Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Darth Bane 02 - Die Regel der Zwei

Darth Bane 02 - Die Regel der Zwei

Titel: Darth Bane 02 - Die Regel der Zwei
Autoren: Drew Karpyshyn
Vom Netzwerk:
zurückgelassen hätten, was geschehen war.
    Offensichtlich würden sie hier keine Hilfe finden, aber inzwischen war es zu spät, einen anderen Ort anzufliegen. Bane hatte bestenfalls noch einen Tag, bevor die Giftstoffe der Orbalisken im Gewebe seines Körpers eine tödliche Konzentration erreichten. Zannah stand einfach nur da, unfähig zu überlegen, was sie als Nächstes tun sollte. Und dann erinnerte sie sich an eine andere Einzelheit aus der Geschichte ihres Meisters.
    Caleb hatte versucht, seine Tochter vor Bane zu verstecken. Ihr Meister hatte sie leicht in der Hütte finden können; es gab weit und breit kein anderes Versteck. Zumindest war das vor Jahren so gewesen.
    »Warte hier«, sagte sie zu Darovit und überließ es ihm, über Bane auf der Trage zu wachen.
    Sie ging wieder in die Hütte, trat die Schlafmatte zur Seite und enthüllte eine kleine Falltür im Boden. Sie benutzte die Macht, um sie aufzureißen, und wurde belohnt vom Anblick eines Mannes, der aus dem kleinen Keller zu ihr hochstarrte.
    Seine Miene wirkte nicht verängstigt, nicht einmal zornig. Er schien eher misstrauisch.
    »Raus!«, befahl Zannah, trat zurück und legte die Hand an den Griff ihres Lichtschwerts.
    Ohne ein Wort stieg er die kleine Leiter hinauf, bis er neben ihr in der Hütte stand. Er sah aus, als wäre er in den Vierzigern, ein durchschnittlich großer, dünner Mann. Er hatte glattes schwarzes Haar, das ihm bis auf die Schultern hing, und seine Haut war braun und ledrig, denn sie war Ambrias brennender Sonne schon mehr als ein Jahrzehnt lang ausgesetzt gewesen. Nichts an seinem Äußeren hätte darauf schließen lassen, dass er die Macht beherrschte, aber Zannah konnte seine ruhige innere Kraft spüren.
    »Weißt du, wer ich bin?«, fragte sie ihn.
    »Ich habe es gewusst, seit du und dein Meister euer Lager auf diesem Planeten aufgeschlagen habt«, antwortete er ruhig. »Und du weißt, wieso ich hier bin?«
    »Ich habe gespürt, dass ihr kommt. Deshalb habe ich mich versteckt.«
    Sie spähte hinunter in den Keller und bemerkte, dass er eine Reihe von Regalen mit Flaschen, Tiegeln, Krügen und Beuteln enthielt, in denen sich wohl die Arzneien und Heilmittel befanden, die er benutzte. Außerdem gab es einige Rationspackungen, die in der Ecke aufgestapelt waren, zusammen mit einer Handvoll quadratischer Behälter für alle Arten von Ausrüstung.
    »Wann hast du diesen Keller gebaut?«, fragte sie neugierig.
    »Kurz nach der Begegnung mit deinem Meister«, antwortete er. »Ich fürchtete, er würde eines Tages zurückkommen, und ich wollte einen Platz, an dem meine Tochter sich verstecken konnte.«
    Der Mann lächelte sie plötzlich an, aber dieses Lächeln hatte keine Spur von Freude oder Heiterkeit.
    »Aber nun ist meine Tochter erwachsen«, berichtete er. »Sie hat diesen Planeten verlassen und wird niemals zurückkehren. Und du hast keine Macht über mich.«
    »Willst du damit sagen, dass du meinem Meister nicht helfen wirst?«, fragte Zannah und ließ sich nicht einmal dazu herab, einen bedrohlichen Unterton in ihre Stimme zu legen.
    »Diesmal gibt es nichts, womit du mich zwingen kannst«, erwiderte er, und sie spürte tiefe Zufriedenheit in seinem Ton. Sie begriff, dass er sich zehn Jahre lang auf diesen Tag vorbereitet hatte.
    »Der Krieg zwischen den Jedi und den Sith ist vorüber«, sagte sie. »Mein Meister ist kein Soldat mehr. Er ist nur ein gewöhnlicher Mann, der deine Hilfe braucht.«
    Wieder lächelte er und zeigte in einem Raubtiergrinsen die Zähne. »Dein Meister wird nie ein gewöhnlicher Mann sein. Aber bald ist er tot.«
    Ein Blick auf die Hand des Mannes, die vernarbt war von den Verbrennungen, die er sich selbst zugefügt hatte, als er sie in die kochende Suppe gesteckt hatte, machten Zannahs Überlegungen zunichte, seine Ansicht vielleicht durch Folter ändern zu können. Und sie wusste, dass jeder Versuch, seinen Geist mit der Macht zu beherrschen, scheitern würde, denn seine Willenskraft war zu stark.
    »Ich kann dir Credits geben. Du wirst reicher sein, als du dir in deinen kühnsten Träumen vorstellen kannst.«
    Er zeigte auf die ärmliche kleine Hütte. »Was sollen Credits einem Mann wie mir schon nützen?«
    »Und deine Tochter?«, erwiderte Zannah. »Denke daran, wie viel leichter ihr Leben sein könnte.«
    »Selbst wenn ich wollte, dass mein Kind deine Blutcredits nimmt, könnte ich keine Möglichkeit finden, sie ihr zu schicken. Zu ihrem eigenen Schutz habe ich darauf bestanden, dass sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher