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Das Auge des Sehers (German Edition)

Das Auge des Sehers (German Edition)

Titel: Das Auge des Sehers (German Edition)
Autoren: Anne Gold
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wurde von einem Weinkrampf geschüttelt. Nadine nahm sie in den Arm und versuchte sie zu trösten.
    «Es tut mir leid. Alles, was ich über dich gesagt habe, Alura.»
    Ferrari rutsche unruhig auf seinem Stuhl hin und her. Eine Frage brannte ihm noch auf der Zunge.
    «Alura … wenn du erlaubst … ich hätte noch etwas, das ich wissen müsste. Wie … wie stehst du zu Josef Mangold?»
    «Ich traf ihn einige Male im Auftrag von Arian. Einmal übergab ich ihm einen Briefumschlag. Es war Geld drin. Da bin ich mir ziemlich sicher. Er ist kein angenehmer Mensch, ein Profiteur, einer, der schnell merkt, wenn es etwas zu holen gibt. Ich sagte ihm, er solle uns in Ruhe lassen. Aber beeindruckt hat es ihn kaum.»
    Nadine schletzte die Autotür zu.
    «Verfluchte Scheisse!»
    «Was ist denn jetzt schon wieder?»
    «Sie hat in vielem, was sie sagt, recht. Ich bin mir wie ein Schulmädchen vorgekommen. Am meisten ärgert mich, dass ich sie mag. So ein Mist. Trotzdem, ich bleibe dabei, die Nostramos sind eine Sekte.»
    «Aber Alura entspricht nicht mehr deinen Vorstellungen einer Sektenführerin.»
    «Schon gut. Es ist nicht nötig, in meinen Wunden zu stochern.»
    «Sagt die, die laufend in meinen wühlt. In einem Punkt irrt sich Alura. Jason wollte nicht zurück zu den Anfängen.»
    «Woher weisst du das?»
    «Sonst hätte er sich doch nicht auf Schweglers Idee mit dem anonymen Anruf eingelassen.»
    «Stimmt. Und als Arthur Schwegler von Arians Verkaufsabsichten hörte, musste er damit rechnen, seine wichtigste Einnahmequelle zu verlieren.»
    «Durchaus ein Mordmotiv. Vordergründig hält man sich alle Möglichkeiten offen, was den weiteren Verlauf betrifft, um nach zwei erfolgreichen Auftritten weiterzumachen.»
    «Von wegen Alura fehlt das Charisma. Sie hat es sehr wohl.»
    «Arthur Schwegler hat andere Pläne. Er benutzt Alura nur als sichere Überbrückung. Nach den zwei Sendungen zieht er sie aus dem Verkehr …»
    «… und installiert stattdessen Jason Untala, der ihm für alle Zeit dankbar ist.»
    «Doch etwas lief schief. Schwegler und Jason gerieten sich in die Haare, woraufhin Arthur Schwegler seinen ungehorsamen Zögling aus dem Weg räumte.»
    «So könnte es gewesen sein. Für den Mord an Arian hat Schwegler ja ein Alibi. Vielleicht hat er Jason beauftragt, Arian zu töten.»
    «Wo war Jason in der Mordnacht?»
    «Er ist in der Gegend rumspaziert. Angeblich kann er so am besten abschalten.»
    «Fragt sich, was zwischen Schwegler und Jason vorgefallen ist?»
    «Jason wurde mit dem Mord an Arian nicht fertig. Und weil er zur Polizei wollte, musste Schwegler handeln.»
    «Perfekt! Aber wie können wir Schwegler überführen? Der einzige, der Schwegler ans Messer liefern kann, liegt bei Peter im Leichenschauhaus.»
    «Dann ist Schwegler der perfekte Mord gelungen.»
    «Ich befürchte, dass er nicht weit davon entfernt ist, Nadine.»
    «Schauen wir trotzdem bei unserem Spengler rein?»
    «Solange nichts bewiesen ist, verfolgen wir jede Spur. Mag sie auch noch so klein sein.»

22. Kapitel
    Josef Mangold sass am Tisch und stopfte das Mittagessen in sich hinein. Kein schöner Anblick, ganz und gar nicht. Wer die Tischmanieren nicht von Kindesbeinen an lernt, dem verschliessen sie sich für alle Ewigkeit. Automatisch blickte der Kommissär zum Hahn hinüber, der fröhlich vor sich hintropfte.
    «Sie schon wieder!»
    Ferrari setzte sich unaufgefordert an den Tisch.
    «Wir müssen Sie sprechen. Allein.»
    Mangold winkte seinen Lehrling aus dem Raum.
    «Mach für heute Schluss. Es läuft sowieso nichts.»
    «Der Hahn tropft noch immer.»
    «Das lassen Sie meine Sache sein.» Er schlug mit der Faust auf den Tisch. «Das ganze Zeug ist nichts wert. In einem Monat ist Schluss. Da brauch ich den Wasserhahn auch nicht mehr zu reparieren.»
    «So schlecht geht es Ihnen doch gar nicht.»
    «Wie meinen Sie das?»
    «Wenn ich nur zusammenrechne, was Sie in der letzten Zeit aus den verschiedensten Leuten rausgepresst haben, ich sage nur Arian Nostramo und Ihre Handwerkerfreunde, dann verfügen Sie über ein stolzes Sümmchen. Das müsste eigentlich einige Zeit reichen.»
    «Schön wärs, verflucht noch mal. Aber das Geld ist längst wieder weg, Frau Kupfer.»
    «Blödsinn! Jetzt tischen uns bestimmt das Märchen mit der Spielsucht auf. Mir kommen gleich die Tränen.»
    «Ich war noch nie in einem Spielcasino. Und glauben Sie ja nicht, dass Sie mich nochmals provozieren können, Sie dumme Gans.»
    «Lieber eine dumme Gans als ein
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