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Das Auge des Sehers (German Edition)

Das Auge des Sehers (German Edition)

Titel: Das Auge des Sehers (German Edition)
Autoren: Anne Gold
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Menschen nur geholfen. Da liegt ein grosser Mann unserer Stadt und ihr habt nichts als zynische Bemerkungen für ihn übrig. Ihr solltet euch schämen.»
    «Spinnst du?»
    «Er hat Hunderten von Menschen geholfen und irgendein Idiot knallt ihn einfach ab. Es trifft immer die Falschen. Er war selbstlos für jeden da.»
    «Und von seiner aufopfernden, selbstlosen Hilfe konnte er sich diese Villa kaufen, die sicher die Kleinigkeit von fünf Millionen kostet. Der gute, nette Arian!»
    «Wahrscheinlich wurde er von einem unzufriedenen Kunden gekillt, Nadine. Geld zurück oder du bist tot.»
    Ferrari deckte behutsam das Gesicht von Adrian Moosmann wieder zu. Jede seiner Bewegungen verriet grösste Hochachtung und aufrichtigen Respekt.
    «Jetzt dreht unser Aushängeschild vollkommen durch. Glaubt er an den Mist, den er verzapft?», fragte Strub leise.
    «Jedes Wort! Er ist ein Nostramo-Jünger. Wurde die Waffe gefunden?»
    «Im Haus gibt es keinen Waffenschrank. Der Mörder kam bewaffnet. Somit haben wir es mit einem vorsätzlichen Mord zu tun.»
    «Worauf wartet ihr noch? Du kannst weitermachen, Peter. Wir schauen uns im Haus um. Komm Nadine», wandte sich der Kommissär an seine Kollegin.
    «Was heisst, ich kann weitermachen? Ich mache weiter, wann ich will. Nur, weil der Herr Kommissär in Trauer ist, braucht er nicht seinen arroganten Schickimickiton rauszuhängen.»
    «Wie meinst du das?», Ferraris Ton klang gefährlich.
    «Genau so, wie ich es sage. Ihr Italiener seid schon ein komisches Völkchen. Wundert mich nicht, dass du den Quatsch von diesem Arian glaubst. Ihr rennt doch jedem Wunderheiler nach und betet dazu tausend Ave Marias.»
    «Ich bin Basler und kein Italiener, du gehirnamputierter Trottel!»
    «Das nimmst du jetzt sofort zurück.»
    «Nun hört endlich auf damit. Deine Leute finden das richtig lustig, Peter.»
    «Er soll das zurücknehmen, Nadine. Und zwar sofort.»
    Ferrari drehte sich um und liess die beiden einfach stehen.
    «Das ist der richtige Fall für dich, Salami-Araber! Da bist du doch zu Hause, bei den Mehrbesseren.»
    «Es ist jetzt genug, Peter. Francesco hat es nicht so gemeint. Du provozierst ihn aber auch jedes Mal.»
    «Das habe ich nicht.»
    «Sehr wohl.»
    «Ist klar, dass du zu ihm hältst. Vielleicht stimmt es ja, was man so munkelt.»
    «Was und wer munkelt?»
    «Ach, es gibt da so einige pikante Details, die man …»
    Weiter kam er nicht.
    «Hör zu, Peter! Wenn du damit sagen willst, dass Francesco und ich zusammen schlafen, dann kann ich es dir nur bestätigen. Jeden Tag. Wir treibens bei ihm auf dem Bürotisch und ab und zu sogar bei Borer auf der Polstergruppe. Natürlich nur, wenn er nicht da ist.»
    «Ich … ich wollte …»
    «Und jetzt wäre es wirklich gut, wenn du deine Arbeit wieder aufnehmen würdest.»
    Nadine folgte Ferrari ins Haus.
    «Hast du was? Du wirkst ziemlich sauer.»
    «Es ist nichts. Nur, dass wir zusammen bumsen. Bei dir auf dem Tisch, täglich, und ab und zu bei Borer auf der Couch.»
    «Das ist mir neu und ich müsste es ja eigentlich wissen, oder?»
    «Vergiss es! Schauen wir uns das Haus an?»
    «Wird wohl nicht allzu viel bringen.»
    «Sorry, ich will das Ganze nicht ins Lächerliche ziehen. Aber schau dich hier um, aussen und innen alles vom Feinsten. Dein Guru ist kein selbstloser Heiliger gewesen, denn damit kann man sich keine Villa dieser Güteklasse kaufen. Moosmanns Gott war der Mammon.»
    Ferrari seufzte.
    «Eine solche Diskussion hatte ich heute schon.»
    «Die Ihr-seid-beide-Spinatwachteln-Diskussion?»
    «Ja, ich meine nein. Das habe ich nicht gesagt.»
    «Freie Interpretation von Monika.»
    «Ach, lassen wir das, Nadine. Gehen wir lieber durchs Haus und besuchen dann Anna von Grävenitz.»
    Die Spurensicherung hatte einige Gläser eingepackt, einen Aschenbecher in eine Tüte geleert und zwei Teller samt Besteck mitgenommen. Die Einrichtung der Villa war vollkommen in weiss gehalten. Die Eingangspartie, eher eine Eingangshalle, ging über in eine grosszügige Wohnlandschaft mit Wintergarten. In der oberen Etage befanden sich mehrere Schlafzimmer, jedes mit direktem Zugang zum eigenen Badezimmer.
    «Da lässt es sich wohnen. Beinahe noch eine Spur schicker als bei Olivia Vischer.»
    «Mir ist das hier alles zu steril. Die Inneneinrichtung zeugt zwar von Geschmack, aber wohnlich oder gar gemütlich ist es nicht. Das hier sind nur die Gästezimmer. Mach mal die Tür dort hinten auf.»
    Das Schlafzimmer des Hausherrn war mehr als
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