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Das Areal: Thriller (German Edition)

Das Areal: Thriller (German Edition)

Titel: Das Areal: Thriller (German Edition)
Autoren: Sean Cregan
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Seine Stimme klang gepresst und kalt. Er war klein, hatte schütteres Haar und scharf geschnittene Gesichtszüge, die ihm etwas von einem Hai oder einem rumänischen Grafen gaben.
    »W eshalb muss ich mich auch mit solchen Narren und Halunken umgeben, Friedrich? Das Ziel ist so nah … so gefährdet. Wir stehen am Rand der Schlucht, und jetzt heißt es, entweder abstürzen oder fliegen. Und ich muss mich darauf verlassen, dass diese Leute uns beschützen. Man wird uns Fragen stellen, sobald ich unsere Probleme beseitigt habe. Wir müssen darauf gefasst sein, Rede und Antwort zu stehen …« Er neigte den Kopf zu Liebers Leichnam hin. »G estern Nacht habe ich wieder geträumt. Den Traum, von dem du mir immer erzählt hast. Unser gemeinsames Erbe. Ich stand ganz oben auf einem hohen Turm, und bis zum Horizont erstreckten sich Wiesen und Felder. Bei mir waren viele Leute, die ich nicht richtig erkennen konnte. Dann verwandelten die Menschen sich in Blut, und das Blut floss vom Turm hinunter und überschwemmte das Land. Und der Turm wuchs immer weiter in die Höhe. Er durchstieß die Wolken, immer höher und höher, bis ins ewige Zwielicht. Und alles war mit Blut bedeckt, abgesehen vom Turm, und je mehr Blut da war, desto höher wuchs der Turm und desto sicherer fühlte ich mich. Und als das Blut erst einmal zu strömen begonnen hatte, konnte man es nicht mehr stoppen, ohne darin zu ertrinken. So viel Blut. Wir tun das Richtige, Friedrich. Es steht auf Messers Schneide, aber die Menschen werden uns am Ende dafür danken.«
    »N ein, das werden sie nicht«, sagte Turner. »S ie werden auf Ihr Grab spucken und Sie verfluchen.«
    Kirchberg wandte nicht einmal den Kopf. »H aben Sie eine Ahnung, wie idiotisch das ist?«
    »I ch habe nicht den Eindruck, dass ich hier der Idiot bin. Sie wollten die Beweise verbrennen, aber Sie haben einen Sturm heraufbeschworen, der jetzt über Sie hereinbricht. Wir, Sorrow und das Areal werden Sie nicht gewähren lassen.«
    »M it Ihnen rede ich nicht. Sie sind ein Vogel, der ohne Sinn und Verstand um meinen Turm herumflattert. Krächze nur, krächze, kleiner Vogel! Flieg heim ins Nest!«
    Turner hob seine SMG und gab einen Feuerstoß auf den Steuerkasten am Boden ab. Metallsplitter flogen umher, Rauch waberte durch den Raum. »S ie haben zwei Ihrer Bomben verloren«, sagte er zu Kirchberg. »I ch habe sie zerstört. Thorne ist tot. Jarred Bayle ist hier, Ihre Soldaten sind entweder tot oder flüchten vor dem Tower, die Uhr tickt. Das Spiel ist aus.«
    »L ucas ist weg? Sehr bedauerlich, kleiner Vogel. Er war ein nützliches Werkzeug für mich. Ich hoffe, er kommt wieder. Er nimmt mir viel Arbeit ab … sehr viel Arbeit.« Jetzt erst wandte er sich um und bemerkte Kate. »S ie haben zu seinem Team gehört, nicht wahr? Ich meine mich erinnern zu können, dass er von Ihnen gesprochen hat.«
    »V orübergehend«, erklärte sie.
    »E r hat mir gesagt, Sie hätten sich abgesetzt. Hmm. Seltsam, dass Sie wieder da sind.«
    »J emand muss Ihnen das Handwerk legen«, entgegnete sie und blickte ihm in die verschleierten, wahnsinnigen Augen. »N icht um Sie dazu zu bringen, den Behörden gegenüber ein Geständnis abzulegen. Welchen Sinn hätte das? Es würde nicht mal zur Verhandlung kommen. Sie haben die Produkte, die Sie für das Militär entwickelt haben, an den Bewohnern des Areals getestet, ohne sie zu informieren, und als einige von ihnen Rache nehmen wollten – bedauerlicherweise am falschen Adressaten –, haben Sie sie auslöschen lassen und Ihren Leuten gesagt, das sei nötig, damit die Krankheit sich nicht ausbreitet. Ich glaube allerdings, Ihnen ging es vor allem darum, Ihre Firmengeheimnisse zu wahren. Weil Sie an einem Ort, nach dem kein Hahn kräht, billig Ihre Produkte testen wollten. Ein uramerikanisches Verbrechen. Aber Sie sitzen halt am längeren Hebel.«
    Kirchberg hob verwirrt die Brauen. »E in Verbrechen? Das alles diente dem Allgemeinwohl. Und die begangenen Fehler werden niemals ans Licht kommen. Das wird alles unter den Teppich gekehrt. Der Tower wird weiter wachsen, stark und kühn. Auch ohne unsere glorreiche Säuberung. Sie haben sie, Lieber hat es mir selbst gesagt. Der verrückte Hexer vom Tower und dessen Gefolgsleute.«
    »S orrow?«
    »L ieber hat es mir gesagt, auch wenn er seitdem anscheinend verstummt ist. Sie haben sich in der Dunkelheit der Tunnel an uns angeschlichen, und jetzt haben sie eins meiner Babys. Ich glaube, sie haben nicht gewusst, was ich vorhatte,
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