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Das Arthrose-Stopp-Programm

Das Arthrose-Stopp-Programm

Titel: Das Arthrose-Stopp-Programm
Autoren: Juergen Fischer
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den Mittelfuß und zum Abstoßen die Vorfuß-, die Großzehenballen und die Großzehe auf. In der Abstoßphase erfolgt die Kraftübertragung über die Großzehe und die Großzehenballen, zudem wird das Großzehengrundgelenk überstreckt.
    Bei Arthrosen im Großzehengrundgelenk ist diese Streckung verringert, sodass beim Abrollen und Anheben der Zehen die Druckbelastung auf den Knorpel überproportional steigt. Laufen Sie barfuß, so erfolgt die vollständige Abrollung in der Großzehe und die Kraftübertragung erfolgt ungedämpft(a). Hierbei treten insbesondere bei Großzehenarthrosen, die mit Teileinsteifung des Gelenks einhergehen, fortschreitende Schäden auf.
    Wenn Sie an einer Großzehengrundgelenkarthrose oder einer Teilsteife im Großzehengelenk leiden, laufen Sie niemals barfuß: Das Barfußlaufen strapaziert das Großzehengelenk. Durch eine weiche, gut gedämpfte Sohle können Sie einen Teil dieses Abrollmechanismus in die Schuhsohle verlagern und das Großzehengelenk entlasten (b).
    Abrollbewegung und Kraftübertragung beim Barfußgehen (a).
    Es gibt mittlerweile viele Schuhe im Handel, die eine gute Dämpfung oder eine Abrollsohle besitzen.
    Eine zusätzliche Entlastung des Gelenks beim Abrollen des Fußes bzw. des Gelenks kann durch eine einfache Abrollhilfe unter dem Schuh, wie sie bei Sport- und Joggingschuhen zu sehen ist, erreicht werden. Eine Abrundung – vergleichbar den früher verbreiteten Tintenlöschern – wird im Vorderbereich des Fußes angebracht, sodass diese Abrollbelastung nicht mehr im Großzehengelenk, sondern im Fuß stattfindet (c). Diese tintenlöscherförmige Abrollhilfe kann auch als Abrollsohle bei jedem Schuh nachträglich aufgebracht werden.
Hilfen für den großen Zeh
    Eine typische Fehlstellung der Großzehen bei einem Senk-Spreiz-Fuß und auch bei der Großzehengelenkarthrose ist der sogenannte Hallux valgus. Hierbei tritt eine nach außen gerichtete winkelförmige Fehlstellung der Großzehe im Großzehengrundgelenk auf (a). Die hierdurch falsch einwirkenden Zugkräfte der Sehnenmuskeln führen zu einer sich selbst verstärkenden Fehlstellung. Hierdurch wird die Fläche, die zur Kraftübertragung zur Verfügung steht, verringert. Die Wirkung der gleichen Kraft auf eine kleinere Fläche bedeutet eine höhere Belastung pro mm 2 .
    Großzehengelenkarthrose (Hallux valgus).
    Sie können mit der folgenden Übung dieser Fehlstellung entgegenwirken (b). Sie benötigen nur einen breiten Gummiring: Legen Sie beide Füße nebeneinander mit der Ferse auf den Boden. Wickeln Sie einen Gummiring um die beiden Großzehen, sodass diese mit dem Gummi miteinander verbunden sind, und lassen Sie jetzt die Füße mehrmals langsam nach außen kippen. Durch diese einfache Übung wird der Großzehenfehlstellung – dem Hallux valgus – entgegengewirkt.
    Reicht diese Übung nicht aus, um die Beschwerden zu beseitigen, so können Sie sich durch einen Zehenspreizer leicht weitere Linderung verschaffen. Hier handelt es sich um vorgefertigte Kunststoffteile, die wie ein Keil zwischen die Großzehe und die zweite Zehe geschoben werden, sodass hierdurch die Fehlstellung korrigiert wird (c). Bei schweren Fällen können die Zehenspreizer individuell angefertigt werden. Die Zugrichtung der Sehnen und Muskeln wird korrigiert und so die größtmögliche Fläche zur Kraftübertragung im großen Zehengelenk zur Verfügung gestellt.
    Übung, um den Hallux valgus zu korrigieren.
Beachten Sie die Zehn-Sekunden-Regel!
    Gelenke leben von der Bewegung. Ein ständiger Wechsel zwischen Be- und Entlastung ist für den Knorpelaufbau und eine optimale Ernährung notwendig. Die gelenkführende Muskulatur sollte gut trainiert sein. Sie sollten die Muskulatur eines von Arthrose betroffenen Gelenks täglich bewegen.
    Nach der „Zehn-Sekunden-Regel“ folgt auf eine Anspannungszeit von zehn Sekunden eine gleich lange Entspannungsphase(s. →  S. 49 , 81 ). Dieser Wechsel aus kurzer Anspannung und entsprechend kurzer Entlastung garantiert ein Training ohne Gelenkbelastung. Erfahrungen zeigen, dass zehn Sekunden für das Gelenk optimal sind.
Täglich Sekundärprophylaxe
    Häufig sucht ein Arthrosegeplagter erst bei fortgeschrittener Gelenkzerstörung den Arzt auf und bittet um Hilfe. Nach einer Behandlung und Beschwerdebesserung fällt er wieder in die Alltagsbewegungen zurück und erinnert sich erst bei erneuten heftigen Beschwerden an den Gelenkverschleiß.
    Oberstes Gebot bei bereits beginnenden
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