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Das Bourne Duell

Das Bourne Duell

Titel: Das Bourne Duell
Autoren: Robert Ludlum
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Gesicht wurde noch härter. »Sie sind mit sofortiger Wirkung Ihrer Befugnisse enthoben. Bitte geben Sie Ihren Dienstausweis, Ihre Firmenkreditkarten und Ihr Mobiltelefon ab.«
    Soraya beugte sich vor, die Fäuste auf den glatten Schreibtisch gestützt. »Wer zum Teufel sind Sie, dass Sie mir sagen, was ich tun soll?«
    »Ich bin die Stimme von Director Danziger.«
    »Ich glaube Ihnen kein Wort.«
    »Ihre Karten sind gesperrt. Es gibt für Sie nur einen Weg: hinaus.«
    Sie richtete sich wieder auf. »Sagen Sie dem DCI, ich bin in meinem Büro, wenn er irgendwann Zeit hat, mit mir zu reden.«
    R. Simmons Reade griff neben seinen Schreibtisch hinunter, hob einen kleinen offenen Karton auf und hielt ihn ihr hin. Soraya sah hinein und hielt den Atem an. Da drinnen lagen, fein säuberlich geschichtet, alle persönlichen Dinge, die sie in ihrem Büro gehabt hatte.
     
    »Ich kann nur das wiederholen, was du selbst mir gesagt hast.« Suparwita stand auf, und Bourne ebenso.
    »Dann war ich also damals schon beunruhigt wegen Noah Perlis.« Es war keine Frage, und der balinesische Schamane fasste es auch nicht so auf. »Aber warum? Und was hatte er mit Holly Marie Moreau zu tun?«
    »Wie immer es gewesen sein mag«, antwortete Suparwita, »es sieht jedenfalls so aus, als wären sie sich in London begegnet.«
    »Und was ist mit der seltsamen Inschrift an der Innenseite des Rings?«
    »Du hast sie mir schon einmal gezeigt, weil du hofftest, ich könnte dir helfen. Aber ich habe keine Ahnung, was sie bedeutet.«
    »Es ist irgendeine alte Sprache«, sagte Bourne, während er sich immer noch das Hirn zermarterte, um irgendetwas aus seinem eingeschränkten Erinnerungsvermögen hervorzuholen.
    Suparwita machte einen Schritt auf ihn zu. »Du musst wissen«, sagte er fast im Flüsterton und doch mit durchdringender Stimme, »du bist im Dezember zur Welt gekommen, das ist Sivas Monat.« Er sprach den Namen des Gottes Shiva so aus, wie alle Balinesen es taten. »Außerdem wurdest du an Sivas Tag geboren – dem letzten Tag des Monats, der gleichzeitig Ende und Anfang ist. Verstehst du, was ich meine? Es ist dir bestimmt, zu sterben und wiedergeboren zu werden.«
    »Das ist mir schon vor ein paar Monaten passiert, als Arkadin auf mich geschossen hat.«
    Suparwita nickte ernst. »Hätte ich dir nicht vorher einen Tee der Auferstehungslilie zu trinken gegeben,
dann wärst du wahrscheinlich an den Verletzungen gestorben.«
    »Du hast mich gerettet«, stimmte Bourne zu. »Warum?«
    Suparwita sah ihn wieder mit seinem strahlenden Lächeln an. »Wir sind miteinander verbunden, du und ich.« Er zuckte mit den Schultern. »Wer kann schon sagen, wie oder warum?«
    Bourne wusste, dass draußen vor dem Haus ein Problem auf ihn wartete, dem er sich widmen musste. »Es sind zwei Männer draußen. Ich habe mich vergewissert, bevor ich hereinkam.«
    »Und doch hast du sie hierher geführt?«
    Jetzt war es an Bourne zu lächeln. »Das gehört alles zum Plan, mein Freund«, sagte er mit leiser Stimme.
    Suparwita hob eine Hand. »Bevor du deinen Plan ausführst, gibt es noch etwas, das du wissen musst.«
    Er schwieg eine Weile, sodass Bourne sich schon fragte, was er auf dem Herzen haben mochte. Er kannte den Schamanen gut genug, um zu wissen, wann er etwas Ernstes zu sagen hatte. Diesen Gesichtsausdruck hatte er auch an ihm gesehen, als Suparwita ihm vor einigen Monaten hier in diesem Raum den Tee der Auferstehungslilie zu trinken gegeben hatte.
    »Hör zu«, sagte der Schamane ungewöhnlich ernst. »Bevor ein Jahr vergangen ist, wirst du sterben – du musst sterben, um die zu retten, die du liebst und die dir etwas bedeuten.«
    Trotz der mentalen Disziplin, die er sich antrainiert hatte, spürte Bourne, wie ein kalter Hauch durch ihn hindurchging. Es war eine Sache, sich immer wieder in Gefahr zu begeben und den Tod zu überlisten, oft nur
um Haaresbreite – aber etwas ganz anderes war es, wenn einem klipp und klar gesagt wurde, dass man nicht einmal mehr ein Jahr zu leben hatte. Sicher, er hätte darüber lachen können – schließlich kam er aus der westlichen Welt, und es gab so viele Glaubensrichtungen, dass man vieles davon ganz einfach nicht ernst nehmen musste. Und dennoch – wenn er in Suparwitas Augen sah, dann erkannte er die Wahrheit darin. Wie schon früher hatte Suparwita mit seinen außerordentlichen Fähigkeiten die Zukunft vorhergesagt, oder zumindest Bournes Zukunft. Wir sind miteinander verbunden, du und ich . Er hatte Bourne
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