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Das Bild - Geschichte einer Obsession

Titel: Das Bild - Geschichte einer Obsession
Autoren: Jean de Berg
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im Badezimmer; es sei denn, ihre demütigende Stellung, die Schamlosigkeit, die von ihr verlangt wurde, oder die Erwartung der Folter reichten schon aus, wie Claire behauptete, sie zu erregen.
Ich hatte Lust, sie noch mehr zu erregen, durch präzisere Berührungen. Dann dachte ich, es sei, in einem so grausamen Augenblick, angenehm, sie selbst handeln zu lassen:
«Wie wäre es, wenn sie sich zunächst selbst streicheln würde?» sagte ich zu Claire.
Claire war natürlich einverstanden. Aber zuvor wollte sie dem Mädchen die Augen verbinden. Auf ihren Befehl hin stand dieses auf, um die schwarze Binde sowie die vorgeschriebene Peitsche aus einer Ecke des Zimmers zu holen, wo sie auf einem niedrigen Möbelstück bereitgelegt worden waren. Nachdem sie sie ihrer Herrin gereicht hatte, nahm Anne wieder ihre vorherige Stellung ein.
Claire zeigte mir die Gegenstände. Die Peitsche war nicht dieselbe wie neulich: an Stelle einer geflochtenen Schnur hatte sie nur einen einfachen Riemen, geschmeidiger und tiefer einschneidend. Claire probierte sie sogleich auf den Schenkeln des Mädchens aus, das die Lider zusammenkrampfte und den Kopf seitlich zurückwarf. Eine schmale rote Linie erschien quer über ihrem glatten Fleisch.
«Die kleine Hure hat gut gewählt», sagte Claire. «Sie hat sie heute vormittag selbst gekauft.»
Mit Hilfe des schwarzen Samtbandes, das durch ein elastisches Gewebe zusammengezogen wurde, verband Claire ihr anschließend die Augen, was auf reizvolle Weise ihre Kleidung vervollständigte.
Immer noch kniend, einen der Scheinwerfer auf sie gerichtet, zwangen wir sie daraufhin, sich zu streicheln: zunächst die Oberseite der Brüste und ihre kleinen rosa geschminkten Spitzen, die der Büstenhalter frei ließ; dann das Innere der Scham unter dem Spitzenbogen aus weißem Nylon. Sie mußte beide Hände dafür benutzen, sich weit öffnen und durfte uns dabei so wenig wie möglich mit ihren Fingern die Sicht verdecken.
Währenddessen tranken wir in aller Ruhe unsere Gläser mit Orangeade aus.
Als hätten wir uns abgestimmt, drehten Claire und ich einander in einer Bewegung die Köpfe zu. Ich dachte an die letzte Fotografie, diejenige, für die nicht die kleine Anne als Modell gedient hatte und die ein analoges Bild zeigte.
Ich begriff, daß Claire ebenfalls daran dachte... und daß sie auch dachte, daß ich daran dachte... Ihr Gesicht lag im Halbdunkel; aber ich erkannte darin immer noch die gleiche Verwirrung.
Anne konnte nicht sehen durch ihre dicke Binde. Ich erhob mich lautlos, und über den Sessel meiner Nachbarin gebeugt, deren überraschtes Gesicht sich mir entgegenstreckte, küßte ich sie, kaum ihre Lippen berührend, dann vom ganzen Mund Besitz ergreifend, der anfing nachzugeben...
«Lassen Sie mich», schrie sie plötzlich und erhob sich ihrerseits.
Sozusagen als Ventil für diese Gefühlserregung, die nicht auf ihrem Programm stand, ging sie auf das kniende Mädchen los. Sie packte die Peitsche, um ihre Schenkel von vorn zu geißeln, ohne daß das Opfer sein Tun unterbrechen durfte.
Während sie schlug, sagte Claire: «Streichle dich, Hure!» Unter dem brennenden Schmerz hörte das Mädchen jedoch auf. Claire schlug erneut zu: «Streichle dich!» Wahnsinnig vor Schreck fugte das Mädchen sich eiligst. «Streng dich mehr an!» sagte Claire, und ein trockener Schlag ging auf die Schenkel nieder.
Ungeduldig warf Claire sie schließlich zu Boden und begann, sie dann selbst in rasender Wut zu streicheln.
Das Mädchen lag auf dem Rücken, die Knie angezogen und die Arme flach auf dem Boden, zu beiden Seiten des Kopfes. Claire kniete mit einem Bein auf dem Boden und beugte sich über ihre Beute.
Diese ließ sehr schnell ein anhaltendes Stöhnen hören. Schon bald verlor sie jede Kontrolle, schrie ununterbrochen aus tiefster Kehle, mit weit geöffnetem Mund, das Gesicht nach hinten geworfen.
«Sehen Sie», sagte Claire, «wie schön sie ist, wenn sie kommt, die kleine Schlampe...»
In diesem Augenblick sah ich, wie das Mädchen sich rhythmisch hin und her warf, dann den Kopf nach rechts und nach links schleuderte und die Finger verkrampfte. Schließlich streckte sie die Beine aus, drehte sich mit einem Ruck auf die Seite und lag zusammengekrümmt und regungslos auf dem schwarzweißen Schachbrettmuster...
Claire, die über ihr stand, schob sie wie eine Tote mit der Spitze ihres Schuhs beiseite.
Claire war indessen noch nicht befriedigt. Sie mußte der jungen Frau den Büstenhalter, den Strumpfhaltergürtel und
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