
Nachwort
     
    Der ame­ri­ka­ni­sche SF-Au­tor Ro­nald Jo­seph Gou­lart wur­de 1931 – das im Le­xi­kon der Science Fic­ti­on-Li­te­ra­tur ver­merk­te Ge­burts­jahr 1913 ist ein Druck­feh­ler – in Ber­ke­ley, Ka­li­for­ni­en, als Sohn ei­nes Fa­brik­ar­bei­ters ge­bo­ren. Er stu­dier­te an der Uni­ver­si­tät von Ber­ke­ley, wo er 1955 den B.A. er­warb. An­schlie­ßend ar­bei­te­te er in der Wer­bung, be­vor er 1960 frei­be­ruf­li­cher Schrift­stel­ler wur­de. Au­ßer Science Fic­ti­on ver­faßt er u. a. Kri­mis und Sach­bü­cher.
    Ron Gou­lart ist ein au­ßer­or­dent­lich pro­duk­ti­ver Au­tor, der bis­lang über 40 SF-Ro­ma­ne, 6 SF-Sto­ry-Samm­lun­gen und wei­te­re 40 Bü­cher in an­de­ren Gen­res ver­öf­fent­lich hat. Zu sei­nen Bü­chern ge­hört ei­ne Ge­schich­te der Pulp-Ma­ga­zi­ne, er tex­te­te die
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