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Das Blut-Skelett

Das Blut-Skelett

Titel: Das Blut-Skelett
Autoren: Jason Dark
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Schulter.«
    »Keine Sorge.«
    Übergangslos begann Purdy Prentiss zu weinen. Ich brauchte sie nicht nach den Gründen zu fragen, die erklärte sie mir unter weiteren Tränen. »Ich will diese Verdammte Vergangenheit nicht mehr erleben. Nicht in diesem negativen Sinne. Ich möchte wieder ich selbst sein. Kannst du das verstehen? Wieder ein normaler Mensch und nicht irgendwelchen fremden Mächten und Kräften ausgeliefert.«
    »Ja, Purdy, das ist mir klar.«
    Sie lächelte.
    »Jemand kam zu mir und nahm mir die Fesseln ab. Bin ich so schlimm gewesen?«
    »In der Tat.«
    »Wie denn?«
    Ich wies auf Suko. »Du hast dich wieder in die Kämpferin verwandelt. Wir mußten dich mit gemeinsamen Kräften stoppen, Purdy, aber das ist Vergangenheit.«
    »Ich schäme mich.«
    »Warum? Du kannst nichts für dein Schicksal. Für uns ist einzig und allein Warlock wichtig, der sich als Erbe eines längst vergangenem Mythos ansieht. Es liegt an uns, ob er es schafft oder nicht. Wie ist er in dieses Zimmer gelangt?«
    »Er war plötzlich da!«
    »Zeitenwechsel.«
    »Ja, so sehe ich es. Er kann in die Vergangenheit abtauchen. Und weil das so ist, wird es wohl keinen Menschen geben, der in der Lage ist, ihn zu stoppen.«
    Das wollte ich mal dahingestellt sein lassen und fragte: »Hat er gesagt, wann er wieder hier erscheinen wird?«
    »Nein, nicht genau. Für ihn ist es wichtig, seine Feinde auszuschalten. Das seid ihr. Erst dann kann er sich weiter seinen Aufgaben widmen, und er will mich an seiner Seite haben. Er wird mich kriegen, davon gehe ich aus. Auch ein Blutaustausch kann das nicht verhindern. Es fällt mir schwer, und es tut mir auch leid, daß ich so etwas von mir selbst behaupten muß!«
    Purdy Prentiss sah plötzlich so schwach und hilflos aus. Ich mußte sie einfach trösten und strich mit meiner rechten Handfläche über das feuchte Gesicht. Sie faßte nach meiner Hand, und ihr Blick war sehr ernst.
    »Ich möchte nicht, daß du dich zusammen mit Suko meinetwegen in eine derartige Gefahr begibst.«
    »Es ist unsere Arbeit. Du solltest das verstehen, Purdy.«
    »Ja, wenn es um andere geht.« Sie senkte ihre Lider, schloß die Augen aber nicht ganz.
    »Müde, Purdy?«
    »Ja, so plötzlich.« Sie wollte etwas hochrücken, schaffte es jedoch nicht. »Ich weiß nicht, was mit mir los ist, John, es ist so schnell über mich gekommen. Bitte, vielleicht kann ich schlafen, was ich auch nicht will, denn ich fürchte mich vor meinen eigenen Träumen, die mich überfallen könnten. Die Dinge sind in Bewegung geraten. Ich fühle mich nicht mehr als normaler Mensch. Ich stecke in einer tiefen Klemme. Auf der einen Seite ist dieser Warlock da, auf der anderen stehe ich. Es ist wahr, John, ich spüre ihn. Er kann nicht mehr weit von hier entfernt sein. Er nähert sich...«
    »Okay, bleib ruhig.« Ich trat vom Bett zurück und winkte Suko. »Hast du alles gehört?«
    »Sicher.«
    Er hatte sich kampfbereit gemacht. Die Dämonenpeitsche steckte jetzt in seinem Gürtel, aber mit heraushängenden Riemen. Keiner von uns wußte, wie wir dieses Wesen vernichten konnten. Bei den Vollstreckern damals hatten wir atlantische Hilfe gehabt, doch diesmal hielten sich Kara und Myxin zurück.
    Suko wollte es genau wissen und öffnete wieder die Tür zum Waschraum. Er war leer.
    Ich blickte auf das Bett.
    Purdy Prentiss lag ruhig da. Nur ihr Gesicht bewegte sich. Da zuckte die Haut. Sie öffnete den Mund, sie verzerrte die Lippen. So ähnlich hatte sie auch kurz vor den Blutungen ausgesehen.
    Er war da.
    Es mußte so sein. Er hatte sich bei ihr gemeldet. Er war unsichtbar, und er hatte sich in seinem Zustand bei ihr gemeldet. Sie sah aus, als würde sie wieder zu bluten beginnen.
    Mit meinem Kreuz erreichte ich nichts. Es war bei der alten atlantischen Magie wertlos. Bei diesen Gegnern brauchte ich einfach andere Waffen, und dabei dachte ich an Kara’s Schwert mit der goldenen Klinge, das sie als Erbe ihres Vaters Delios übernommen hatte.
    Es ärgerte mich, weil ich nichts tun konnte und praktisch hilflos den Vorgängen ausgeliefert war. Ich wollte das Zimmer auch nicht verlassen, aber der nächste Vorgang trieb uns förmlich dahin.
    Der gellende Schrei war nicht zu überhören. Wenn uns nicht alles täuschte, hatte ihn die Ärztin ausgestoßen...
    ***
    Der Schrei zitterte noch durch den Raum, als wir uns bereits in Bewegung befanden. Suko hatte es näher zur Tür hin als ich und sie auch vor mir geöffnet.
    Die Ärztin stand nicht mehr davor. Sie war
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