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Das Amulett der Zauberin: Roman (German Edition)

Das Amulett der Zauberin: Roman (German Edition)

Titel: Das Amulett der Zauberin: Roman (German Edition)
Autoren: Patricia Coughlin
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ansah und lächelte.
    Sie zog sich die Kette des Anhängers über den Kopf und legte ihn vorsichtig auf seine Brust. Sie war nicht im Geringsten überrascht, als die Kristalle in der Sanduhr anfingen, rot zu glühen. Dann holte sie tief Luft und tat, was sie tun musste. Sofort erschien ein leuchtender Nebel um sie beide, ein Nebel wie derjenige, der sie am ersten Abend vor den Hexern geschützt und Hazard davon abgehalten hatte, sich mit Pavane anzulegen, bevor der richtige Zeitpunkt gekommen war. Jetzt verstand sie, dass dieser Nebel nur erschien, wenn sie und Hazard und der Talisman sich auf bestimmte Weise verbanden, und sie fragte sich, ob er sie auch an diesem Abend beschützt hatte, als sie hierhergekommen waren, um ein letztes Mal gegen Pavane zu kämpfen.
    Leise sprach sie die Worte der Anrufung der Göttin Danu und bat sie um Hilfe, um die Magie von Hazards Körper in den Talisman zurückzuführen. Dann erklärte sie ihre Dankbarkeit und fügte noch die Bitte hinzu, dass niemand dadurch zu Schaden kommen möge.
    Sie fühlte Bewegung in der Luft über Hazard, und winzige Lichtpunkte wirbelten um die kleine Sanduhr, deren Kristalle nun blendend hell strahlten.
    Etwas geschah, und die Wirkung breitete sich aus wie die konzentrischen Ringe, wenn man einen Stein in einen See geworfen hat. Der Schmetterlingseffekt, dachte Eve, während sie das Rascheln im Gras und das Rauschen von Blättern hörte. Bald grollte Donner in der Ferne, und über ihr glühte der Himmel von Sternschnuppen.
    Als die wirbelnden Lichter um den Talisman sich beruhigten und der letzte Stern über den Himmel geschossen und verschwunden war, stieß Eve den Atem aus, den sie angehalten hatte. Sie war nicht überrascht, dass ihre Brust weiterhin weh tat.
    Es ist vollbracht, dachte sie, und wartete darauf, dass Hazard die Augen öffnete.

Epilog
    I m Sommer, wenn die Rosen wie eine scharlachrote Decke über die hohe Steinmauer hingen und die Luft mit ihrem einzigartigen, fast unerträglich wunderbaren Duft erfüllten, war der Garten des Hauses in der Sycamore Street 128 der perfekte Ort für eine Hochzeit. Und es gab keinen Ort, an dem Eve lieber gestanden hätte, als sie Gabriel Declan Hazards Hand festhielt und ihm alles versprach, für immer.
    Hätte sie das Sagen gehabt, hätten sie schon vor Monaten geheiratet, als der März in den April überging, die Natur immer noch dabei war, aus ihrer Winterruhe zu erwachen, und Grans einst prächtige Blumenbeete noch kahl und schäbig waren. Sie hätte es ohne eine Harfenspielerin und ohne vierstöckige Torte getan, die fast zu schön zum Anschneiden war, und ohne einen weißen Teppich, der mit Rosenblättern bestreut war. Ohne den Kreis aus mit Wildblumen geschmückten Stühlen und ohne weißen Tüllschleier. Ohne Dutzende von Freunden und Familienmitgliedern, die versammelt waren, um den Beginn ihres gemeinsamen neuen Lebens zu feiern und um ihre Freude zu teilen.
    Wenn es darum ging, den Mann zu heiraten, den sie liebte, spielte nichts davon für sie eine Rolle. Für sie zählte einzig und allein, dass sie ihn fast verloren hätte – den einen Mann, von dem sie nie gedacht hätte, ihn zu finden, und von dem sie gefürchtet hatte, es könnte ihn nicht einmal geben. Aller Logik und Weisheit und all ihren schrecklichen Erwartungen zum Trotz hatte Hazard seine Augen geöffnet und war zu ihr zurückgekehrt.
    Eve hätte ihn in diesem Moment geheiratet oder auch in jedem der unzähligen Momente seitdem, aber Hazard wollte nichts davon wissen. Er war entschlossen, ihr die Hochzeit ihrer Träume zu schenken, und ihre Schwester war ihm sofort zur Seite gesprungen. Und so wurde sie überstimmt, und monatelange Vorbereitungen begannen, um von Grund auf alles zu planen. Wortwörtlich von Grund auf. Nachts hatte Hazard alte Fotos des Hauses studiert; tagsüber hatte er geschaufelt und geschwitzt und gepflanzt und zurechtgeschnitten, um dem Garten seine alte Pracht zurückzugeben.
    Nur Rory und Gran durften helfen. Er brachte Rory unzählige nützliche Dinge bei: wie man eine Schubkarre benutzte und Steine aus der Erde siebte und Blumen von Unkraut unterschied. Aber am wichtigsten war, dass er ihr beibrachte, dass es anständige Männer auf der Welt gab, Männer, die es wert waren, auf sie zu warten, egal wie lange es dauerte. Die körperliche Arbeit war unglaublich anstrengend, aber wann immer Eve vorschlug, jemanden anzustellen, um all den Rasen anzulegen oder den hohen Baum zu beschneiden, der den
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