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Das Burggespenst von Schreckenstein

Das Burggespenst von Schreckenstein

Titel: Das Burggespenst von Schreckenstein
Autoren: Oliver Hassencamp
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Geist. Aber informieren wird man sich wohl noch dürfen!“
    Während für die Klasse der Großen, mit Ottokar, Stephan, Dampfwalze, Mücke, Klaus und Konsorten, der Ernst des Lebensgleich mit Mathematik bei „Schießbude“ begann, versammelte sich die sogenannte „Pummelklasse“ mit Pummel, Eugen, Dolf, Rolf und Wolf im Burghof und wurde von „Rolle“, dem Sportlehrer, mit einer angenehmen Aufgabe betraut.
    „Als Lockerungsübung nach den Ferien wollen wir erst mal unser Sportgerät in Ordnung bringen, das die Hotelgäste offensichtlich benutzt haben“, sagte er.
    „Wie unsere Boote!“ erwiderte Dolf.
    „Mann! Hier sieht’s ja aus wie nach der Schlacht von Wampoldsreute !“ rief Eugen.
    Die Tür des Sportschuppens stand offen, drinnen und draußen lagen Geräte verstreut.
    „Möchte nur wissen, ob da aufgeschlossen oder aufgebrochen worden ist!“ rätselte Wolf.
    „Das Vorhängeschloss fehlt jedenfalls. Wie beim Bootshaus“, stellte Pummel fest.
    Rolle sah ihn an. „Dann geh du runter und schau dort nach dem Rechten. Und nimm Dolf mit!“
    Die beiden zogen ab. Pummel mit dieser Aufgabe zu betrauen lag nahe. Jeder Schreckensteiner Ritter hatte eine Verantwortung innerhalb der Gemeinschaft. Er war für irgend etwas zuständig oder verantwortlich. Pummel hörte auf den Spitznamen „Wasserwart“. Ihm oblag die Pflege von Booten, Steg und Bootshaus.
    „Hier sieht es aus wie nach unserer Seeschlacht. Weißt du noch?“ sagte er, als sie ans Ufer kamen. Er machte ein auf den Strand gezogenes Boot flott und ruderte hinaus, um ein anderes hereinzuholen, das herrenlos auf dem See trieb. Dolf sammelte inzwischen die übrigen Boote ein, machte sie nebeneinander fest und zog die Ruder aus dem Wasser.
    Als Pummel am Steg anlegte, deutete Dolf den Hang hinauf.
    „Schau mal. Wir kriegen Besuch.“ Pummel fing sofort an zu zählen. „Sechs Figuren vom Hotel“, stellte er fest. „Die Brillenschlange ist auch dabei.“
    „Ach, die Aufgetakelte mit den Glotzschonern, die gestern auf den Turm wollte!“ besann sich Dolf.
    „Guten Morgen!“ rief sie da auch schon. „Nett, dass ihr die Boote für uns richtet. Wir wollen nämlich in See stechen.“
    „Am liebsten würde ich die Kähne ansägen. Alle!“ brummte Dolf.
    Pummel winkte ab und wandte sich übertrieben freundlich an die Brillenschlange, die auf den Steg kam. „Wohin dürfen wir Sie rudern?“
    „Spinnst du?“ zischte Dolf. „Gleich haben wir Latein bei Doktor Schüler.“
    Für eine Antwort war es bereits zu spät. Pummel streckte die Hand aus, um der Brillenschlange ins Boot zu helfen.
    „Danke“, sagte sie und wollte so elegant einsteigen, dass beide fast ins Wasser gefallen wären, hätte Pummel, an den sie sich klammerte, nicht in letzter Sekunde einen Pfahl des Steges erwischt.
    Hotelgäste hatten sich auch beim Sportschuppen eingefunden. Gewichtiger Besuch, drei Männer und zwei Frauen in Trainingsanzügen.
    „ Mannometer !“ staunte Eugen. „Mit den Rettungsringen auf den Hüften sind die absolut unsinkbar.“
    „Guten Morgen“, sagte der Dickste. „Lasst euch nicht stören. Wir wollen uns nur ein paar Gramm wegtrimmen.“
    Rolle schaltete sofort. „Da sind Sie bei mir an der richtigen Adresse“, sagte er. „Ich bin der Sportlehrer. Fangen wir gleich an:
    Grätschstellung, Hände im Nacken falten und Rumpfkreisen...“
    Die Ritter mussten sich abwenden. Keiner konnte mehr ernst bleiben. Und als Eugen auch noch fragte: „Sind tierische Fette eigentlich schlecht für Sportanlagen?“ prustete Wolf los, dass Armin zur Tarnung einen Hustenanfall vortäuschte.
    „Ihr könnt gehen!“ rief Rolle, ohne die Entfettungskur zu unterbrechen. Tatsächlich, die Stunde war um.
    „Ich sag Pummel und Dolf Bescheid.“ Armin rannte den Hang hinunter. Die übrige Pummelklasse ging weiter und stieß vor dem Durchgang zum Burghof auf die Mini-Klasse mit Eberhard, Kuno, Egon und Herbert.
    „Was ist?“ fragte der kleine Egon. „Ihr seht so nach Muskelkater aus.“
    Sofort prustete Wolf wieder los.
    „Den werdet ihr auch bald haben!“ erwiderte Eugen. „Lachmuskelkater.“
    Da kam Armin angerannt. „Irre!“ rief er atemlos. „Pummel und Dolf rudern Hotelgäste auf dem See spazieren. Ich hab gewinkt, aber die reagieren überhaupt nicht.“ Das stimmte.
    Pummel und Dolf war das wilde Fuchteln auf dem Steg nicht entgangen. Sie wussten genau, was Armin ihnen damit sagen wollte. Doch sie konnten nicht wiederstehen. Latein bei Doktor Schüler
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