Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das 10. Gebot - Women's Murder Club -: Thriller (German Edition)

Das 10. Gebot - Women's Murder Club -: Thriller (German Edition)

Titel: Das 10. Gebot - Women's Murder Club -: Thriller (German Edition)
Autoren: James Patterson
Vom Netzwerk:
schrecklich weh. Sie legte die Arme zusammen und bettete den Kopf darauf. Vielleicht, wenn sie ein kleines Nickerchen machte. Ja, genau, vielleicht brauchte sie ja einfach nur ein bisschen Schlaf und dann, am Morgen … wenn die Sonne aufging …
    Es dauerte einen langen Augenblick, bis sie begriff, dass das gedämpfte Licht, das da im Nebel immer größer wurde, ein Scheinwerferpaar war, das direkt auf sie zuhielt.
    Sie hob den Arm. Reifen quietschten.
    Eine Frauenstimme ertönte: »O Gott! Sind Sie verletzt?«
    »Helfen Sie mir«, sagte sie. »Ich brauche Hilfe.«
    »Wach bleiben«, sagte die Frau. »Nicht einschlafen, junge Dame. Ich rufe Hilfe. Sieh mich an. Lass die Augen offen.«
    »Ich habe mein Baby verloren«, sagte das Mädchen.
    Und dann spürte sie gar keine Schmerzen mehr.

 
    2 Der Regen prasselte auf das Dach und rann in Strömen über die Windschutzscheibe meines betagten Ford Explorer, während ich auf den Parkplatz des Gerichtsmedizinischen Instituts in der Harriet Street, gleich hinter der Hall of Justice, fuhr. Die Flitterwochen waren vorbei, und ich kehrte wieder an meinen Arbeitsplatz zurück. Ich war ziemlich aufgeregt.
    In wenigen Minuten musste ich mich über die laufenden Ermittlungen informieren, und dann war da noch etwas, womit ich zurechtkommen musste.
    Ich würde einen neuen Vorgesetzten haben.
    Ich war darauf vorbereitet – so gut es eben ging.
    Ich schlug den Kragen meines ziemlich abgetragenen blauen Blazers hoch und rannte im strömenden Regen zum Hintereingang der Hall of Justice, jenem grauen Granitgebäude, in dem die Justizbehörde, der Strafgerichtshof, zwei Gefängnisse sowie die Wache Süd des San Francisco Police Department untergebracht waren.
    An der Tür zeigte ich Kevin meine Dienstmarke und lief die Treppe hinauf in den zweiten Stock. Dort betrat ich die Räume der Mordkommission und gelangte schließlich durch die Klapptür mit den Doppelscharnieren in den Bereitschaftsraum.
    Es herrschte das reinste Chaos.
    Ich begrüßte Brenda, die sofort aufsprang, mich umarmte und mir ein Papierhandtuch in die Hand drückte.
    »Ich wünsche dir alles Glück dieser Erde«, sagte sie.
    Ich bedankte mich, versprach ihr ein paar Hochzeitsfotos und wischte mir das Gesicht und die Haare trocken. Dann sah ich mich um. Ich wollte wissen, wer an diesem Morgen um 7.45 Uhr bei der Arbeit war.
    Es war ein einziges, unüberschaubares Gewusel.
    Die Nachtschicht packte gerade ihre Sachen zusammen, warf Abfall in die Mülleimer, während mehrere Beamte der Tagschicht darauf warteten, dass ihre Schreibtische frei wurden. Als ich das letzte Mal hier gewesen war, hatte Jacobi noch in dem drei mal drei Meter großen Glaskasten mit Blick auf den James Lick Freeway gesessen, den wir augenzwinkernd das Eckbüro nannten.
    Mittlerweile war Jacobi jedoch die Karriereleiter hinaufgehievt und zum Polizeichef befördert worden, während der Neue, Jackson Brady, den Stuhl des Lieutenants erobert hatte.
    Mit Brady verband mich eine kurze gemeinsame Geschichte. Erst vor einem Monat war er aus Miami hierher nach San Francisco versetzt worden. In seinen ersten Dienstwochen als Springer hatte er sich geradezu heroisch verdient gemacht. Ich hatte mit ihm zusammen in einem aufsehenerregenden Fall einen Mann zur Strecke gebracht, der mehrere Mütter und ihre Kinder kaltblütig ermordet hatte. Dadurch war er ein ernsthafter Kandidat für Jacobis Nachfolge geworden.
    Mir hatten sie den Job auch angeboten – recht herzlichen Dank auch. Und ich hatte abgelehnt. Ich habe schon frü her einmal ein paar Jahre lang im Eckbüro zugebracht, aber irgendwann hatte ich die Nase voll von dem ganzen Verwaltungskram: Etats, Gehälter, Sitzungen mit allen und jedem und dazu jede Menge bürokratischer Blödsinn.
    Von mir aus konnte Brady den Job gerne haben.
    Blieb nur zu hoffen, dass er mich auch meinen machen ließ.
    Ich sah ihn hinter der Glaswand sitzen. Er hatte die hellblonden Haare zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, und über dem gestärkten blauen Baumwollhemd, das sich um seinen mächtigen Brustkorb spannte, trug er ein Schulter halfter.
    Er hob den Kopf und winkte mich in sein Büro. Als ich eintrat, legte er den Telefonhörer auf die Gabel. Er reichte mir über meinen ehemaligen Schreibtisch hinweg die Hand und gratulierte mir.
    »Wie soll ich Sie ansprechen? Mit Boxer oder Molinari?«, wollte er wissen.
    »Boxer.«
    »Also gut, nehmen Sie Platz, Sergeant Boxer«, meinte er dann und bot mir den Stuhl vor seinem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher