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Das Böse im Haus: Mystery Thriller (German Edition)

Das Böse im Haus: Mystery Thriller (German Edition)

Titel: Das Böse im Haus: Mystery Thriller (German Edition)
Autoren: Eni E. Zeller
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unheimlich. Ich will hier raus. Werde mir heute eine Zeitung kaufen und die Wohnungsanzeigen lesen.
     
     
         Es ist 14 Uhr. In der Zeitung stand nicht eine gute Wohnung. Entweder zu teuer oder in einer miesen Gegend. Mir bleibt wohl nichts weiter übrig, als mich mit meinem ›Spukschloss‹ zu arrangieren. Ich packe meine Kartons aus und heute Abend gehe ich früh schlafen, denn um 5 Uhr ist für mich die Nacht vorbei. So oder so.
     
     
     
    Samstag, 25.06.2011
     
       5 Uhr 30. Merkwürdigerweise habe ich sehr gut geschlafen. Keine bösen Träume. Noch eine Tasse Kaffee, dann gehts zur Arbeit. Freue mich darauf.
     
        Ausgerechnet an diesem Wochenende arbeitet Bettina. Sie hat mich beim Ankommen auf der Station von der Seite angeschaut. Ein kurzes Nicken war ihre Begrüßung. Kein guter Zug von einer Stationsleiterin. Mir ist es ohnehin egal, ob sie mich grüßt oder nicht. Ich mache meinen Job, alles andere stört mich nicht.
         Mein Lieblingspatient lebt noch. Vor dem Frühstück habe ich ihn gewaschen und ihm ein neues Engelhemdchen angezogen. Er lächelte mich an. Ein seltsames Lächeln. Als ob er mich bedaure für etwas. Gleich nach dem Frühstück werde ich mich erneut um ihn kümmern. So, meine Pause ist vorbei.
     
     
         13 Uhr. Was ich jetzt aufschreibe, könnte mich meinen Job kosten. Ich mache es trotzdem.
         Kurz nach 11 Uhr bin ich an dem Zimmer meines Patienten vorbeigegangen. Seine Tür stand auf, wie immer. Doch er lag nicht in seinem Bett. Ich ging hinein. Auf der anderen Seite des Bettes kauerte er auf dem Boden, zusammen gekrümmt wie ein Baby. Ich schrie laut um Hilfe.
         In diesem Moment ergriff er mein Handgelenk, wie ein Schraubstock. Es war mir unmöglich, seinen Griff zu lockern. Plötzlich zog er mich am Arm ganz nahe an seinen Mund und flüsterte: „Du bist die Nächste! Dreh ihm den Rücken zu und sprich nicht mit ihm.“ Genau die gleichen Worte hatte mir die alte Frau auf dem Friedhof gesagt.
         Kurz darauf kamen Bettina und Doktor Wilke ins Zimmer. Bettina machte mich sofort für dieses Dilemma verantwortlich. Ja, sie schrie mir förmlich ins Gesicht, ich solle auf der Stelle das Zimmer verlassen und meine Sachen packen. Was dann folgte, ist schwer zu beschreiben.
         Der Patient richtete sich urplötzlich auf. Er ließ mein Handgelenk los. Mit der anderen Hand fasste er Bettina an den Hals. Er drückte dermaßen hart zu, dass sie in kürzester Zeit blau anlief. Danach schleuderte er sie wie einen nassen Sack in eine Ecke. Er bäumte sich auf, stellte sich auf die Beine, als sei er nie krank gewesen, und ging auf Wilke zu. Dieser schaute unbeweglich, beinahe erstarrt, auf seinen Angreifer.
         Er erfasste Wilke mit beiden Händen ebenfalls am Hals. Während er schrie: „Du Hurensohn!“, drückte er ihm die Kehle zu.
         Ich war nicht in der Lage, auch nur einen Schritt auf den Patienten zuzumachen, um Wilke zu helfen.
         Nachdem er den Doktor ebenfalls durchs Zimmer geworfen hatte, verwüstete er den Raum. Seine Bettlaken schmiss er durch die Gegend. Alles, was auf seinem Nachttisch lag, schmiss er zu Boden. Anschließend stellte er sich mitten in den Raum, hob die Arme hoch über seinen Kopf und schrie aus Leibeskräften etwas, dass ich allerdings nicht verstand. Dann sackte er zusammen. Woher er auf einmal diese Wahnsinnskräfte hatte, bleibt wohl für immer ein Rätsel.
         In der Zwischenzeit kamen die anderen Schwestern und Pfleger angerannt. Ohne groß zu fragen, was passiert war, legten sie zunächst den Patienten in sein Bett. Danach versorgten sie Bettina und Wilke.
     
        Eine gute halbe Stunde später kam der Chefarzt, um uns zu befragen. Keiner von uns konnte ihm eine passende Antwort geben. Ich habe ihm nichts erzählt von dem, was der Patient mir sagte, als wir alleine waren.
         Nach dem Gespräch ging Bettina nach Hause. Sie war fertig mit den Nerven. Doktor Wilke schaute mich während der Unterredung von der Seite an, machte allerdings keine Anstalten, mich in irgendeiner Form vor dem Chefarzt zu beschuldigen. Das hätte ich nie von ihm gedacht. Wie es scheint, wird es eine Untersuchung der Vorkommnisse geben. Bin gespannt, was dabei herauskommt.
         Was mir in Erinnerung bleiben wird, ist das Wort: Hurensohn. Wie kann man einen Arzt als Hurensohn bezeichnen? Seltsam, seltsam.
     
        Auch ich gehe jetzt nach Hause. Der Patient liegt in seinem Bett und
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