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Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps
Autoren: Ron Goulart
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nicht be­zah­len. Wenn man einen Me­ter vierund­sech­zig groß ist, ist die Dar­stel­lung ei­nes sol­chen Cha­rak­ters sehr be­frie­di­gend.
     
    Schweit­zer: Was wür­den Sie in der SF noch ger­ne er­rei­chen?
     
    Gou­lart: War­ten Sie mal. Den Hu­go und den Ne­bu­la ge­win­nen (lacht). Na, was ich ger­ne wür­de und was ich wirk­lich schaf­fe, das sind zwei ver­schie­de­ne Sa­chen. Es fra­gen einen vie­le Ver­le­ger, wann man einen wirk­lich großen, ehr­gei­zi­gen Ro­man schreibt. Ich über­le­ge mir das, ob­wohl ich mei­ne, daß Cow­boy Hea­ven ein klei­ner, ehr­gei­zi­ger Ro­man ist. Ich glau­be, ich bin un­glück­li­cher­wei­se zu der Fä­hig­keit ver­dammt, knap­per fas­sen zu kön­nen, wo­zu an­de­re wei­ter aus­ho­len. So äh­nelt mein Buch je­nen ja­pa­ni­schen Blu­men, die man ins Was­ser wirft, und sie er­blü­hen zu ge­wal­ti­ger Grö­ße. Mei­ne gan­ze Aus­bil­dung durch Co­mics und durch die Wer­bung so­wie mei­ne an­ge­bo­re­ne Nei­gung zum Schrei­ben zie­len auf Knap­pes oder zu­min­dest Präg­nan­tes. So fällt es mir wirk­lich schwer, einen 500-Sei­ten-Ro­man zu ver­fas­sen. Das wür­de für mich wirk­lich be­deu­ten, zwei 200-Sei­ten-Ro­ma­ne zu­sam­men­zu­schwei­ßen.
     
    Schweit­zer: Oder ei­ne drei­bän­di­ge Fan­ta­sy-Tri­lo­gie.
     
    Gou­lart: Das wä­re die an­de­re Mög­lich­keit. Oder ein il­lus­trier­tes Buch wür­de sich auch noch an­bie­ten.
     
    Schweit­zer: Hat­ten Sie je­mals di­rekt mit Hol­ly­wood zu tun?
     
    Gou­lart: Das Jahr be­gann recht üp­pig. Vor zwei Mo­na­ten rie­fen mich die Dis­ney-Stu­di­os an und er­klär­ten, sie hät­ten In­ter­es­se, The Wicked Cy­borg als Film und Fern­seh-Se­rie zu be­ar­bei­ten. Und wäh­rend wir noch ver­han­del­ten, schrieb mich ei­ne der Pro­duk­ti­ons­ge­sell­schaf­ten von Co­lum­bia we­gen des glei­chen Stof­fes an. Bis­lang ist über­haupt nichts ge­sche­hen, und wie bei die­sen Hol­ly­wood-Sa­chen üb­lich, wird ver­mut­lich auch nichts dar­aus, aber das Buch hat of­fen­sicht­lich meh­re­re Leu­te dort an­ge­spro­chen. Cow­boy Hea­ven wird ge­ra­de an­ge­bo­ten, aber ich ha­be noch nichts wei­ter ge­hört. Das läuft über ei­ne Agen­tur von Doub­le­day. Zwei Leu­te ha­ben mich im letz­ten Halb­jahr an­ge­spro­chen, die ein paar von mei­nen Kurz­ge­schich­ten für Ex­pe­ri­men­tal­fil­me ver­ar­bei­ten möch­ten – aber al­les ist noch sehr va­ge. Das ist nichts So­li­des.
    Wenn sie die Zu­schüs­se be­kom­men, ma­chen sie die Fil­me. Aber im ver­gan­ge­nen Jahr hat man mir viel mehr In­ter­es­se als in den letz­ten zehn Jah­ren ent­ge­gen­ge­bracht. Ich neh­me an, daß ei­nes die­ser Pro­jek­te durch­ge­hen kann, denn of­fen­sicht­lich ist die Chan­ce um so grö­ßer, je mehr Leu­te in Hol­ly­wood wis­sen, wer man ist.
     
    Schweit­zer: Ent­we­der das, oder man läßt sich ein­fach nur die Rech­te be­zah­len.
     
    Gou­lart: Wenn es über­haupt erst zu ech­ten Ver­hand­lun­gen um die Rech­te kommt, ja, aber bis­lang be­we­gen wir uns noch auf der Ebe­ne der „Ist es den Rech­te­er­werb wert?“-Dis­kus­sio­nen. Das ist zwar schmei­chel­haft, aber es bringt ei­nem nir­gend­wo Bar­geld ein. Tja, von Kind auf­hat das Vi­su­el­le über Co­mics und Fil­me ei­ne Fas­zi­na­ti­on auf mich aus­ge­übt, und ich ten­die­re in mei­nen Ro­ma­nen zu schnel­len Schnit­ten, Nah­auf­nah­men oder sol­chen aus großer Ent­fer­nung. Ich möch­te mei­nen, je­der, der in den drei­ßi­ger Jah­ren auf­ge­wach­sen ist, war ir­gend­wie film­süch­tig und hat sich von Fil­men den Kopf ver­dre­hen las­sen. Au­ßer­dem ha­be ich als Kind ei­ne Men­ge Ra­dio ge­hört. Films­ze­nen und Ra­di­odia­lo­ge lie­fer­ten wei­te­re Grün­de, warum ich mich im­mer um Knapp­heit be­müht ha­be.
     
    Schweit­zer: All das prä­des­ti­niert Sie doch ei­gent­lich zum Fern­se­h­au­tor. Ha­ben Sie sich schon ein­mal ernst­haft da­mit be­schäf­tigt, et­was für die­ses Gen­re zu schrei­ben?
     
    Gou­lart: Das ha­be ich nie­mals ver­sucht. Vor lan­ger Zeit, vor et­wa zwan­zig Jah­ren, leb­te und ar­bei­te­te ich mit ei­nem Freund in Hol­ly­wood zu­sam­men. Er ar­bei­te­te
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