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Das brave Mädchen und andere scharfe Stories

Das brave Mädchen und andere scharfe Stories

Titel: Das brave Mädchen und andere scharfe Stories
Autoren: Kerri Sharp
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überreden, auf den Mond auszuwandern, um die Bevölkerungsstruktur auszugleichen. Die Kampagne («Kommt ins Heathcliff-Land!«) funktionierte bewundernswert, zumal sie von dem sexuell magnetischen Cyber-Krieger Jonathan Creek unterstützt wurde. Die Anzeigen wurden erst eingestellt, als sich das Gerücht verbreitete, die Frauen von Letronne und Gassendi stürben vor sexueller Erschöpfung. Mittlerweile leben etwa zwanzigtausend Humanoiden auf dem Mond, hauptsächlich in den Gebieten um De la Rue und Mare Nubium. Die Frauen oder Königinnen werden mit Recht von Geburt an gehegt und gepflegt; ihr ganzes Leben bis ins hohe Alter hinein werden sie verehrt.
    In den Städten auf dem Mond gibt es keine Jugendkultur. Alle Frauen gelten als Liebesmaschinen und werden ungeachtet ihres Aussehens dafür bewundert, was sie sind. Ihre relative Seltenheit verleiht ihnen spektakuläre Attribute, die sicher weniger bewundert würden, wenn es mehr von ihnen gäbe. Selbst sehr alte Frauen haben bis zu ihrem Tod Geschlechtsverkehr und dürfen mit einer speziellen Erlaubnis sogar Leihmütter werden.
    Die Frauen brauchen sich keinen schmerzhaften oder gefährlichen Verschönerungstechniken zu unterwerfen, die in humanoiden Bevölkerungen normalerweise häufig vorkommen. Sie diktieren die Kultur der Ästhetik durch ihre Seltenheit und brauchen sich keiner Norm zu unterwerfen.
    Sie tun, was ihnen beliebt, tragen, was ihnen gefällt, und werden doch wahrgenommen und bewundert. Riesige Brüste sind ebenso gut wie ausgezehrte Hängetitten; blonde Haare sieht man ebenso wie kahle, tätowierte Schädel; die Beine haben alle möglichen Formen, und niemand hat etwas gegen Zellulitis und Babyspeck. Niemand hält Diät.
    Promiskuität ist jedoch Gesetz und keine persönliche Wahl. Das bedeutet, dass die Geschlechtsteile der Frauen auf dem Mond als öffentlicher Besitz angesehen werden. Sie müssen sich darauf einstellen, dass sie ungefähr fünfmal am Tag ernsthaften Geschlechtsverkehr haben. Sie unterwerfen sich zu jeder Zeit und an jedem Ort den animalischen Instinkten der männlichen Bevölkerung. Sex ist promisk und beiläufig, in öffentlichen Bars hebt die Frau den Rock, wenn ein Mann seine Hose herunterzieht, sein Gesicht in ihren Schritt drückt und sie zu bebender Erregung leckt, bevor er sie vor der zuschauenden Menge kraftvoll fickt.
    Auch in Bürogebäuden oder Cafeterias beugen sich Frauen über Tische, ziehen die Röcke hoch und lassen sich mit entblößtem Hinterteil von jedem Mann, der zufällig vorbeikommt, wie Hündinnen bespringen.
    Sex ist auf den Randstreifen öffentlicher Highways, in Kinos, Parkhäusern, Landstraßen, Gassen, Museen und Kunstgalerien und sonntags auch in Baumärkten gestattet. Daher ist es ein gewohntes Bild, überall und zu jeder Tageszeit fröhliche Paarungen zu erleben. Meistens kennen die Frauen und Männer einander gar nicht, sondern geben sich lediglich einer kurzen Leidenschaft hin.
    Eine Frau legt sich zum Beispiel mitten auf die Straße oder setzt sich hinten in einen Bus, macht die Beine breit und lässt jeden Mann in ihre vaginale oder anale Öffnung eindringen. Sie schreit vor Ekstase, während ein Orgasmus nach dem anderen sie überkommt, weil sie in der glücklichen Lage ist, sich von jedem Mann, der das Verlangen danach spürt, ficken zu lassen.
    Der Koitus ist ein gewohnter Anblick, und er findet jederzeit und überall statt.
    (Anmerkung des Herausgebers: Dr. Magma hat über psychoide Phänomene von Proteen am Orthon Institut geforscht, bevor sie sich auf interdimensionale Sexualtechniken spezialisierte. Sporadisch kombiniert sie sich mit einem Plasma-Strudel von Io und ist Erzeugerin von zwei Fu-Kämpfern, Alexis, 2, und Spokane, 67.)

Gebaut wie Venus
    Franciska Sherwood
    Sherry stand am Fenster und blickte auf die braune Erde im Garten. Der Boden war gefroren, und so war es zwecklos, hinauszugehen, um im Garten zu arbeiten. Sie ergriff die kleine Steinfigur, die Nathan für sie gemacht hatte. Sie hatte sie all die Jahre aufbewahrt, in zärtlicher Erinnerung an den schüchternen Fünfzehnjährigen, der bei ihr Töpfern gelernt hatte. Er hatte ihr die Figur geschenkt, als er auf die Kunstakademie gegangen war, und war extra deswegen vorbeigekommen. Sie hatte damals nicht gewusst, was sie davon hatte halten sollen; sie war erfreut und verwirrt, vielleicht sogar ein wenig beleidigt gewesen.
    Die Figur ähnelte den Fruchtbarkeitsgöttinnen aus der Steinzeit: die Venus von Willendorf und so. Oder
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