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Das Blut Von Brooklyn

Das Blut Von Brooklyn

Titel: Das Blut Von Brooklyn
Autoren: Charlie Huston
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versucht hast.
    Ich zähle einen Herzschlag.
    – Ich hab’s versucht.
    – Ach Scheiße.
    Lydia steht auf.
    – Du hast sie umgebracht. Du... du hast versucht, sie zu infizieren und hast’s vermasselt und, scheiße noch mal, eine unschuldige Frau dabei getötet. Joe, du blöder kleiner... Verflucht. Verfluchte Scheiße.
    Terry nimmt die Brille ab, reibt sich die Augen und setzt die Brille wieder auf.
    – Stimmt das? Ist es so gewesen?
    Diesmal zähle ich gar nicht. Aber ich sage auch nichts.
    Lydia umrundet den Tisch und will auf mich losgehen.
    – Was ist mit dir? Wir wollen die Dinge verändern. Wir wollen Veränderung und du, du...
    Hurley baut sich vor ihr auf.
    Sie hält inne. Starrt zu Boden. Geht zum Tisch zurück und setzt sich.
    Terry beobachtet sie. Winkt Hurley zur Seite, damit er freie Sicht hat. Trommelt mit den Fingern auf die Tischplatte.
    – Das ist eine ernste Sache, Mann. Also. Du musst es mir sagen, Joe. Ist es so passiert?
    Ich denke über das nach, was passiert ist. Ich denke an das Blut des Grafen, das in Evie ist und überlege, wie ich ihnen das erklären soll. Aber das muss ich eigentlich gar nicht. Weil das, was passiert ist, so verdammt einfach ist.
    – Ich hab versucht, sie zu infizieren. Aber es hat nicht geklappt.
    Er nimmt die Brille wieder ab und legt die Hand über die Augen.
    – Ach, Scheiße.
    Lydia geht zur Tür, legt die Hand auf die Klinke und bleibt stehen.
    – Die Sonne.
    Dann geht sie.
    Terry nimmt die Hände von den Augen und sieht Hurley an.
    – Hurley?
    Hurley lässt die Knochen in seinem Genick knacken.
    – Was immer du sagst, Terry, ich tu’s.
    – Diesmal nicht, Mann. Diesmal musst du entscheiden.
    Hurley sieht mich an und zuckt mit den Achseln.
    – Dann ab in die Sonne.
    Terry nickt.
    – Okay. Die Sonne. Einstimmig.
    Hurley steht auf.
    – Soll ich ihn bis morgen einsperren?
    – Nein. Ist schon in Ordnung. Lass uns eine Weile allein. Wir müssen noch ein paar Sachen besprechen.
    – Klar.
    Er steht auf und tippt mit dem Finger gegen seinen Hut.
    – Schade, dass du’s versaut hast, Kleiner. Und ausgerechnet für ’ne Frau. Na ja, nimm’s nicht persönlich.
    Dann geht auch er.
    Terry steht auf.
    – Mann, Joe. Was soll ich sagen? Es ist ja nicht so, als ob du mir eine Wahl lässt. Wenn ich hier eine Ausnahme mache, also, wo soll das enden? Was ist mit Lydia? Glaubst du, dass sie der Society gegenüber loyal bleibt, wenn wir unsere Prinzipien über den Haufen schmeißen? Nein. Hier geht’s ums Gemeinwohl. Zeit, dass... ach, Scheiße.
    Er geht zur Tür, bleibt dort einen Augenblick stehen, lehnt sein Ohr dagegen, dann sperrt er sie ab und steckt die Hände tief in die Taschen.
    – Als ich dich gefunden habe, Joe, Mann, da warst du, keine Ahnung, du warst ein Tier. Du warst...
    Er lächelt.
    – Der klassische Punk. Also ob du, na ja, den Protest erfunden hättest und alles rauslassen wolltest. Ein Riesentalent. Wie geschaffen für diese Zeit. Ein ungeschliffener Diamant. Ich hab’s nie bereut, dich angelernt zu haben. Selbst als du der Society den Rücken gekehrt hast.
    Er geht wieder auf mich zu.
    – Also. Letztes Jahr bist du zurückgekommen. Das war, na ja, als würde ein Traum wahr werden. Aber andererseits kann man sagen, dass ich möglicherweise in der Vergangenheit gelebt habe. Nein, streich’ das möglicherweise . Ich habe in der Vergangenheit gelebt. Aber die kommt nie mehr zurück. Das ist die Wahrheit. Zugegeben, ein Klischee, aber trotzdem die Wahrheit. Diese Halsstarrigkeit, diese Wut, die du früher hattest. Ich dachte, du wächst da raus.
    Er lacht.
    – Mann, da hab ich echt falsch gelegen.
    Er steht vor mir, sieht zur Tür und dann wieder zu mir.
    – Ich will dir ja nur helfen, Mann. Aber du musst mir eins verraten.
    Er nimmt die Hände aus den Taschen.
    – Wo ist der Graf, Joe?
    Ich würde ja lachen, wenn es nicht so wehtäte.
    – Hast aber lange gebraucht, Terry.
    Er geht in die Hocke.
    – Ja, und jetzt frage ich dich. Wo ist er?
    Ich sehe mich um.
    – Anscheinend wolltest du, dass wir ungestört sind.
    – Joe.
    – Das sind wohl die Feinheiten deines Ökosystems, die nicht für alle gedacht sind.
    – Das, Mann, das ist mein bitterer Ernst. Ich versuche, die Fassung zu bewahren und höflich zu fragen, wo?
    – Hey, Mann, ich hab auch ’ne Frage.
    – Nicht jetzt, Mann.
    – Wie war das, als du noch bei der Koalition warst? Wie war’s, als ihr beide, du und Predo, noch beste Kumpel wart, du Scheißbetrüger?
    – Ich frage
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