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Das Buch der Schatten - Schwarze Seelen: Band 7 (German Edition)

Das Buch der Schatten - Schwarze Seelen: Band 7 (German Edition)

Titel: Das Buch der Schatten - Schwarze Seelen: Band 7 (German Edition)
Autoren: Cate Tiernan
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letzte Funke Widerstand erlosch, und ich erlosch mit ihm.
    » Komm zurück, Morgan! « Das war Hunters Stimme. Eine Halluzination, sagte ich mir und versank wieder im Nebel.
    » Nein! Ich lasse dich nicht gehen. Nicht so.«
    Mühsam schlug ich die Augen auf. Hunter stand in der Tür. Eine neue Aura der Macht schien ihn zu umgeben, sein eigenes saphirblaues Licht war durchsetzt von einem purpurroten Glühen, das ich noch nie zuvor gesehen hatte.
    War er das wirklich? Wie war er Ciaran entkommen? Wo war Ciaran? Ich konnte mir nicht vorstellen, dass Hunter ganz allein so eine böse Macht überwunden hatte. Es konnte nur ein Traum sein.
    » Sucher. « Die Viper ging auf ihn zu.
    Nein, das war kein Traum. Mein Herz machte einen wilden Satz.
    Das Wiesel schleuderte eine Kugel aus blauem Hexenfeuer auf Hunter. Sie fand ihr Ziel und Hunter keuchte auf vor Schmerz.
    Ich hatte Mühe, mich aus dem tödlichen Nebel zu lösen. Hunter. Ich musste ihm helfen.
    Im Geiste fing ich wieder mit meinem Kraftlied an. An di allaigh …
    Magische Kraft rührte sich in mir, zart wie der Herzschlag eines Kolibris. Doch sie war da.
    Im Geiste sang ich das Lied immer und immer wieder, bis ich einen dünnen, steten Strom von magischer Kraft spürte, der in mich floss. Und dann schickte ich sie Hunter. Hilf ihm, befahl ich ihr. Mach ihn stärker. Heil seine Wunden.
    Hunter blockierte einen Schlag des Schakals, drehte sich und warf mir kurz einen dankbaren Blick zu. Ich liebe dich, Hunter, dachte ich. Du musst das hier überleben.
    Dann intonierte Hunter einen magischen Spruch in einer mir unbekannten Sprache. Die kunstvollen Granatintarsien auf dem Tisch begannen zu beben. Mit großen Augen beobachtete ich, wie sie in die Luft stiegen und im blutroten Licht der Edelsteine glühten. Da sah ich, dass es Sigillen waren. Hunter rief sie an.
    Die maskierten Hexen ließen von ihm ab, ich spürte ihr Entsetzen. » Unmöglich «, murmelte eine. » Ausgeschlossen, dass ein Sucher weiß, wie man diese Sigillen benutzt.«
    Woher weiß er das?, fragte ich mich leicht erstaunt. Konnte der Rat ihn wirklich so stark machen? Er wirkte praktisch unbesiegbar.
    Die Hexe in der Bärenmaske wollte sich auf Hunter stürzen, doch sie kam nicht so weit. Sie stieß einen fürchterlichen Schrei aus, als sie von einer der rot glühenden Sigillen getroffen wurde. Sie stürzte zu Boden, wo die Sigille sie gierig zerfraß, so wie Feuerameisen andere Insekten verschlingen.
    Und dann war Hunter bei mir, zog seinen Athame heraus und schnitt die Seile durch, mit denen ich gefesselt war. Ich bekam mit, wie er mich vom Tisch hob und murmelte: » Gott sei Dank, du lebst.«
    » Nicht, Hunter «, flüsterte ich. » Rette dich selbst.«
    » Scht «, flüsterte er. » Es wird alles gut.«
    Doch der Nebel hüllte mich ein und zog mich mit sich. Und diesmal ließ ich ihn.
    Zeit war verstrichen, auch wenn ich nicht wusste, wie viel. Ich war mit Hunter allein und wir waren draußen auf dem Gehweg. Behutsam setzte er mich ab. » Glaubst du, du kannst gehen? «, fragte er.
    » Ja «, antwortete ich, auch wenn ich noch schrecklich schwach war. Dann zog Hunter mich vom Haus fort.
    Wir kamen bis zum Museum of Natural History, wo wir uns erschöpft auf die Treppe sinken ließen. Es war dunkel und kalt und unser Atem stand in kleinen Wolken vor unseren Gesichtern.
    » Geht es dir gut? «, fragte Hunter.
    » Ich glaube schon. Meine magischen Kräfte… sie haben sie mir nicht entrissen.«
    » Nein «, sagte er leise. » Du hast einen ganzen Woodbane-Hexenzirkel abgewehrt. Der Göttin sei Dank. Ich war schier außer mir vor Angst um dich.«
    Da fing ich an zu weinen, große, würgende Schluchzer, die sich anfühlten, als würden sie niemals enden.
    Hunter nahm mich in die Arme und hielt mich. Eine ganze Weile blieb ich im Schutz seiner Arme und weinte, bis ich keine Tränen mehr hatte. Selbst dann blieb ich noch in seinen Armen und lauschte dem gleichmäßigen Schlagen seines Herzens, das mir unglaublich kostbar war.
    » Ich sehe bestimmt schrecklich aus «, sagte ich schließlich und löste mich, um mir die Nase zu putzen. Da sah ich, dass Hunters Gesicht genauso tränenverschmiert war wie meins. » Hunter? «, fragte ich unsicher. » Geht’s dir gut?«
    Er nickte. » Ich schicke besser eine Botschaft an Sky, damit die anderen Bescheid wissen, dass es uns gut geht. « Er konzentrierte sich einen Augenblick, während er die Botschaft schickte. » Hier «, sagte er dann, zog seine Jacke aus und
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