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Das Bild - Geschichte einer Obsession

Titel: Das Bild - Geschichte einer Obsession
Autoren: Jean de Berg
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sie lange, auf den Mund und auf die Lider. Schließlich legte sie sie auf den Altar.
Die kleine Anne rührte sich nicht mehr. Sie ruhte auf der rechten Seite, mit dem Gesicht zur Wand, die Beine halb angezogen. Ihre Schultern und ihre Pobacken waren während der Folter gegen den Stein gequetscht worden. Ich legte mich neben sie. Ich umschlang sie von hinten, mein Körper schmiegte sich eng an ihren...
Und ich vergewaltigte sie, ohne Rücksicht auf ihre Leiden, indem ich durch die engste Öffnung in die Halbtote eindrang.

X. Alles wird wieder normal
    In jener Nacht hatte ich einen Traum. Ich betrat erneut das gotische Zimmer, das jetzt geräumiger, höher war und der Kirche meiner Kindheit glich.
Ein nacktes Mädchen ist an jede der beiden Säulen gebunden, das eine bietet sich von vorn dar, das andere von hinten. Ich gehe näher heran. Ich begreife, daß sie beide tot, aber noch warm sind. Ihr Körper ist an allen exponierten Stellen von zahlreichen Stiletten durchbohrt.
Ein wenig Blut markiert jede Wunde. Es fängt gerade an zu gerinnen, wie ich feststelle, als ich mit dem Finger darüber fahre.
Ich lecke meine Fingerspitze ab. Das Blut hat einen angenehmen und süßen Geschmack, wie Fruchtsirup.
In diesem Augenblick bemerke ich eine andere Frau vor dem spitzbogigen Fenster, das im Hintergrund ein leuchtendes Kirchenfenster bildet. Diese Frau ist in weite Stoffe mit prächtigen Falten gekleidet, wie eine Madonna aus der Renaissance. Sie sitzt auf einem Thron und streckt die Arme in einer willkommen heißenden Geste voller Majestät aus. Sie hat das Gesicht von Claire. Sie lächelt mir sanft zu, aber es ist ein fernes, undefinierbares Lächeln.
Während ich auf sie zugehe, scheint es mir, als entferne sie sich mehr und mehr.
Ich wachte auf und lächelte selbst über diesen allegorischen Traum, der nichts bedeutete. Dennoch dachte ich, daß ich auf einen Besuch Claires wartete, obwohl sie am Vorabend nichts davon gesagt hatte.
Als ich es etwas später an der Tür läuten hörte, wußte ich sofort, daß sie es war. Ich warf einen Morgenrock über meinen Pyjama, den ich wieder angezogen hatte, nachdem ich im Bad gewesen war, und ging öffnen.
Claire war blaß und ein wenig aufgelöst. Sie hatte die Schönheit eines in der Falle gefangenen Tieres.
«Guten Tag», sagte ich. «Wie geht es Ihrer Freundin?»
Diesmal fragte sie nicht, um welche Freundin es sich handele.
Anne ging es gut. Sie schlief noch, erschöpft von ihrem Abend. Claire hatte sich wie eine Mutter um sie gekümmert, und in ein paar Tagen würde man nichts mehr sehen. Vielleicht würde sie nur eine kleine glänzende Linie auf der Brust zurückbehalten, an der Stelle, wo die Haut aufgeplatzt war.
«Das wäre schade...»
«Aber nein», sagte sie, «das wäre sehr hübsch.»
Sie sprach sanft, wirkte etwas aus der Fassung und wagte nicht, mir ins Gesicht zu sehen. Wir standen noch in der Diele, und ich war mir nicht ganz sicher, was sie erwartete.
«Und Sie», sagte ich, «wie geht es Ihnen?»
Sie sah mich mit ihren aufgerissenen Augen an, überließ sie mir; dann senkte sie die Lider, um mir leise zu antworten:
«Ich bin gekommen.»
«Gut», sagte ich, «folgen Sie mir.»
Als wir im Schlafzimmer waren, setzte ich mich in den Sessel und sah sie an, während sie in ihrem Faltenrock und ihrer weißen Hemdbluse neben dem Bett stand. Dann befahl ich:
«Zieh dich aus!»
Sie zögerte nur eine Sekunde. Sie kniete sich vor mich hin, auf den Schaffellteppich, und begann, eines nach dem anderen, ihre Kleidungsstücke abzulegen, dem Ritus entsprechend. Sie trug Unterwäsche, die der ihres Modells genau glich. Und auch sie trug kein Höschen.
Als sie vollständig nackt war, spreizte sie die Knie und hob die Hände über den Kopf
Ich ließ sie mehrere Minuten in dieser Stellung verharren.
«Sieh mich an!»
Erneut überließ sie mir ihre Augen.
«Kniest du gerne?»
Sie bejahte mit einer Bewegung des Kopfes und murmelte:
«Ich gehöre Ihnen... Sie können mit mir machen, was sie wollen...»
«Gut», sagte ich. «Leg dich auf das Bett.»
Sie legte sich auf den Rücken, quer über das ungemachte Bett.
«Spreiz die Beine!... Die Hände auf den Rücken!... Öffne den Mund!...»
Wortlos fügte sie sich.
Ich stand auf, zog meinen Morgenrock aus und legte mich halb auf ihren Körper.
Ich schob eine meiner Hände unter ihren Nacken, um sie festzuhalten.
«Hat man dich niemals geschlagen?»
Sie verneinte, während ihre Augen in Angst versanken.
«Nun, dann werde ich der erste
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