Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Areal: Thriller (German Edition)

Das Areal: Thriller (German Edition)

Titel: Das Areal: Thriller (German Edition)
Autoren: Sean Cregan
Vom Netzwerk:
und es hätte ihnen vielleicht nicht gefallen. Kurzsichtige Einfaltspinsel. Ich frage mich, ob sie die Bombe hier und jetzt einsetzen wollen. Werdet ihr rechtzeitig wegfliegen, kleine Vögel? Das wüsste ich gern.«
    Kate sah Turner und Ghost an. »W as sollen wir mit ihm anfangen?«
    Nach kurzer Stille ergriff wieder Kirchberg das Wort. »S ie haben wirklich keine Ahnung, wen Sie vor sich haben, meine Liebe. Die Welt wurde für Leute wie mich erschaffen. Uns kann man ebenso wenig beseitigen wie den Wechsel der Jahreszeiten. Ich weiß nicht, ob ich noch ganz lebendig bin, jedenfalls in einem Sinn, den Sie begreifen könnten. Ich bin etwas anderes. Ich bin mir nicht mal sicher, ob Sie mich erschießen könnten.«
    Plötzlich tauchte hinter ihm eine Gestalt aus der Dunkelheit hervor, mit gebleckten Zähnen, die Augen geweitet vor Wut und Triumph. Jarred Bayle richtete sich hinter Kirchberg auf, in der Hand eine hässliche Machete. Seine Gesichtsfarbe war gelblich, und die Schussverletzung an der Schulter, die von seiner Begegnung mit Thornes Team im Tunnel herrührte, war schwarz verfärbt und aufgedunsen, eine schwärende Masse faulenden Fleisches. Ehe jemand reagieren konnte, stürzte er sich auf Kirchberg.
    Kate meinte zunächst, er würde Kirchberg auf der Stelle töten, ihn vor ihren Augen aufschlitzen und ausweiden. Bayle aber umschlang den alten Mann wie ein Riesenkrake ein unglückseliges Schiff und hielt ihm die Machetenspitze dicht vors rechte Auge. Seine eigenen Augen blitzten vor Genugtuung und Dankbarkeit, und dunkler Schaum troff ihm von den Lippen.
    »D u hast uns getötet, du hast mich getötet. Du hast mit uns gespielt, hast uns um des Profits willen vergiftet, Familien und Kinder, als zählten wir nichts. Aber ich bin hier, und jetzt gehörst du uns. Uns allen.«
    »I ch habe keine Ahnung, wer Sie sind«, sagte Kirchberg verdattert. »S ollte ich Sie kennen?«
    Bayle stutzte. Kate verdrängte ihre Angst und ihren Abscheu und sagte: »B ayle, Sie müssen das nicht tun. Sie sollten auf Ihre persönliche Rache verzichten und an die Öffentlichkeit gehen. Überlassen Sie es anderen, diesen Mann zu bestrafen. Erweisen Sie sich als ein besserer Mensch, als er es ist.«
    »B ayle?«, sagte Kirchberg. »A ch, mein kleiner, böser Liebling. Ich dachte, Sie wären noch in Ihrem Bau. Eigenartig. Weshalb sind Sie hergekommen? Eigentlich sollten Sie tot sein.«
    »D u hattest mich schon getötet, und dann wolltest du mich auch noch verbrennen, dort unten im toten Dunkel.« Bayle brüllte jetzt. »I ch wusste, dass du hier sein würdest. Ich wusste, dass du kommen würdest. Ich habe sie beobachtet, und ich wusste, du würdest kommen. Sie können nicht alle Ausgänge bewachen, sie kennen nicht jeden Ein- und Ausgang. Ich bin am Fluss rausgeschlüpft und habe mich bis hierher durchgeschlagen, weil ich dich finden wollte.«
    »S ie müssen das nicht tun, Bayle«, wiederholte Kate. Dabei war sie sich nicht einmal sicher, weshalb sie das sagte. Um Bayle zu retten, um ihn daran zu hindern, Kirchberg zu töten und sich anschließend auf sie zu stürzen, wenn die Raserei ihn übermannte, um zu verhindern, dass er von Turner, Ghost oder ihr selbst getötet wurde. Weil er das aus einem bestimmten Blickwinkel betrachtet nicht verdient hatte. »W ir machen alldem heute Nacht ein Ende, aber die Geschichte kann trotzdem noch an die Öffentlichkeit kommen. Aber nur dann, wenn Sie am Leben bleiben und aussagen.«
    Ein wahnsinniges Grinsen spaltete Bayles Gesicht. »I ch habe dir schon mal gesagt, ich bin ein toter Mann, ein Voodoo-Mann, der in der Hölle träumt. Es ist zu spät.«
    Ein Schwall von Blut und dicker, zäher Körperflüssigkeit, als die Machete Kirchbergs Auge durchbohrte und tief ins Gehirn eindrang. Bayle benutzte die Klinge als Hebel und drehte den Kopf des Mannes herum, als entfernte er das Gehäuse eines Apfels. Kirchbergs Hals verbog sich und knackte. Bayle warf sich auf den zusammenbrechenden Toten, mit gebleckten Zähnen und klauenartig gekrümmten Fingern. Kate war sich sicher, dass er innerlich lächelte und genau wusste, was er tat, doch da schoss Turner, und Bayle wurde herumgerissen und brach sterbend auf Kirchberg zusammen.
    Einen Moment lang herrschte Schweigen. Dann sagte Turner: »D ie dritte Bombe. Bevor man sie unter die Erde schafft. Wir müssen weiter.«
    Ghost führte sie zum Tunneleingang, bewegte sich gewandt und flink. Es war offensichtlich, dass Templegate sich seinerzeit auf diesen Teil der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher