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Das Buch der Schatten - Böse Mächte: Band 6 (German Edition)

Das Buch der Schatten - Böse Mächte: Band 6 (German Edition)

Titel: Das Buch der Schatten - Böse Mächte: Band 6 (German Edition)
Autoren: Cate Tiernan
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brach, im Grunde ist es ein verschärftes tàth meànma.«
    » Das verstehe ich nicht.«
    » Man tut sich mit einer Hexe, die sehr viel mehr weiß als man selbst, die klüger ist und erfahrener, wenn auch nicht unbedingt machtvoller als man selbst, zu einem tàth meànma zusammen«, erklärte Hunter. » Wenn man sich sehr tief darauf einlässt und sich öffnet, kann man im Prinzip auf diesem Weg sein ganzes Wissen an den anderen weitergeben. Es ist, als würde man das Wissen, das man sonst in einem ganzen Leben mühsam erwirbt, in ein paar Stunden aufnehmen.«
    » Das ist ja unglaublich«, sagte ich begierig. » Klar will ich das machen.«
    Er bedachte mich mit einem warnenden Blick. » So was solltest du nicht leichthin entscheiden. Es ist eine große Sache, sowohl für dich als auch für die andere Hexe. Es kann schmerzhaft sein und sogar gefährlich. Wenn eine der beiden Hexen nicht bereit ist oder die beiden Persönlichkeiten zu verschieden sind, kann das zu ernsten Problemen führen. Ich habe von einem Fall gehört, wo eine der beiden Hexen hinterher erblindet ist.«
    » Aber ich würde so viel wissen«, sagte ich. » Es wäre das Risiko wert.«
    » Du sollst das nicht jetzt gleich entscheiden«, fuhr er fort. » Ich wollte dir nur davon erzählen. Es würde dir sehr helfen, dich zu schützen… je mehr Wissen du besitzt, desto leichter findest du Zugang zu deinen magischen Kräften. Und ich erzähle es dir auch, weil du jetzt schon die Aufmerksamkeit einiger sehr mächtiger Leute auf dich gezogen hast: Selene und den Rest ihrer Woodbane-Organisation. Je eher du dich vor ihnen schützen kannst, desto besser.«
    Ich nickte. » Ich wünschte, ich wüsste, wo sie sind«, sagte ich. » Ich habe schon Angst, über die Schulter zu blicken, weil ich jedes Mal damit rechne, dass mein Blick auf Cal oder Selene fällt.«
    » Ab und zu geht es mir genauso. Nicht in Bezug auf die beiden speziell, aber ich habe mir in meinem Beruf als Sucher genug Feinde gemacht, dass eine ganze Armada von Hexen mir den Tod wünscht. Worüber ich übrigens auch im Zusammenhang mit der durchtrennten Bremsleitung nachgedacht habe. Es wäre dumm, nicht alle Möglichkeiten in Betracht zu ziehen.« Er rutschte auf dem Sitz herum. » Ehrlich, alles, was ich sagen will, ist, dass wir beide von jetzt an ganz besonders vorsichtig sein müssen. Wir müssen die magischen Schutzsprüche an deinem Auto und bei dir zu Hause verstärken, an meinem und an Skys Auto sowie an unserem Haus. Wir müssen wachsam und umsichtig sein. Ich will nicht, dass… einem von uns was passiert.«
    Einen Moment lang saßen wir schweigend da und dachten darüber nach. Das alles war beunruhigend, doch in Hunters Gegenwart fühlte ich mich recht sicher. Dass er in Widow’s Vale war, gab mir das Gefühl, beschützt zu sein. Wie lange würde ich dieses Gefühl noch haben? Wie lange noch, bevor er fort musste?
    » Ich weiß nicht, wie viel Zeit mir noch hier bleibt«, sagte er, was mich völlig fertig machte, denn damit antwortete er genau auf meine Grübeleien. » Ein Monat, vielleicht aber auch ein Jahr oder länger.«
    Ich hasste den Gedanken, dass er fortgehen würde, und ich wollte gar nicht so genau wissen, warum. Dann wischte er mir mit seiner starken Hand eine Haarsträhne von der Wange und mir stockte der Atem. Wir waren allein in meinem Auto, und als er sich vorbeugte, spürte ich seinen warmen Atem. Ich schloss die Augen und ließ den Kopf gegen die Kopfstütze sinken.
    » Solange ich hier bin«, sagte er leise, » helfe ich dir und schütze dich, so gut ich kann. Aber du musst stark sein, mit oder ohne mich. Versprich mir, dass du daran arbeitest.«
    Ich nickte leicht, immer noch mit geschlossenen Augen, und dachte nur: Küss mich. Küss mich endlich.
    Dann küsste er mich und seine Lippen waren warm auf den meinen und ich schlang die Hand um seinen Nacken. Ein winziges Schattenbild von Cal strich an den Rändern meines Bewusstseins entlang und war auch gleich schon wieder fort, und ich wurde in Hunters Licht gesogen, in die Berührung seiner Lippen, seinen Atem, seine harte, warme Brust, als er sich an mich schmiegte. Und ich spürte noch etwas anderes– eine fedrige Berührung, tief in mir drin, wie zarte Flügel, die über mein Herz strichen. Ich wusste ohne Worte, ohne jeden Zweifel, dass ich Hunters Seele spürte. Unsere Seelen berührten einander. Und ich dachte: Oh, die Schönheit von Wicca.

4
    Beginn
    2. Mai 1969
    Meine Haut ist verschrumpelt und mein Haar
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