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Das Buch der Vampire 02 - Schwärzeste Nacht

Titel: Das Buch der Vampire 02 - Schwärzeste Nacht
Autoren: Colleen Gleason
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beharrlich folgend.
    Als sie dann endlich die Hintertür erreichten - jene, die die Vampire benutzten, weil sie durch Büsche, Bäume und den kleinen
Hügel, in den das Theater gebaut war, verborgen lag - setzte Max Victoria ab.
    Noch immer mit dem Schwert in der Hand, trat sie von ihm weg, dann sahen sie einander schwer atmend an, die relative Sicherheit einer Tür nach draußen nur eine Armlänge entfernt. Alles war still - selbst die Schritte ihrer Verfolger waren verklungen.
    Ein einziger Blick genügte Max, um bestätigt zu bekommen, was er bereits gewusst hatte: Sie mochte ihm das Leben gerettet haben, doch hatte sie dies nur aus Prinzip getan.
    Sie würde ihm ebenso wenig vergeben, wie er sich selbst vergeben konnte.

Kapitel 26
    Ein Fall von Personenverwechslung
    V ictoria wandte sich von Max’ Blick ab und legte die Hand an die Tür, um sie zu entriegeln. Das Schwert baumelte noch immer in ihren tauben Fingern.
    Sie war außer Atem, schwach und zittrig, aber das alles wurde von einem Gefühl der Befriedigung überlagert. Sie hatte den Vampirprinzen ohne ihre vis bulla getötet, hatte nichts weiter benutzt als ihre geringe weibliche Körperkraft, ihren wachen Verstand - und das, was Kritanu bestimmt als die unberechenbarste Kampfbewegung, die sie je ausgeführt hatte, bezeichnet hätte.
    Befriedigung, ja, und ob sie sie verspürte.
    Doch als sie Max ansah, verpuffte sie zu einem Chaos von Emotionen: Übelkeit, Trauer und Schock.
    Sie wusste, dass er den Zorn bemerkte, der noch immer in ihren Augen brannte. Wusste, dass sie keine Ahnung hatte, wie sie ihm begegnen, was sie von ihm halten sollte. Wie könnte sie auch? Er hatte ein Jahr lang innerhalb der Tutela gelebt und derart überzeugend vorgetäuscht, einer von ihnen zu sein, dass selbst sie an seiner Loyalität gezweifelt hatte... Doch am Ende hatte er den Obelisken zerstört und sie damit alle gerettet.
    Alle außer Tante Eustacia. Würde sie ihm das je verzeihen können?
    »Was zur Hölle hast du dir dabei gedacht?«

    Seine Worte - nicht die demütigen, die sie erwartet hatte - verblüfften sie, aber als sie nun wieder zu ihm hochblickte, ließ die unbändige Wut in seinen dunklen Augen sie einen Schritt zurückweichen.
    Er war zornig auf sie ?
    »Ich habe dir dein elendes Leben gerettet!«, blaffte sie zurück. »Du hast den Obelisken zerstört, und ich wollte -«
    »Du wolltest? Ja, es ging mal wieder nur um dich, nicht wahr?«, knurrte er. »Du hast an nichts anderes gedacht, als an das, was du wolltest . Rache - an mir, an Nedas, an jedem, der sich dir in den Weg stellte. Ohne darauf Rücksicht zu nehmen, dass du momentan hilflos bist wie ein Kind, dass ich meinen verfluchten Hals riskiert habe, um dich in Sicherheit zu bringen, und dabei fast meine einzige Chance, Nedas zu stoppen, vertan hätte.Wenn du das hier nicht überlebst, wird alles, was wir heute Nacht erreicht haben, in Gefahr sein.«
    Groß und bedrohlich ragte er vor ihr auf; das dunkle Haar hing ihm ins Gesicht, die blutunterlaufenen Augen blitzten zornig, die Hände hatte er gegen die Wand gestemmt, so als müsste er sich beherrschen, sie nicht zu erwürgen. »Du bist jetzt Illa Gardella , Victoria. Du hast eine Verpflichtung gegenüber dem Konsilium und dem Rest der Venatoren. Du darfst nicht länger nur an dich selbst denken, an deine Bedürfnisse und Wünsche, sondern musst dein Hauptaugenmerk auf die weitreichenden Konsequenzen deines Handelns richten. Oder Nichthandelns.« Als nun erneut Rufe und stürmische Schritte laut wurden, trat er ein Stück zurück. »Es wird Zeit, dass du lernst, ein Opfer zu bringen.«
    »So wie meine Tante ein Opfer gebracht hat?«, spie Victoria ihm entgegen, überrollt von einer Welle der Wut und Trauer, die
sie schwächte und desorientierte. Feindseligkeit brannte in ihr. »Du hast diese Entscheidung für sie getroffen, Max. Ich hingegen traf die Entscheidung, dir das Leben zu retten, anstatt dich dort drinnen sterben zu lassen.«
    »Wodurch du mich dazu zwingst, mit dem zu leben, was ich verbrochen habe. Du hast weder mir noch dem Konsilium einen Gefallen getan.«
    »Warum hast du mir nichts von deinem Plan, den Obelisken zu zerstören, verraten?«
    »Hmm. Könnte es daran liegen, dass du entweder zu wissen verlangt hättest, auf welche Weise, und zwar bis ins kleinste Detail, um anschließend darauf zu bestehen, mir zu helfen, oder mir wahlweise gar nicht geglaubt hättest? Ich habe dir auf jede erdenkliche Art gesagt, dass du abreisen musst,
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