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Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Titel: Das 500 Millionen Komplott (German Edition)
Autoren: Martin de Wolf
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die We­ser hin­weg in die Sil­hou­et­te der In­nen­stadt ge­bo­ten wur­de.
    Die grü­nen Wän­de er­schwer­ten ein we­nig die Ori­en­tie­rung, zu­min­dest war nicht zu er­ken­nen, wie groß oder wie klein das Stu­dio wirk­lich war. Die Ses­sel stan­den im Halb­kreis be­reit und durf­ten nicht mehr ver­scho­benwer­den, da die Ka­me­ras be­reits dar­auf aus­ge­rich­tet wa­ren.
    Svet­la­na staun­te über die Tech­nik. Drei große Stu­dio­ka­me­ras stan­den vor ihr, von de­nen eine auf ei­ner Schie­ne ih­ren Stand­ort ver­än­dern konn­te. Die auf Hau­ke Kas­par ge­rich­te­te Ka­me­ra ver­füg­te über einen Te­le­promp­ter, was ihm bei sei­ner Mo­de­ra­ti­on eine Un­ter­stüt­zung bie­ten soll­te. Hin­ter den Ka­me­ras konn­ten sie durch dickes, schall­schlucken­des Glas den Re­gie­raum se­hen, in dem die Tech­ni­ker und der Re­gis­seur ih­ren Ar­beits­platz be­reits ein­ge­nom­men hat­ten und zur Auf­zeich­nung be­reit wa­ren.
    Gra­bow­ski, der Ana­sta­si­ja in Mos­kau ken­nen­ge­lernt hat­te, er­kann­te sie im­mer noch nicht und rät­sel­te, wer die Frau sein moch­te und was sie mit der gan­zen An­ge­le­gen­heit zu tun hat­te. Es spe­ku­lier­te, dass sie eine Bil­der­ber­ge­rin sein könn­te, die nicht er­kannt wer­den woll­te.
    Der Ses­sel di­rekt ne­ben Kas­par war noch nicht be­setzt. Die­ser Platz war für den Po­li­ti­ker re­ser­viert, der dar­um ge­be­ten hat­ten, erst un­mit­tel­bar vor Be­ginn der Sen­dung ins Stu­dio ge­hen zu dür­fen.
    Ein To­nas­sis­tent hef­te­te je­dem ein klei­nes Funk­mi­kro­fon an und ließ über­prü­fen, ob es ein­wand­frei funk­tio­nier­te. Al­les war Rou­ti­ne, eben­so wie die letzten Kor­rek­tu­ren in der Aus­leuch­tung. Die Ka­me­ra­män­ner wa­ren die ein­zi­gen Tech­ni­ker, die im Stu­dio ver­blie­ben. Über Head­sets wa­ren sie mit der Re­gie ver­bun­den.
    Als der Po­li­ti­ker her­ein­ge­führt wur­de, be­grüßte er je­den Ein­zel­nen per Hand­schlag, be­vor er sich ne­ben Kas­par auf den lee­ren Stuhl setzte. Er öff­ne­te sein Jackett, schlug die Bei­ne über­ein­an­der und warf Kas­par einen erns­ten Blick zu. Er war der Ein­zi­ge mit aus­rei­chend Stu­dioer­fah­rung und wirk­te dement­spre­chend ge­las­sen. Ihm halb ge­gen­übersaß Ana­sta­si­ja, die ihn per­ma­nent an­sah.
    »In fünf Mi­nu­ten ge­hen wir auf Sen­dung«, war plötz­lich über einen Laut­spre­cher zu hören. Die An­span­nung wuchs. Zum letzten Mal kam je­mand aus der Mas­ke, um das Make-up zu kon­trol­lie­ren. Hier und da wur­de noch ein­mal nach­ge­pu­dert, da­mit kein Ge­sicht im Schein­wer­fer­licht glänzte. Als die Vi­sa­gis­tin da­mit fer­tig war und das Stu­dio ver­ließ, wur­de es still. Man hät­te fast die Herzschlä­ge je­des Ein­zel­nen hören kön­nen. Kas­par kon­zen­trier­te sich, da die Er­öff­nung der Tal­krun­de in sei­nen Hän­den lag. Auf dem Te­le­promp­ter er­schi­en in großen Let­tern der Text, den er zu Be­ginn sa­gen soll­te.
    Noch ahn­te nie­mand, dass die be­vorste­hen­de Sen­dung ein fa­ta­ler Feh­ler sein wür­de.
    »Drei – zwei – eins – wir sind drauf«, war über den Laut­spre­cher im Stu­dio zu hören. Da­nach wur­de der Laut­spre­cher ab­ge­schal­tet. Im Re­gie­raum war die Er­öff­nungs­me­lo­die zu hören und auf den Mo­ni­to­ren der Vor­spann zu se­hen. Kas­par sah ge­bannt auf den Te­le­promp­ter, über den er ne­ben sei­nem Text auch sein Start­si­gnal be­kam. Die Se­kun­den, die der Vor­spann lief, wur­den auf dem Dis­play her­un­ter­ge­zählt. Noch drei Se­kun­den, zwei, eine Se­kun­de, Start.
    »Mei­ne Da­men und Her­ren«, be­gann Kas­par, »Das Zen­trum der Macht hat einen Na­men: Bil­der­ber­ger.« Ka­me­ra drei zeich­ne­te Kas­par in Nah­auf­nah­me auf, was auch das Bild war, wel­ches ge­ra­de über die Fern­seh­schir­me lief. In die­ser na­hen Eins­tel­lung sah man, wie sehr er schwitzte, was nur zu ei­nem ge­rin­gen Teil an den Schein­wer­fern lag.
    Kas­par stell­te sich und sei­ne Gäs­te vor und be­rich­te­te von sei­nem Ar­ti­kel, der Wel­len der Em­pörung als auch derZus­tim­mung aus­ge­löst hat­te.
    »Ich freue mich ganz be­son­ders«,
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