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Das Buch der Schatten - Böse Mächte: Band 6 (German Edition)

Das Buch der Schatten - Böse Mächte: Band 6 (German Edition)

Titel: Das Buch der Schatten - Böse Mächte: Band 6 (German Edition)
Autoren: Cate Tiernan
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eine Burnhide. Selbst eine schelmische Leapvaughn oder eine kriegerische Vikroth wäre gut gewesen. Aber nein, ich war eine Woodbane– mit dem Bösen behaftet.
    Vor drei Wochen hatten Robbie und Bree mir das Leben gerettet, als Cal, der Typ, in den ich verliebt war, versucht hatte, mich umzubringen. Und Robbie hatte mir mit seiner Freundschaft geholfen und mir die Kraft gegeben, weiter nach der Wahrheit über meine leiblichen Eltern zu suchen. Er kannte mich gut und wusste, dass ich im Augenblick ziemlich dünnhäutig war.
    Deshalb sagte ich nur: » Also, ich hoffe, das Kreisritual hilft mir.«
    Er nickte zufrieden und ich drückte auf die Klingel.
    » Hi!«, sagte Sharon, als sie die Tür weit öffnete und uns hereinbat– ganz die perfekte Gastgeberin. Mein Blick fiel auf Jenna und Ethan, die hinter ihr standen und sich unterhielten. » Legt eure Jacken ins Wohnzimmer. Ich habe im Kinozimmer Platz für uns gemacht. Hunter hat gesagt, heute Abend könnte es eng werden, und er hatte recht.« Sie zeigte auf eine Tür am hinteren Ende des großen Wohnzimmers. Ihr dünnes dunkles Haar wirbelte ihr um die Schultern, als sie sich umdrehte, um eine Frage von Jenna zu beantworten, und ihre goldenen Armreifen klimperten.
    Ich überlegte, wie klein der Raum sein musste, wenn es für die sieben Mitglieder von Cirrus eng wurde, da fing Robbie meinen Blick auf. » Kinozimmer?«, formulierte er stumm mit den Lippen und zog seinen Mantel aus. Ich musste unwillkürlich lächeln.
    Dann spürte ich ein Kribbeln im Nacken, und da ich wusste, was es bedeutete, drehte ich mich um und sah Hunter entschlossen auf mich zusteuern. Der übrige Raum verblasste und plötzlich dröhnte mein Herzschlag laut in meinen Ohren. Nur am Rande bekam ich mit, dass Robbie sich abwandte, um jemanden zu begrüßen.
    » Du gehst mir aus dem Weg«, sagte Hunter leise mit seinem englischen Akzent.
    » Ja«, gestand ich und blickte in seine meergrünen Augen. Er hatte mindestens zweimal bei mir zu Hause angerufen, seit wir uns das letzte Mal gesehen hatten, aber ich hatte ihn nicht zurückgerufen.
    Er lehnte sich mit dem Rücken an den Türrahmen. Ich war ein Meter achtundsechzig und Hunter war etwa zwanzig Zentimeter größer als ich. Es waren ein paar Tage vergangen, seit ich ihn das letzte Mal gesehen hatte. Da war ich Zeugin geworden, wie er in Ausübung seines Berufes einen Freund von mir, David Redstone, seiner magischen Kräfte beraubt hatte. Als Sucher und Mitglied des Internationalen Rats der Hexen war Hunter dazu gezwungen gewesen, damit David nie wieder Magie wirken konnte, egal zu welchem Zweck. Es war, als hätte ich zugesehen, wie jemand gefoltert wurde, und die Bilder verfolgten mich seither in meinen Träumen.
    Doch das war nicht alles. Hunter und ich hatten uns an dem Abend vor dem Ritus geküsst, und ich hatte ein Verlangen nach ihm empfunden, das mich erstaunt und verstört hatte. Dann, nach dem Ritual, hatte Hunter mir einen mit einem magischen Spruch belegten Kristall gegeben, in den er durch die reine Macht seiner Gefühle mein Bild projiziert hatte. Wir wussten beide, dass da etwas war zwischen uns, etwas, was womöglich unglaublich mächtig war, doch wir hatten es noch nicht genauer erkundet. Ich wollte es und wollte es auch wieder nicht. Ich fühlte mich zwar zu ihm hingezogen, doch was er getan hatte, machte mir immer noch Angst. Und da ich meine Gefühle nicht auf die Reihe bekam, hatte ich Zuflucht zu einer bewährten Strategie genommen: Ich war ihm aus dem Weg gegangen.
    » Ich bin froh, dass du heute Abend gekommen bist«, sagte er, und seine Stimme löste gleich ein wenig von meiner Anspannung. » Morgan«, fügte er hinzu und klang ungewohnt zögerlich. » Es war hart, was du mit angesehen hast. Es ist hart, an so etwas teilzuhaben. Es war das dritte Mal, dass ich es tun musste, und es wird mit jedem Mal schwerer. Doch der Rat hat es verfügt und es musste sein. Du weißt, was Stuart Afton zugestoßen ist.«
    » Ja«, sagte ich leise. Stuart Afton, ein hiesiger Unternehmer, hatte sich noch nicht ganz erholt von dem Schlaganfall, den er erlitten hatte, weil David schwarze Magie gegen ihn gewirkt hatte. Zurzeit war David in Irland in einer speziellen Klinik, die von einem Brightendale-Hexenzirkel geführt wurde. Er würde sicher sehr lange dort bleiben müssen, um zu lernen, ohne Magie zu leben.
    » Manche Menschen schließen sich Wicca an oder werden hineingeboren und alles läuft mehr oder weniger glatt«, fuhr Hunter fort.
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