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Das Buch des Todes: Roman (German Edition)

Das Buch des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Das Buch des Todes: Roman (German Edition)
Autoren: Anonymus
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auch gehen.«
    »Machst du heute früher zu?«, erkundigte sich Sanchez.
    »Wenn ich nicht gewusst hätte, dass du mit dem Jack Daniel’s vorbeikommst, hätt ich gar nicht aufgemacht«, erklärte Rick und drehte das Schild an der Eingangstür auf GESCHLOSSEN . Beim Rausgehen blinzelte er Sanchez noch einmal über die Schulter hinweg zu. »Lass dich nicht von Flake zu irgendwelchen Dummheiten überreden.« Damit stapfte er hinaus in den Schnee.
    »Ich bring dir gleich den Kaffee«, sagte Flake zu Sanchez. »Setz dich schon mal hin.«
    Sanchez marschierte zu seinem verdächtig sauberen Tisch und beäugte Flake misstrauisch. Wollte sie irgendwas Bestimmtes von ihm und versuchte nur, sich bei ihm einzuschmeicheln? Hatte sie irgendwelche Hintergedanken? Oder hoffte sie auf ein besonders großes Trinkgeld?
    »Du bist ja heute gut drauf, Flake«, stellte Sanchez fest. »Gibt’s dafür einen bestimmten Grund?«
    »Ich freu mich natürlich, dich zu sehen«, antwortete sie. »Gott sei Dank bist du nicht unter den Opfern von letzter Nacht.«
    »War ziemlich knapp, ich hatte nämlich ein kleines Problem mit dem Bourbon Kid und ein paar Werwölfen.«
    »Hab ich gehört. Du Glückspilz bist erneut heil aus einer Schießerei rausgekommen.«
    »Das schon – aber dieses Arschloch hat schon wieder meine gesamte Kundschaft umgenietet.«
    »Hast du ihm denn wieder Pisse eingeschenkt statt Bourbon?«
    Sanchez setzte sich, nahm die Zeitung und überflog die Schlagzeilen. »Dazu hatte ich diesmal leider keine Gelegenheit. Ich hatte den letzten Rest kurz vorher schon an die Werwölfe ausgeschenkt.«
    Wie zu erwarten, machte die Zeitung mit der Story über das nächtliche Blutbad auf. Diesmal schien sich die Zahl der Todesopfer im vierstelligen Bereich zu bewegen. Kopfschüttelnd überlegte Sanchez, wie viele potenzielle Gäste ihn das wohl gekostet hatte.
    Als er von der Zeitung aufschaute, wirkte Flake irgendwie verändert. Sie stand noch immer hinterm Tresen und trug dasselbe Outfit, hatte aber die weiße Schürze abgenommen und den Pferdeschwanz gelöst. Ihre wunderschöne braune Haarpracht passte zur ebenfalls braunen Farbe ihrer Augen. An sich ein toller Anblick, aber Sanchez fand offenes langes Haar in einem Restaurantbetrieb unhygienisch. Doch weil Flake ein ausgezeichnetes Frühstück machte, behielt er das für sich.
    Mit gerunzelter Stirn studierte er weiter die Horrormeldungen in der Zeitung, bis Flake ihm einen Becher Kaffee brachte.
    »Ich kenne außer dir niemanden, der den Mumm hat, dem Bourbon Kid Pisse zu servieren«, sagte sie und holte sehr tief Luft. Ihr Dekolleté ragte dabei über den Rand der Zeitung hinweg und gewährte Sanchez einen unvermeidlichen Ausblick auf Flakes Titten. Zwei verdammt scharfe Titten, wie er zugeben musste. Ein paar Sekunden saß er nur da und starrte sie an, bevor ihm wieder einfiel, dass Flake gerade etwas gesagt hatte.
    »Mumm?«, fragte er verwirrt, weil er den Begriff sonst eher nicht mit sich selbst in Verbindung brachte. Die Frau war definitiv high.
    Schnell bekam er sich wieder unter Kontrolle und beschloss, sich bescheiden zu geben. »Natürlich haben viele Leute Schiss vor dem Bourbon Kid … ich aber nicht. Er weiß, dass es nicht schlau wäre, sich mit mir anzulegen. Ich mach mir seinetwegen nicht in die Hose, und das spürt er genau. Offenbar nötigt ihm das einen gewissen Respekt ab.«
    »Wow, Sanchez, du solltest zur Polizei gehen, da können sie jemanden wie dich wirklich gebrauchen.«
    Sanchez zuckte mit den Schultern. »Tja, mit mir im Revier wäre es auf jeden Fall sicherer in dieser Stadt, das kann ich dir aber flüstern.«
    »Worauf wartest du dann noch?« Flake war jetzt richtig Feuer und Flamme.
    »Ich würd mich ja melden«, sagte Sanchez und riskierte noch einen möglichst unauffälligen Blick auf Flakes Titten. »Wenn sie da momentan offene Stellen hätten. Diese Stadt braucht wirklich jemanden, der hier mal aufräumt.«
    »Super!« Flakes Stimme kletterte fünf Oktaven höher. »Schau mal, du kannst dich gleich heute bewerben!« Damit knallte sie ihm einen Zettel auf den Tisch.
    Sanchez warf einen Blick darauf. In der Mitte stand in großen fetten Lettern:
    POLIZEI STELLT AB SOFORT EIN
    »Ich hätt gern Spiegeleier«, sagte Sanchez, um schnell das Thema zu wechseln.
    »Bekommst du sofort«, versprach Flake. »Aber ich finde, du solltest ernsthaft über eine Bewerbung nachdenken.«
    »Und die Würstchen bitte scharf angebraten.«
    »Kriegen wir hin. Und was meinst
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